2024-05-02T16:12:49.858Z

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Für die noch immer punktlosen Bergneustädter (in Grün, hier gegen Heiligenhaus) wird es schwer werden, die Klasse zu halten
Für die noch immer punktlosen Bergneustädter (in Grün, hier gegen Heiligenhaus) wird es schwer werden, die Klasse zu halten

Ohne Punkte in die Winterpause

Ein oberbergisches Trio überwintert in Schlagdistanz - Bergneustadt abgeschlagen

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Die Fußball-Kreisliga A macht Winterpause. Das gibt die Zeit, um den bisherigen Saisonverlauf für die oberbergischen Vereine einzuordnen beziehungsweise Soll- und Ist-Zustand, wie es im wirtschaftlichen Fachjargon heißt, miteinander zu vergleichen.

Oberberg. Gemessen an den Zielen, die die sechs Trainer der oberbergischen A-Ligisten vor der Saison ausgegeben haben, liegen vor allem Borussia Derschlag und der SV Morsbach im Soll. Sowohl Derschlags Viktor Köhn, als auch Morsbachs Holger Jungjohann hatten öffentlich einen einstelligen Tabellenplatz anvisiert.

Auch wenn es für die Morsbacher mit zuletzt drei Niederlagen in die Pause ging, so zeigen Tabellenplatz neun und Ergebnisse wie der 2:0-Erfolg gegen Herbstmeister Süng, dass die von Verletzungen geplagte Mannschaft dieses Ziel auch am Saisonende erreichen kann, sofern ihre ausgeübte Kontertaktik weiterhin gut funktioniert. Auf der anderen Seite sind die bisherigen 21 Zähler bestenfalls die halbe Miete für den Klassenerhalt, wenn man im Blick hat, dass bergische Absteiger aus der Bezirksliga zugleich Einfluss auf die Zahl der Absteiger beziehungsweise Relegationsteilnehmer in der Kreisliga A haben.

Aktuell rangieren der SV Frielingsdorf und der SV Bergisch Gladbach II auf einem Abstiegsplatz in der Bezirksliga, der VfR Wipperfürth und der BV 09 Drabenderhöhe befinden sich nur knapp darüber.
Mit zwei Niederlagen beendete Borussia Derschlag die Hinserie. Diese waren jedoch die ersten beiden überhaupt im Saisonverlauf. Die Mannschaft hat sich schneller gefunden, als Trainer Viktor Köhn vor der Saison fürchtete, und dank der Breite des Kaders auch verletzte Spieler gut kompensieren können.

Zwar hatten die Borussen in dem ein oder anderen engen Spiel auch das Glück auf ihrer Seite, nichtsdestotrotz zeigt Platz vier mit nur sechs Punkten Rückstand auf Süng, dass in der Rückrunde mehr möglich ist, als lediglich das Erreichen eines einstelligen Tabellenplatzes. Dennoch darf auch hier nicht der Blick nach unten vergessen werden, da Platz zehn ebenfalls nur sieben Punkte entfernt liegt. Schon vor der Saison hatte Köhn die Liga ausgeglichener eingeschätzt als selten zuvor, und damit hat er, zumindest nach aktuellem Stand, Recht behalten.

In der Tabelle zwischen Morsbach und Derschlag finden sich der SV Schönenbach und die SpVg. Holpe-Steimelhagen wieder. Mit dem gleichen Ziel, nämlich Platz eins bis vier, in die Saison gestartet, verliefen ihre Hinrunden gänzlich unterschiedlich. Während Schönenbachs Fieberkurve von Platz eins am neunten Spieltag auf aktuell Rang sechs fiel, arbeiteten sich die Holper von Rang 14 am zehnten Spieltag mit fünf Siegen hintereinander noch auf Platz sieben vor. Die Top vier der Liga sind zwar für beide Teams in Reichweite, eine erneute Schwächephase wie in der Hinrunde dürfen sie sich jedoch nicht mehr erlauben, wollen sie ihre formulierten Ziele in die Tat umzusetzen.

Entscheidend dürfte für die drei bestplatzierten Oberberger vor allem der Start in die Rückrunde sein. Bereits am ersten Spieltag muss Derschlag nach Holpe. Danach gastieren die Doppeldörfler in Süng bzw. Frielingsdorf. Der Herbstmeister baut die heimische Asche zu einem Kunstrasenplatz um, und trägt seine Heimspiele voraussichtlich beim Lindlarer Gemeindenachbarn aus. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Mannschaft von Erfolgstrainer Andrea Esposito Woche für Woche „auswärts“ auf Kunstrasen schlägt. Der SV Schönenbach könnte den Rückstand der Oberberger auf den Tabellenzweiten, FC Bensberg, mit einem Erfolg direkt nach der Winterpause verringern.

Die einzigen beiden Kreisliga A-Trainer, die vor der Saison den Klassenerhalt als Saisonziel ausgegeben hatten, waren Toni Gonzalez vom SSV Bergneustadt und Thorsten Brauckmann vom SSV Nümbrecht II. Beide nahmen aus verschiedenen Gründen im Laufe der Hinrunde ihren Hut, was der Punktausbeute der Teams jedoch kaum Auftrieb verlieh. Bergneustadt hat sich unter dem neuen Coach Sebahattin Yilmaz zwar in puncto Disziplin und mannschaftlicher Geschlossenheit verbessert, mit immer noch null Punkten steht der Absteiger jedoch weit abgeschlagen am Tabellenende. Mit neuen Spielern soll das eigentlich Unvermeidliche, der vierte Abstieg in Serie, in der Rückrunde doch noch vermieden werden.

Bei der Nümbrechter Reserve übernahm Brauckmanns Vorgänger Stephan Schwarz Anfang November als Interimstrainer für drei Spiele. Auswärts setzte es die nächsten beiden Niederlagen, im Heimspiel gegen Hoffnungsthal fuhr der SSV die Punkte 13 bis 15 von insgesamt 16 Saisonzählern ein. Auch wenn der Vorsprung vor den Abstiegsplätzen gering und die Tabellensituation in der Bezirksliga bedrohlich ist, ist der Klassenerhalt für die Nümbrechter realistisch. Voraussetzung dafür ist, dass die Auswärtsschwäche unter Bernhard John, überwunden wird. Ein Ass im Ärmel bleibt die Nümbrechter Erste, die ihren stark besetzten Kader in der Winterpause nochmals vergrößerte. Davon dürfte auch die zweite Mannschaft profitieren.

Als Topfavorit auf den Aufstieg in die Bezirksliga wurde vor der Saison der SV Eintracht Hohkeppel genannt. Diesen Erwartungen wurde der Aufsteiger nicht gerecht, den eigenen Zielen, einen einstelligen Tabellenplatz zu erreichen, hingegen schon. Besser stehen die anderen beiden Aufsteiger dar:
Der SC Vilkerath und der SV Altenberg wurden bereits im Sommer als Geheimfavoriten gehandelt, und nun von Süngs Trainer Andrea Esposito erneut als gefährliche Verfolger eingestuft.

Am 1. März 2015 startet die Kreisliga A in die Rückrunde. Mitte Juni wird sich entschieden haben, welche Erwartungen erfüllt wurden.

Aufrufe: 020.12.2014, 10:54 Uhr
OVZ/Fabian TewsAutor