2024-05-16T14:13:28.083Z

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Nach einem Eckball erzielte der SV Miesbach das 2:0 gegen die SG Hausham. Die Vorentscheidung in einem umkämpften Derby.
Nach einem Eckball erzielte der SV Miesbach das 2:0 gegen die SG Hausham. Die Vorentscheidung in einem umkämpften Derby. – Foto: Thomas Plettenberg

Zweite Hälfte des Pilotprojekts: Aufstiegshoffnung und Chance zur Jugendförderung

Stimmen der Miesbacher Kreisligisten

Nach der Vorrunde in der Kreisliga 1 ziehen die Klubs aus dem Landkreis Miesbach ein Zwischenfazit zum Pilotprojekt.

Landkreis – Nach der ersten Hälfte der Debütsaison des Pilotprojekts im Fußballkreis Zugspitze gehen die Kreisligisten aus dem Landkreis Miesbach teilweise getrennte Wege. Während der SV Miesbach und der Aufsteiger SG Hausham in der Aufstiegsrunde um einen Platz in der Bezirksliga kämpfen, richten der TSV Otterfing, der FC Real Kreuth und der TuS Holzkirchen den Blick gen Abstiegsrunde. Doch wie haben die Vereine das erste Halbjahr wahrgenommen?

„Wir sind natürlich voll zufrieden mit der Vorrunde, nachdem wir mit beiden Mannschaften in der Aufstiegsrunde sind“, sagt Miesbachs Sportlicher Leiter Fredl Hollmann auch mit Blick auf die A-Klasse „Die Burschen wollten das unbedingt und wir haben einen großen Kader, dadurch haben wir die Ziele erreicht.“ Allerdings hat er beim Pilotprojekt gemischte Gefühle. „Wenn man in der Hinrunde verletzungsbedingt Ausfälle hat, als Vierter oder Fünfter in die Abstiegsrunde kommt, dann geht es um die goldene Ananas, weil hinten einige schwächere Mannschaften dabei sind“, befindet Hollmann. So könne eine ganze Halbrunde für die Katz sein. Das wirke sich auch auf die Trainingsbeteiligung und die Motivation der Spieler aus. Einen großen Effekt durch mehr Derbys hat er aufgrund der Vielzahl an Lokalduellen nicht wahrgenommen. „Die Zuschauerzahlen sind bei uns jedenfalls nicht gestiegen.“ Er tendiere eher dazu, nicht mit dem Pilotprojekt weiterzumachen.

Positiver gestimmt ist Florian Fink, Zweiter Abteilungsleiter der SG Hausham. Kein Wunder, schließlich ist der Klassenerhalt bereits sicher. Wie sich der Verlauf in der Rückrunde beziehungsweise Aufstiegsrunde darstellt, kann er nicht vorhersagen. „Was passiert, wenn man ein bis drei Spiele vergeigt, damit die Saison eigentlich gelaufen ist und die Spannung abrupt raus ist, muss sich zeigen“, schlägt Fink auch kritische Töne an. Wobei er den zweiten Platz nicht am Pilotprojekt festmachen will. “Ich glaube nicht, dass unser starkes Ergebnis mit dem neuen System zusammenhängt. Es war ein hervorragendes Jahr für uns.“

Drei Klubs in Abstiegsrunde

Zufrieden ist Benedict Gulielmo mit dem bisherigen Verlauf dagegen nicht. Immerhin hat der neue Spielertrainer des TSV Otterfing einen Absteiger aus der Bezirksliga übernommen und hatte entsprechend den Anspruch auf die Aufstiegsrunde. „Wir mussten vielfach mit Corona und Verletzten zurechtkommen. Wobei es sicher nicht an den Ersatzspielern gelegen hat, dass wir keinen Platz unter den besten Drei erreicht haben“ verdeutlicht Gulielmo. Dass er sich nun um den Klassenerhalt Sorgen machen muss, wischt er vom Tisch. Dazu ist die Nordring-Elf aus einer Sicht zu stark. Für das Frühjahr hat er die Förderung der A-Junioren mit Einsätzen bei den Erwachsenen im Auge. Ein Ziel, ganz im Sinn der Vereinsführung.

Mit Blickkontakt zum TSV Otterfing hat der FC Real Kreuth das Jahr mit Platz fünf beschlossen und auf dem Weg dorthin mehreren Titelaspiranten eine lange Nase gezeigt. Für Tobias Schnitzenbaumer, der das Traineramt am dritten Spieltag übernommen hat, trotzdem kein Grund, in Jubelstürme auszubrechen. „Ich will immer gewinnen. Egal gegen wen“, erklärt der Übungsleiter. Zumal vor der Saison ein Platz unter den ersten Drei als Ziel ausgegeben war. Schnitzenbaumer sieht seine Truppe als spielstark genug, die Abstiegssorgen der Konkurrenz zu überlassen. Allerdings blickt er auch auf Erfreuliches. Die bei den Erwachsenen eingesetzten Nachwuchsspieler waren nicht nur Lückenfüller, sondern Leistungsträger. Auch aus diesem Grund will Schnitzenbaumer weiter an der maximalen Förderung der Jugendlichen festhalten.

Für Florian Ächter steht eines ganz klar im Vordergrund. „Ich finde es einfach einmal spannend, dass man es mal anders macht, aber man muss das sicherlich längerfristig sehen und schauen, wie es sich entwickelt“, sagt er und meint damit natürlich den neuen Spielmodus. „Es hat viele Derbys gegeben, wobei ich glaube, dass unsere Gruppe wohl die stärkste war.“ Was das dann für seinen TuS Holzkirchen II bedeutet, der die Vorrunde als Sechster abschloss, wird sich noch zeigen. „Wir wollen natürlich möglichst schnell die Liga halten“, gibt Ächter an. „Aber das hängt von mehreren Faktoren ab.“ Etwa wie sich die personelle Situation im Frühjahr darstellt und wie sich seine Schützlinge auf die neuen Gegner einstellen, die bis Jahresende noch zugeteilt werden .ts/ko/meh

Aufrufe: 011.11.2022, 06:09 Uhr
Hans-Peter KollerAutor