2024-05-02T16:12:49.858Z

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Rasant: Gerderaths Engin Sentürk (rechts) fährt den Schafhausenern Kevin Busch (Mitte) und Jacques Zaunbrecher in die Parade. Foto: Royal
Rasant: Gerderaths Engin Sentürk (rechts) fährt den Schafhausenern Kevin Busch (Mitte) und Jacques Zaunbrecher in die Parade. Foto: Royal
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Unions Aufstieg mit Ansage

In der Fußball-Bezirksliga feiert Schafhausen den größten Erfolg der Vereinsgeschichte. Dremmen rettet sich, und Uevekoven muss absteigen.

Sechs Mannschaften aus dem Kreis Heinsberg waren mit unterschiedlichen Ambitionen in die Saison der Fußball-Bezirksliga gestartet, für zwei war es – in unterschiedlicher Richtung – die zunächst letzte in dieser Liga. Denn Union Schafhausen schaffte den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte und stieg in die Landesliga auf, die Sportfreunde Uevekoven mussten nach einer von Niederlagen geprägten Rückrunde dagegen den Weg in die Kreisliga A antreten.
Während sich Kückhoven, Neuling FC Wegberg-Beeck II und Sparta Gerderath im Mittelfeld bewegten, erlebte der TuS Rheinland Dremmen eine Saison der Extreme. Zur Winterpause mit sechs Punkten abgeschlagen am Tabellenende, hielt das Team mit 25 Rückrundenpunkten die Klasse.

Das Trainer-Karussell drehte sich kräftig: Nur Aufstiegstrainer Jochen Küppers (Schafhausen) und Ralf Anic (FC Wegberg-Beeck II) standen die Saison durch. In Kückhoven kam Dirk Valley in der Winterpause für Thomas Schläger, in Gerderath übernahm Marcel Herzog von Interimstrainer Christian Schmitz, in Dremmen hatte Redzo Sakanovic kurz vor der Winterpause Matthias Denneburg abgelöst, und in Uevekoven stieg Bernd Nief ein, nachdem in der Winterpause Maik Schiffers zurückgetreten war.

Bei Union Schafhausen hatte Küppers vor drei Jahren bei seinem Amtsantritt mit der Vorgabe Landesliga für ungläubiges Staunen gesorgt. Doch in der zweiten Bezirksliga-Saison wurde der Plan umgesetzt – nach den Vorstellungen von Küppers und dem Engagement und der unbedingten Bereitschaft der Mannschaft. Die war topfit, erzielte 26 Tore zwischen der 75. und 90. Minute. Da der Trainer alle 23 Spieler „mitgenommen“ hatte, konnte man auch den fünf Monate langen verletzungsbedingten Ausfall von Kapitän Sebastian Kranz verkraften. Jeder Spieler wusste, was der Nebenmann tat und wohin er sich zu bewegen hatte. Nach zwei Niederlagen in Folge (gegen Arminia Eilendorf und in Rott) schüttelten sich die Schafhausener kurz und blieben bis zum Saisonende ungeschlagen. „Wir werden auch in der Landesliga unsere Duftmarke setzen“, zeigte sich Union-Vorsitzender Christoph Janßen unmittelbar nach dem Aufstieg überzeugt.

Germania Kückhoven hat ein „bewegtes“ Jahr hinter sich. In der Hinrunde hatte man kein „Zuhause“, da der Sportplatz saniert wurde; die Heimspiele wurden in Katzem und Lövenich ausgetragen, auch zum Training musste man ausweichen. Konstante Leistungen ließen sich nicht abrufen, zumal wichtige Spieler ausfielen. 19 Punkte sammelte die Germania vor der Winterpause, als der langjährige Trainer Thomas Schläger seinen Rücktritt erklärte.

Nachfolger Dirk Valley hatte auch mit Ausfällen und Leistungsschwankungen zu kämpfen. Nach dem 1:5 gegen Dremmen zeigte das Team eine Reaktion und lieferte bis zum Saisonende stabile Leistungen ab. Beim 0:2 in Schafhausen stimmte das „Paket“, dann wurden die Vorgaben auch gut umgesetzt. So drehte man bei Wegberg-Beeck II einen 0:2-Rückstand, bezwang Aufstiegsanwärter Arminia Eilendorf (2:0) und forderte auch zum Abschluss den Meister Rott (0:2). Das bedeutete Platz 7, in der neuen Saison soll es wieder etwas höher hinausgehen.

„Wenn zwei Spieler den Sprung nach oben schaffen, ist die Mission erfüllt“, sagte Ralf Anic vor der Saison, als er den gerade aufgestiegenen FC Wegberg-Beeck II übernahm. Das ist ihm gelungen. Yannik Leersmacher, Mehmet Yilmaz, der sich zum Torjäger entwickelt hat, und Abdel Ait Kassi rücken in den Kader der ersten Mannschaft. Sie hatten dort schon Einsatzzeiten, andere wie Jeremy Nzerue klopften oben an. Für den Trainer der Zweiten wurde die Arbeit in der Rückrunde schwierig, als ihm Spieler „abgezogen“ wurden.

