2024-04-24T07:17:49.752Z

Relegation
Sieg trotz langer Unterzahl im Elfmeterschiessen: Die SG Wurz/Störnstein hat mit einem Kraftakt den Klassenerhalt (hoffentlich) in trockene Tücher gelegt.
Sieg trotz langer Unterzahl im Elfmeterschiessen: Die SG Wurz/Störnstein hat mit einem Kraftakt den Klassenerhalt (hoffentlich) in trockene Tücher gelegt. – Foto: Jürgen Masching

Wurz/Störnstein behält im Relegationskrimi die Oberhand

Trotz mehrerer Rückschläge entscheidet der Ost-Kreisklassist das Match gegen die Auerbacher Bezirksligareserve am Ende zu seinen Gunsten

Was für ein verrücktes Fußballspiel! Runde 3 der Relegation zur Kreisklasse im Kreis Amberg/Weiden stellte vom Spielverlauf her alle bisher absolvierten Matches in den Schatten. Vor exakt 266 Zuschauern lieferten sich die SG Wurz/Störnstein und die Reserve-Mannschaft des SV 08 Auerbach am Donnerstagabend im Kreinzl-Stadion Erbendorf ein denkwürdiges Match. Wer nicht dabei sein konnte, verpasste eine spannende, bisweilen dramatische Auseinandersetzung, die die Spielgemeinschaft des SV Wurz und des SV Störnstein am Ende mit 8:5 nach Elfmeterschießen für sich entschied. Der siegreiche Ost-Kreisklassist hat damit den Klassenerhalt eingetütet, dann, wenn der 1. FC Rieden in der Bezirksliga bleibt oder der FC Tremmersdorf oder der SV Schmidmühlen (beide stehen sich morgen Nachmittag gegenüber) dorthin aufsteigen. Auch Auerbach darf sich trotz der Niederlage noch Hoffnungen machen, wenn Rieden die Liga hält und Tremmersdorf oder Schmidmühlen aufsteigen. Es heißt nun also erst einmal warten, bis hoffentlich die Belohnung kommt.


Beim "Tag des offenen Tores" hatte es nach 90 Minuten 3:3 geheißen. Manuel Windschiegls 1:0 (31.) glich SVA-Torjäger Samuel Barth nur fünf Minuten später aus. Dennoch ging die von Tobias Schiener - er vertrat den urlaubenden Coach Gerd Bauer - betreute SG mit einem knappen Vorsprung in die Pause, Jonas Hoch stellte nach 43 Spielminuten auf 2:1.

Dieses Ergebnis sollte nach Wiederbeginn fast bis in die Schlussphase Bestand haben, die dann äußerst turbulent verlief. Wurz/Störnstein hatte auf die Entscheidung gedrängt, als Manuel Windschiegl seiner Mannschaft einen Bärendienst erwies und in der 75. Minute nach wiederholtem Meckern Gelb-Rot sah. Prompt nützten die Auerbacher ihre numerische Überzahl und glichen erneut durch Samuel Barth aus (79.). Würde sich das Blatt nun wenden? Weit gefehlt, denn die SG kämpfte weiter um jeden Zentimeter und schien nach dem 3:2 Eric Bulligans (85.) sogar auf die Siegerstraße eingebogen. Yannick Lindner stellte allerdings kurz vor Ende der regulären Spielzeit auf 3:3, es ging also in die Verlängerung. Als Wurz/Störnstein in der 101. Minute eine weitere Gelb-Rote Karte kassierte - Andreas Flieger wurde in die Dusche geschickt - war man sich auf den Zuschauerrängen sicher, dass Auerbach nun das Spiel drehen wird. Doch der Kreisklassist bewies eine überragende Moral und ging auch zu neunt durch Christian Fritsch (109.) ein weiteres Mal in Führung, ehe Auerbach durch Jonas Grüner doch noch ausgleichen konnte (117.).

Es folgte das "Glücksspiel" Elfmeterschießen, den begeisterten Fans auf den Rängen wurde also ein "volles Programm" geboten. Hier avancierte SG-Ersatzkeeper Simon Bösl durch zwei gehaltene Elfmeter quasi zum Matchwinner. Während bei Wurz/Störnstein Simon Schönberger, Eric Bulligan, Florian Rupprecht und Florian Schuller trafen, konnte auf Seiten der Bergstädter nur Maximilian Schöppl verwandeln.

"Jetzt spiele ich doch selbst eine längere Zeit Fußball, aber so einen Spielverlauf habe ich dann trotzdem noch nicht erlebt. Es beweist wieder einmal, die schönsten Geschichten schreibt eben doch der Fußball. Eigentlich kosten uns zwei Fehlgriffe unseres Ersatztorwarts - er ist kein gelernter Schlussmann und sonst eigentlich eine feste Größe als Feldspieler - den Sieg und dann hält dieser Wahnsinnstyp gleich zwei Elfer im Elfmeterschießen! Ich ziehe meinen Hut vor dieser Truppe, trotz zwei Mann Unterzahl in Führung zu gehen und 120 Minuten miteinander zu kämpfen und zu beißen, das verdient allerhöchsten Respekt! Deswegen hat sich die Mannschaft diesen Sieg auch voll und ganz verdient, ohne dabei die Leistung des Gegners schmälern zu wollen. Ein Wahnsinnsspiel", so ein begeisterter Tobias Schiener, der in den letzten zwölf Minuten selbst noch auf dem Feld mithalf, sich den elf Auerbachern entgegenzustemmen.

Tore: 1:0 Manuel Windschiegl (31.), 1:1 Samuel Barth (35.), 2:1 Jonas Hoch (43.), 2:2 Samuel Barth (79.), 3:2 Eric Bulligan (85.), 3:3 Yannick Lindner (88.), 4:3 Christian Fritsch (109.), 4:4 Jonas Grüner (117.) - Elfmeterschießen: 5:4 Eric Bulligan, Auerbach vergibt, 6:4 Simon Schönberger, Auerbach vergibt, 7:4 Florian Rupprecht, 7:5 Maximilian Schöppl, 8:5 Florian Schuller - Schiedsrichter: Andreas Frieser - Zuschauer: 266 - Platzverweise: Gelb Rot für Manuel Windschiegl (75.) und Andreas Flieger (101./beide Wurz/Störnstein)

Aufrufe: 026.5.2023, 10:15 Uhr
Werner SchaupertAutor