2024-05-08T14:46:11.570Z

Relegation
Der SV Immenreuth bejubelt den Aufstieg in die Kreisklasse. In der unteren Reihe knieend Zweiter von links Spielertrainer Markus Sebald.
Der SV Immenreuth bejubelt den Aufstieg in die Kreisklasse. In der unteren Reihe knieend Zweiter von links Spielertrainer Markus Sebald. – Foto: Jürgen Masching

Eschenbach bleibt und Immenreuth ist neuer Kreisklassist

Während die Rußweiherstädter im zweiten Anlauf den Klassenerhalt eintüten, schafft der SVI ebenfalls im zweiten Versuch den Sprung nach oben

Zwei Relegationsspiele zur Kreisklasse standen gestern auf dem Programm im Spielkreis Amberg/Weiden. Dabei schaffte es der SC Eschenbach durch ein 2:0 nach Verlängerung gegen die SG Wurz/Störnstein im zweiten Anlauf den Klassenerhalt in trockene Tücher zu legen. Ein neues Gesicht in der zweithöchsten Spielklasse des Kreises wird in der kommenden Saison 2023/24 der SV Immenreuth sein, der durch ein knappes 1:0 gegen die Reserve des Bezirksligisten SV 08 Auerbach den Sprung nach oben schaffte.


Auf dem Gelände des FC Dießfurt trafen mit dem SC Eschenbach, 12. der Kreisklasse West und der SG Wurz/Störnstein, 12. der Kreisklasse Ost, zwei Verlierer der ersten Runde aufeinander. Nach kräftezehrenden 121 Minuten setzte sich Eschenbach am Ende mit 2:0 (0:0) nach Verlängerung durch und bleibt damit Kreisklassist. Ob die SG Wurz/Störnstein nun eine zweite Chance auf den Klassenerhalt erhält, ist abhängig davon, ob der 1. FC Rieden Bezirksligist bleibt. Vorsorglich hat Kreisspielleiter Albert Kellner deshalb als finales Spiel der Kreisklassen-Relegation die Partie SG Wurz/Störnstein gegen SV 08 Auerbach II für Donnerstag, 25. Mai um 18.15 Uhr angesetzt. Spielort wäre das Kreinzl-Stadion in Erbendorf.

Vor einer stattlichen Zuschauerkulisse boten beide Teams eine erste Hälfte, in der spielerische Höhepunkte absolute Mangelware blieben. Nach etwa zehn Minuten erarbeitete sich Eschenbach eine optische Überlegenheit, während die Angriffsversuche der SG meist schon im Ansatz verpufften. So spielte sich das Geschehen weitgehend zwischen den beiden Strafräumen ab, "Aufreger" blieben fast komplett aus. Ein Freistoß aus dem Halbfeld von Eschenbachs Arthur Quast, den SG-Keeper Florian Gruber zunächst nicht festhalten konnte (11.) und ein gerade noch abgeblockter Schussversuch Manuel Windschiegls auf der Gegenseite (41.) erzeugten zumindest ansatzweise Gefahr vor beiden Gehäusen.

Nach dem Seitenwechsel war der SC Eschenbach entschlossen aufs Feld zurückgekehrt und erhöhte nun sichtlich den Druck auf das Tor der Elf von Gerd Bauer. Endlich durften die Zuschauer Strafraumsituationen bestaunen, vor allem in der Box der SG brannte es nun mehrfach lichterloh. Innerhalb kurzer Zeit erarbeitete sich Eschenbach drei gute Einschussmöglichkeiten, konnte sie aber nicht nutzen. Vom Ost-Kreisklassisten kam nun nahezu überhaupt nichts mehr. Die Führung des SCE lag immer wieder in der Luft, allein im Zeitraum zwischen der 70. und 74. Minute hätte das 1:0 einfach fallen müssen, doch schien das Tor wie vernagelt, was auch am immer wieder herausragend reagierenden SG-Keeper Gruber lag. Schon kräftemäßig sichtlich gezeichnet rettete sich die SG Wurz/Störnstein schließlich in die Verlängerung.

