2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Keine Angst, wir kommen wieder: Wipperfelds Coach Bernardo.
Keine Angst, wir kommen wieder: Wipperfelds Coach Bernardo.

Die Könner mit dem Aschenplatz

Fußballer der DJK Dürscheid haben die DJK Wipperfeld von Platz eins verdrängt

Rhein-Berg. Am letzten Sonntag hatten die Fußballer Pause, auch die in der Kreisliga B. Einige Vereine waren froh über die Pause, denn die Verletzungsprobleme beginnen sich zu häufen. Bei anderen Teams läuft es gerade so gut, dass der spielfreie Sonntag nicht so gerne gesehen wurde. Dazu gehört sicher die DJK Dürscheid, seit den letzten Spieltag überraschender, neuer Tabellenführer. Die Dürscheider stellen die Überraschung schlechthin dar.

In einem mehr als schwierigen Umfeld macht Trainer Johannes Berghaus einen tollen Job. Nach dem elften Platz in der vergangenen Saison, startet die DJK nun durch und knüpft an bessere, vergangene Zeiten an. „Meine erste Saison als Trainer der Dürscheider Ersten ist als Findungsphase einzuordnen. Ich habe einige Spieler aus der zweiten Mannschaft mit hoch genommen und wir haben das System umgestellt. Wir spielen nicht mehr mit Libero, sondern ein 4:4:2-System. Das sitzt inzwischen, jeder weiß genau, was er zu tun hat”, erklärt Berghaus. Mit Christopher Klein und Marco Sülzer hat er zudem ein Sturmpaar gefunden, dass sich blind versteht. Wichtig war auch, dass Daniel Hornig und Lukas Berghaus vor der Saison reaktiviert werden konnten und dass mit Joel Vigelius ein sicherer Torwart zum Team stieß. „Wir besitzen einen Kader von 19 Mann, und in der Winterpause kommen noch einmal zwei Spieler hinzu. Die Zusagen liegen bereits vor”, freut sich Berghaus.

Die Anziehungskraft der DJK kann eigentlich nur verwundern. Lange war der Verein führungslos, und erst nach mehreren Anläufen konnte endlich wieder ein funktionierender Vorstand gefunden werden. Das Team spielt nach wie vor auf Asche, ohne eine realistische Chance, den Belag in Zukunft wechseln zu können. Das mitten im Wohngebiet befindliche Sportgelände mag da schon eher ganz andere Begehrlichkeiten wecken. In der abschließenden Partie bei der Refrather Reserve will die DJK die Herbstmeisterschaft unter Dach und Fach bringen.

Auch die DJK aus Wipperfeld ist mit dem bisherigen Abschneiden überaus zufrieden, auch wenn sie nach dem Unentschieden in Kreuzberg Dürscheid vorbeiziehen lassen musste. „Wir haben auch einige Spiele recht glücklich gewonnen, das passt schon mit unseren 31 Punkten,” meint Trainer Giovanni Bernardo. Nach dem langfristigen Ausfall der Leistungsträger Pasquale Probo (Schien- und Wadenbeinbruch) Robert Hembach (Fersenverletzung), die beide erst im Verlauf der Rückserie wieder eingreifen können, war mit einem Platz in der Spitzengruppe nicht zu rechnen. Die Rückkehr des langjährigen Torjägers Dennis Lieth war in diesem Zusammenhang jedoch überaus wichtig. „Er ist als Typ für die jungen Spieler vorbildlich, seine positiv verrückte Art steckt an”, beschreibt Bernardo seinen Torjäger.

Auch wenn der Aufstieg in die Kreisliga A vor der Saison keineswegs die Zielsetzung war, so wollen die Wipperfelder nun jedoch oben mitmischen. „Ich wäre ein schlechter Trainer, wenn ich die Position in der Spitzengruppe nicht festigen wollte”, bekräftigt Bernardo. Im letzten Heimspiel trifft die DJK auf den Tabellenletzten SV Frielingsdorf II. Drei Punkte sind Pflicht, auch wenn die Leistung der Frielingsdorfer Reserve in vielen Partien nicht ihrem Tabellenplatz entsprach.

Deutlich schlechter sieht es dagegen beim TuS Untereschbach aus. Die Rückkehr des langjährigen Trainers Thomas Kremer konnte zunächst ein kleines Feuer entfachen, das jedoch durch die alten Probleme längst wieder erstickt wurde. Ein mageres Pünktchen aus den letzten fünf Spielen ließen die „Eschbacher” in der Tabelle mächtig abrutschen. Abteilungsleiter Stefan Kovacs schmiss vor zwei Monaten das Handtuch, sein Sohn Christopher, wahrscheinlich der beste und torgefährlichste Angreifer der Liga, hörte ebenfalls auf und wechselt im Winter zum Heiligenhauser SV.

„Ich habe versucht, ihn umzustimmen, aber die Differenzen waren wohl zu groß. Die Probleme bestanden schon vor meinem Trainingsantritt, aber wenn jemand unzufrieden ist, macht es letztlich auch keinen Sinn mehr”, erläutert Thomas Kremer. Da sich Hubertus Porschen und Florian Pommer beide in der Partie gegen DJK Dürscheid einen Armbruch zuzogen, ist die personelle Situation des TuS derzeit enorm angespannt. „Wir stecken den Kopf aber nicht in den Sand und die Mannschaft will auch da unten rauskommen. Wir versuchen, uns in der Winterpause zu verstärken, aber nur mit vernünftigen, sinnvollen und längerfristigen Lösungen”, bekräftigt Kremer. Da der Verein finanziell nicht auf Rosen gebettet ist, dürfte die Ausgangslage nicht einfach sein. Auch in der letzten Auswärtsbegegnung beim TuS Lindlar II hängen die Trauben sehr hoch.

Aufrufe: 028.11.2014, 15:41 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Heinzpeter SülzerAutor