Und so sah die Partie nicht wie ein Relegationsspiel aus, sondern wie eine Partie im Westfalenpokal, wenn man ein drei Klassen höheres Team zugelost bekommt. „Es war klar, dass heute alles perfekt hätte laufen müssen, um ein achtbares Ergebnis zu erzielen. Gegen die reelle zweite Mannschaft hätten wir vielleicht eine Chance gehabt, so aber nicht“, sagte VfR Trainer Jürgen Voss verärgert.
Wenn man den Borgentreichern etwas vorhalten will, dann dass das Vertrauen in die eigenen Pass- und Laufwege fehlte. Das Team spielte mutlos.
Allerdings vielleicht auch verständlich, wenn man die ersten 25 Minute der Partie betrachtet. Der SC Roland II, mit dem ehemaligen Brakeler Spieler Eugen Keilbach im zentralen Mittelfeld, agierte in einem sehr flexiblen 4-3-3-System. Mit schnellem, oft direkten Passspiel und effektiven Seitenwechseln setzten sie den Gastgeber sofort unter Druck. So entstanden Lücken, die der SC für Anspiele durch das Sturmzentrum nutzte. Von dort wurden die Bälle dann prallen gelassen oder quer gelegt und schon gab es eine Torchance. Vergaben die Gäste noch die ersten drei Gelegenheiten, so traf Marcel Todte in der 18. Minute zur Gästeführung.
In der 23. Minute dann Borgentreichs beste Chance, doch Sascha Unger konnte den Kopfball nicht platzieren. Nach einer weiteren verpassten Gelegenheit erhöhte der SC Roland II in der 32. Minute auf 2:0, durch einen abgefälschten Schuss. Direkt vor der Pause erhöhten die Gästen noch sehenswert auf 3:0, nach einer tollen Außenristflanke von Rene Wessels, der in der 45. Minute nach einem Freistoß auch noch selber zum 4:0 traf.
Nach der Pause nahmen die Gäste Tempo raus. Gute Paraden von Keeper Tobias Arens verhinderten, dass das Ergebnis zweitstellig wurde. Nach 90 Minuten stand es 7:0 für die Gäste. So ist die Relegation für den VfR kein Bonus, sondern eher eine Bestrafung.