Eine eingetretene Kabinentür, Handgreiflichkeiten gegen den Schiedsrichter und Zuschauer sowie verbale Entgleisungen – Referee Marcel Bienk (Walsleben) schrieb am Montag einen Sonderbericht über die Folgen der Partie zwischen dem Herzberger SV und der SG Stahl Wittstock (2:1 für den Gastgeber), in der es offene und versteckte Aktionen zuhauf gab, die die Grenze des Vertretbaren überschritten.
Der Platz war in der Nachspielzeit von Wittstocker Fans gestürmt worden, bevor der Abpfiff ertönt war, weil der vermeintliche Ausgleichstreffer wegen eines Foulspiels nicht anerkannt wurde. Bier-Plastebecher säumten das Grün vor den erzürnten Stahl-Fans. Nachdem Bienk die Partie kurz darauf offiziell beendet hatte, bildete sich ein Pulk aus Spielern sowie Fans beider Lager. Es löste sich zwar nach zwei Minuten auf, doch die Emotionen blieben auf dem Siedepunkt. Sie mündeten zum einen im Tritt in die Kabinentür der Herzberger Mannschaft und zum anderen „in eine Bedrohung gegen meine private Person“, fasste Bienk die Minuten weit nach dem Abpfiff zusammen. Auf den Auslöser des Tumultes angesprochen: „Dem Assistenten war die Sicht auf den Zweikampf verdeckt – mir nicht. Der Wittstocker hatte sich aufgestützt und seinen Gegner schon vor dem Kopfball runtergedrückt.“
„Ich bleibe dabei“, zeigte sich der Wittstocker Trainer Dietmar Andree unbeirrt, „unser Tor war regelkonform. Herrn Bienk kenne ich als sachlichen Typen, der immer das Gespräch sucht. Aber am Sonntag hatte er einen rabenschwarzen Tag.“
Konträr schätzen die Gastgeber die Leistung des Schiri-Trios ein. Einen Besseren hätte es in diesem brisanten Duell nicht geben können, lobt Trainer Patrick Schramm. Bienk habe „konsequent seine Linie durchgezogen“.
Dass sich der Frust an der Kabinentür entlud, bekam Dietmar Andree nicht mit. Allerdings „stehen wir natürlich für den Schaden ein, wenn wir ihn verursacht haben“, so der Stahl-Trainer.
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