Den Grundstein für eine sorgenfreie Saison hatte Wegberg-Beeck II mit 24 Punkten vor der Winterpause gelegt. Da spielte man fußballerische Klasse und Tempo aus, musste aber auch Lehrgeld zahlen. Vor allem in der Defensive machte sich die Unerfahrenheit bemerkbar. Als im zweiten Saisonteil eine Reihe von Spielern nicht zur Verfügung stand, setzte es auch Pleiten mit vielen Gegentoren. Anic blieb gelassen und erfüllte seinen Auftrag. Jetzt geht er wieder in den Jugendbereich und übergibt das Amt an Markus Lehnen.

Sparta Gerderath hat ein turbulentes Jahr mit dem vorzeitigen Klassenerhalt zu einem positiven Abschluss gebracht. Zwei Wochen vor dem Saisonstart hatte Trainer Bernd Nief seinen Rücktritt erklärt, die Suche nach einem Nachfolger gestaltete sich schwierig. Obmann Christian Schmitz, der in der Mannschaft hohe Wertschätzung genießt, übernahm das Amt bis zur Winterpause und schaffte mit 18 Punkten eine gute Basis. Dann stieg Marcel Herzog als Trainer unter schwierigsten personellen Bedingungen ein. Der Kader hatte sich durch Umzug, berufliche Belastung und Vereinswechsel reduziert, Mittelfeld-Stratege David Wozniak (Mittelfußbruch) und Torjäger Patrick Knorn (Leistenbruch) fielen langfristig aus. Bastian Risters und Lukas Clever rückten aus der zweiten Mannschaft nach oben.

Die Gerderather ließen sich von späten Gegentoren nicht aus der Bahn werfen und zeigten sich mental stark. Nach fünf Spielen ohne Niederlage (neun Punkte) war der Klassenerhalt perfekt. In der neuen Saison wird der Kader größer. Hoffnung setzt man auf die Rückkehr der Langzeitverletzten. Die ersten 30 Minuten von Patrick Knorn gegen Schafhausen deuteten an, dass Sparta mit ihm wieder deutlich torgefährlicher werden kann.

Der TuS Rheinland Dremmen war zur Winterpause mit nur sechs Punkten schon „totgesagt“. Nach dem 0:11 in Rott trennte man sich von Trainer Matthias Denneburg. Sein Nachfolger Redzo Sakanovic schaffte es, die Mannschaft zu stabilisieren. Dazu trugen seine ehemaligen Schützlinge von der DJK FV Haaren, Anouar Haji und Sascha Kurz, entscheidend bei. Man trat geschlossen auf, stand in der Defensive sicher und betrieb ein schnelles Umschaltspiel über die Schaltstation Serhat Coroz. Vorne entwickelte sich Sascha Hochgreef zum Torjäger, Kapitän Sascha Schopphoven traf wieder regelmäßig. Mit jedem Erfolg wuchs die Sicherheit. Zunächst wurde der Vorletzte Hertha Walheim II überholt, dann pirschte man sich an Uevekoven heran und zog im starken Endspurt locker vorbei. Mit neun Punkten Vorsprung schaffte Dremmen den Klassenerhalt.

Sakanovic muss nach den Abgängen von Sven Krimp (Brachelen), Haji (Alemannia Mariadorf) und Serhat Coroz (Germania Hilfarth) ein paar Änderungen vornehmen. Einen „Hochkaräter“ hat er neu; Norman Saar kommt vom Mittelrheinligisten TSC Euskirchen. Kai Jöris reaktiviert, zudem wechseln Resul Akadere, den Sakanovic aus Haaren kennt, aus Baesweiler nach Dremmen und Torwart Andre Bellanger vom SV Helpenstein nach Dremmen.

Uevekoven schien mit 18 Punkten zur Winterpause eine „Mittelfeldkarriere“ sicher zu haben. Nach schwachem Start hatte sich die Mannschaft mit fünf Spielen ohne Niederlage (13 Punkte) auf Kurs gebracht. Doch beim Rück- und Ausblick teilte der Vorstand Trainer Maik Schiffers mit, dass man über die Saison hinaus einen anderen Weg gehen wollte. Schiffers trat daraufhin zurück.

Bernd Nief übernahm und musste mit einem veränderten, sehr kleinen und von Verletzungsproblemen gebeutelten Kader arbeiten. Es gab elf Niederlagen in Folge, der Klassenerhalt war nicht zu schaffen. Nief ließ die Mannschaft offensiver auftreten. Von Spiel zu Spiel hielt sie länger durch. Und Nief vermittelte dem Team, dass sich Erfolg nur gemeinsam erreichen lässt.

Gegen den SC Kellersberg gelang das erste Erfolgserlebnis (5:1), in Wenau (0:2) bot das Team mit insgesamt fünf Spielern aus der Zweitvertretung einen starken Auftritt. So soll weitergemacht werden, wenn am 17. Juli die Vorbereitung auf die A-Liga-Saison beginnt. Der Kader muss einige Abgänge verkraften.

„Wir werden auch in der Landesliga unsere Duftmarke setzen.“

Christoph Janßen,

Vorsitzender Union Schafhausen

„Wenn zwei Spieler den Sprung nach oben schaffen, ist die Mission erfüllt.“

Ralf Anic, Trainer von Wegberg-Beeck II, zu seinen Vorgaben

Aufrufe: 017.6.2017, 11:00 Uhr
sie | AZ/ANAutor