2024-04-30T13:48:59.170Z

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In praktischen Tests macht sich Trainer Al Anozie auch ein Bild von Bersenbrücks Torhütern Arne Torliene, Christoph Gorselitz und Christoph Bollmann (von links). Foto: Reiner Rehkamp
In praktischen Tests macht sich Trainer Al Anozie auch ein Bild von Bersenbrücks Torhütern Arne Torliene, Christoph Gorselitz und Christoph Bollmann (von links). Foto: Reiner Rehkamp

TuS Bersenbrück plant die Zukunft mit Al Anozie

Lizentrainer (44) ist Jugendkoordinator beim Landesliganeuling

Trotz vieler anderer Anfragen bleibt Fußballtrainer Al Anozie dem Nordkreis erhalten. Nach der so nicht erwarteten Trennung von den Merzener „Löwen“ hat der gebürtige Nigerianer nicht die geplante, kreative Pause eingelegt, sondern beim frischgebackenen Landesligisten TuS Bersenbrück angeheuert – allerdings nicht als Kotrainer von Meistermacher Farhat Dahech, sondern als „Jugendkoordinator“, wie TuS-Teammanager Peter Buschermöhle in einer Pressemitteilung den neuen Posten umschreibt. Von Können und Erfahrung des 44-Jährigen werde der Bersenbrücker Nachwuchs besonders profitieren, der bisher eher stiefmütterlich behandelt wurde.

Zu seinen vorrangigen Aufgaben in der Arbeit mit dem Talentschuppen zählt also, „die Trainingsqualität zu erhöhen“. Anozie soll die üblichen Übungseinheiten zunächst einmal beobachten und dann mit seinen Ideen auch praktisch beleben sowie in regelmäßigen Gesprächsrunden die TuS-Trainer in Sachen moderner Trainingsgestaltung beraten. Der selbstständige Kaufmann aus Venne übernimmt also keine Mannschaft, sondern stattet die in der Regel ehrenamtlichen Jugendtrainer mit dem notwendigen Rüstzeug aus, um sich in speziellen Lehrgängen, die der TuS unterstützt, weiterzubilden und den gestiegenen Ansprüchen gerecht werden zu können.

Nach seinem Durchmarsch durch die Bezirksliga macht die Nummer eins im Altkreis also Nägel mit Köpfen auch für den sportlichen Unterbau und setzt „gezielt auf eine Verstärkung der Jugendarbeit“. Anozie ist laut TuS-Teammanager ein „absoluter Hochkaräter der regionalen Trainerszene“, der sich in fünf Jahren beim FCR Bramsche die ersten Sporen verdient hat und den Bersenbrück als sportlichen Leiter der Jugendabteilung verpflichtet. Seine fußballerische Kompetenz habe der 44-Jährige zuletzt als Cheftrainer in Merzen erfolgreich unter Beweis gestellt. „Anozie verfügt über ein Konzept, das für eine gute spielerische und taktische Ausbildung sehr wichtig ist“, schätzt Buschermöhle an dem engagierten Lizenztrainer.

Vor allem seit dem Amtsantritt von Farhat Dahech heißt die Devise in Bersenbrück, auch über die Aufstiegssaison hinaus erfolgreich zu sein und sich stets neue Ziele zu setzen. Um aber mittelfristig an der Hastruper Straße leistungsorientiert Fußball zu spielen, bedurfte es dringend eines weiteren Standbeins, das in der alten Kreisstadt lange Zeit ein Schattendasein führt. Anozie steht für ein Altersklassen übergreifendes Konzept mit dem Ziel, eigene, entwicklungsfähige Talenten kontinuierlich auszubilden und jungen Spielern „eine langfristige Perspektive im Verein zu bieten“.

Ohne ein derartiges Reservoir an Talenten und Hoffnungsträgern könnte das erfolgreiche Aushängeschild einer Region, das nach Innen Vorbildfunktion hat, die Anhänger begeistert und Sponsoren anlockt, eine schöne Momentaufnahme bleiben und zur Fußnote in der Vereinsgeschichte werden. „Fertige“ Spieler von auswärts zu verpflichten, bringt oft den ersten Schwung, der aber, wie die Geschichte zeigt, schnell wieder verpufft, wenn gewachsene, mannschaftliche Tugenden eine Zerreißprobe nicht aufhalten.

Al Anozie und TuS-Trainer Dahech sind für die TuS-Verantwortlichen so etwas wie eine kongeniale Besetzung. Der 58-Jährige redet von vornherein nicht dem schnellen Erfolg das Wort, sondern betont die Notwendigkeit, sich stets konzentriert und leidenschaftlich in allen Belangen verbessern zu wollen und sich nicht mit Weniger zufrieden zu geben. Auch der neue TuS-Jugendkoordinator fordert „mindestens hundert Prozent“ Einsatz für den Erfolg und scheut sich nicht, den ambitionierten Nachwuchs, wenn es sein muss, auch in Sondertrainingseinheiten spielerisch und taktisch sowie charakterlich und mental auf höhere Ansprüche im Herrenbereich vorzubereiten.

Aufrufe: 013.7.2015, 10:26 Uhr
Bernhard Tripp, Bersenbrücker KreisblattAutor