Erst klasse gespielt, dann stark verteidigt

Drei Faktoren spielten dabei eine Rolle. Die Schafhausener boten auch ohne die verletzten Sebastian Kranz und Chris Mevißen eine bärenstarke, konzentrierte Leistung. Die Taktik, dem zwei Klassen höher spielenden Gegner mit einem 4-4-2-System zu begegnen, ging hundertprozentig auf. Dann war da noch der Mittelrheinligist, der den Bezirksligisten lange Zeit nicht ernst zu nehmen schien. Und als Friesdorf den Schalter umlegen wollte, war es zu spät.

Das Union-Team durfte in aller Ruhe sein Spiel aufbauen. Gestört wurde man in der eigenen Hälfte allenfalls nach Rückpässen. Ansonsten wartet Friesdorf hinter der Mittellinie auf eventuelle Fehler der Gastgeber – nicht eben mutig für einen Mittelrheinligisten. Den Gefallen taten die Schafhausener dem Favoriten nicht. Sie hatten deutlich mehr Ballbesitz im ersten Abschnitt und setzten such fußballerische Akzente. Viele Angriffe liefen über die linke Seite, wo Sandy Bock eine starke Partie spielte. Bock hatte auch die erste Chance. Nach einem abgewehrten Eckball hielt er aus gut 25 Metern drauf und zwang den Friesdorfer Torwart-Riesen Thorsten Szattkowksy dazu, sich ganz lang zu machen und den Ball zur Ecke abzuwehren (16.).

Nach 25 Minuten kamen die Gäste etwas besser ins Spiel. Sie setzten viel auf lange Bälle. Lüpges wehrte den Schuss von Kevin Jeon ab (26.) und war dann auch etwas eher am Ball als Jan Zoller (28.). Schließlich ließ sich Lüpges auch nicht vom Freistoß von Johannes Jahn ins kurze Eck überraschen (29.).

Schafhausen dachte aber nicht daran, sich beeindrucken zu lassen. Nach einer guten Kombination startete Kevin Busch im Strafraum in den Ball und war schneller als der Abwehrspieler. Der traf dann nicht den Ball, sondern die Beine von Busch. Der gefoulte Spieler verwandelte den Elfmeter hart und platziert zum 1:0 (36.). Nach einem Eckball der Friesdorfer flog der Kopfball von Tim Pütz knapp vorbei (39.).

Friesdorf nahm zur Pause einen Doppelwechsel vor, die erste Chance hatte aber Schafhausen. Stefan Jörling scheiterte nach seinem Solo im Strafraum an Szattkowsky (47.). Sandy Bock traf mit einer Bogenlampe das Lattenkreuz (55.). Da hatte Friesdorf gerade seinen Spielmacher Samuel Hosseini eingewechselt. Der „fütterte“ seine Offensivspieler mit langen Bällen und gab auch das Zeichen, mehr zu tun. Bei der ersten brenzligen Szene schlug Marc Hotopp den Ball vor der Linie weg (57.).

Das war der Auftakt zur Schafhausener „Abwehrschlacht“. Die komplette Mannschaft kämpfte und stellte diszipliniert die Räume zu. Wenn Friesdorf über außen kam, hatte der attackierende Union-Spieler die Absicherung im Rücken. Also versuchte es Friesdorf mit hohen Bällen aus der Mitte oder aus dem Halbfeld. Damit waren Schafhausens Innenverteidiger Franz Florack und Marc Hotopp nun schon mal gar nicht zu bezwingen.

Friesdorfs Torjäger Jan Zoller verabschiedete sich mit Gelb-Rot (90. + 3.). Kurz danach durften die Schafhausener jubeln.

Schafhausen: Lüpges – T. Liebens (66. Schnitzler), Florack, Hotopp, Sonnenschein – Peschel, Jennissen, Jörling, Bock (80. Hartmann) – Grüttner, K. Busch (90. Zacharias)