2024-04-25T14:35:39.956Z

Relegation
Und wieder zappelt der Ball im Netz: Borgentreichs Keeper Tobias Arens liegt nach dem zwischenzeitlichen 0:3 bereits frustriert auf dem Boden, während Beckums Torschütze Marcel Todte den Ball auffängt.
Und wieder zappelt der Ball im Netz: Borgentreichs Keeper Tobias Arens liegt nach dem zwischenzeitlichen 0:3 bereits frustriert auf dem Boden, während Beckums Torschütze Marcel Todte den Ball auffängt.

Duell mit ungleichen Waffen

Borgentreich verliert gegen eine mit Oberliga-Spielern gespickte Elf des SC Roland Beckum II mit 0:7 und kann schon nach dem Hinspiel alle Hoffnungen auf den Bezirksliga-Aufstieg begraben

Verlinkte Inhalte

Der Höxteraner A-Liga-Vizemeister VfR Borgentreich muss seine Aufstiegsambitionen zumindest für ein Jahr verschieben. Auch wenn es in der Relegation zur Bezirksliga an diesem Sonntag (15 Uhr) noch ein Rückspiel gibt, so ist nach den ersten 90 gespielten Minuten bereits klar, dass der VfR Borgentreich nicht aufsteigen wird. Mit 0:7 verlor der VfR am Donnerstagabend das Hinspiel vor eigenem Publikum gegen den SC Roland Beckum II.
Zwar wollte sich VfR-Trainer Jürgen Vosskurz vor der Halbzeit am liebsten hinter der Trainerbank verkriechen und gar nicht mehr hinsehen, doch wenn man es genau nimmt, dann kann man seinem Team nicht viel vorwerfen. Denn was der Gast aus Beckum auf den Kunstrasen zauberte, war schon sehr stark und hatte nichts mit Kreisligafußball zu tun. Das spielerisch ohnehin schon gute Team wurde von mehreren Spielern aus der Oberligamannschaft des SC Roland verstärkt. Insgesamt sieben Vertragsamateure standen im Kader. Die Beckumer hatten frühzeitig im Ligabetrieb die entsprechenden Spieler eingesetzt, damit sie auch für die Relegation spielberechtigt sind. Der Verein will als Oberligist unbedingt seine Zweite in der Bezirksliga haben.

Und so sah die Partie nicht wie ein Relegationsspiel aus, sondern wie eine Partie im Westfalenpokal, wenn man ein drei Klassen höheres Team zugelost bekommt. „Es war klar, dass heute alles perfekt hätte laufen müssen, um ein achtbares Ergebnis zu erzielen. Gegen die reelle zweite Mannschaft hätten wir vielleicht eine Chance gehabt, so aber nicht“, sagte VfR Trainer Jürgen Voss verärgert.

Wenn man den Borgentreichern etwas vorhalten will, dann dass das Vertrauen in die eigenen Pass- und Laufwege fehlte. Das Team spielte mutlos.

Allerdings vielleicht auch verständlich, wenn man die ersten 25 Minute der Partie betrachtet. Der SC Roland II, mit dem ehemaligen Brakeler Spieler Eugen Keilbach im zentralen Mittelfeld, agierte in einem sehr flexiblen 4-3-3-System. Mit schnellem, oft direkten Passspiel und effektiven Seitenwechseln setzten sie den Gastgeber sofort unter Druck. So entstanden Lücken, die der SC für Anspiele durch das Sturmzentrum nutzte. Von dort wurden die Bälle dann prallen gelassen oder quer gelegt und schon gab es eine Torchance. Vergaben die Gäste noch die ersten drei Gelegenheiten, so traf Marcel Todte in der 18. Minute zur Gästeführung.

In der 23. Minute dann Borgentreichs beste Chance, doch Sascha Unger konnte den Kopfball nicht platzieren. Nach einer weiteren verpassten Gelegenheit erhöhte der SC Roland II in der 32. Minute auf 2:0, durch einen abgefälschten Schuss. Direkt vor der Pause erhöhten die Gästen noch sehenswert auf 3:0, nach einer tollen Außenristflanke von Rene Wessels, der in der 45. Minute nach einem Freistoß auch noch selber zum 4:0 traf.

Nach der Pause nahmen die Gäste Tempo raus. Gute Paraden von Keeper Tobias Arens verhinderten, dass das Ergebnis zweitstellig wurde. Nach 90 Minuten stand es 7:0 für die Gäste. So ist die Relegation für den VfR kein Bonus, sondern eher eine Bestrafung.

Aufrufe: 03.6.2016, 08:44 Uhr
Torsten WegenerAutor