Hier schien die Spielgemeinschaft plötzlich wieder eine Wiedergeburt zu erleben und bestimmte die ersten Minuten. Doch nach nur wenigen Minuten übernahm Eschenbach wieder das Geschehen, um in der 98. Minute dann das erlösende 1:0 zu erzielen. Nach Wurzer Fehlpass im Mittelfeld erhielt Julius Richter ein genau getimtes Zuspiel, lief alleine auf den gegnerischen Torwart zu und schob die Kugel eiskalt an diesem vorbei zum umjubelten Führungstreffer ins Netz. Die letzten Kraftreserven mobilisierend gab sich die SG wohl nicht auf, versuchte noch einmal alles, ohne den Ausgleich schaffen zu können. Die endgültige Entscheidung fiel schließlich in der Nachspielzeit der Verlängerung: Zunächst hatte der Wurzer Simon Bösl nach einem Foul die Gelb-Rote Karte gesehen, ehe Julius Richter den fälligen Freistoß sehenswert über die Mauer genau in den Winkel zum verdienten 2:0-Endstand für den SC Eschenbach zirkelte.

"Ein verdienter Sieg der Eschenbacher, die den Sieg heute einfach mehr wollten, als wir. Durch viele individuelle und auch einfache Fehler haben wir uns immer wieder in Schwierigkeiten gebracht, zudem fehlten uns bei den Angriffen einfach Struktur und Durchsetzungsvermögen. Ob wir nun noch eine Chance haben, wird sich zeigen, dann gilt es noch einmal alles rauszuhauen, was noch im Tank ist", so SG-Trainer Gerd Bauer, der, sollte es zum finalen Match am Donnerstag kommen, urlaubsbedingt nicht in Erbendorf dabei sein kann.

SC-Coach Carlos Tejeda musste schon eine wahre Umarmungswelle unterbrechen, um ein paar Worte an FuPa richten zu können. "Wir sind natürlich sehr glücklich und ich bin mega stolz auf die Jungs, die heute mit einem unbändigen Einsatz- und Siegeswillen das Spiel verdient gewonnen haben. Nach einer Saison mit vielen Unwägbarkeiten, für die die Mannschaft nichts konnte, haben die Jungs heute für einen positiven und versöhnlichen Abschluss gesorgt. Super!"

Tore: 0:1/0:2 (98./120.+1) Julius Richter - SR: Adrian Kohn (FC Amberg) - Zuschauer: 580 - Platzverweis: Gelb-Rot für Simon Bösl (Wurz/Störnstein - 120.)



Im zweiten Anlauf hat's der SV Immenreuth gepackt. Vor einer beeindruckenden Zuschauerkulisse und bei warmen äußeren Bedingungen Kulisse zwangen die Männer des Trainerduos Sebald/Kastner, ihres Zeichens Zweiter der A-Klasse West, die Bezirksligareserve des SV 08 Auerbach, Vizemeister der Südgruppe, am Sonntag auf dem Sportgelände des SC Kirchenthumbach mit dem knappsten aller Ergebnisse in die Knie und schafften den so ersehnten Sprung in die Kreisklasse, in der man zuletzt in der Saison 2015/16 an den Start ging. Dabei begann die Partie mit einem Paukenschlag, denn nach nicht einmal sechzig Sekunden lag das Spielgerät schon im Auerbacher Netz: Ein langer Einwurf von Michael Weber fand Jan Brunner, der mit einem Kopfball ins lange Eck das 1:0 markierte. In Folge war das Niveau des Matches "überschaubar", beide Mannschaften rieben sich in Mittelfeldduellen auf, Einschusschancen blieben hüben wie drüben Mangelware. Einzig ein Fernschuss des SV 08 Auerbach und ein Abseitstor des SVI verdienen es, erwähnt zu werden.

Nach der Halbzeitpause versuchte der SV 08 Auerbach mehr zu investieren, Coach Thomas Grüner forderte, früher draufzugehen. So hatte Jonas Grüner in der Frühphase von Halbzeit 2 eine erste Chance für den SV 08, doch sein Schuss war letztendlich zu schwach. Auerbach spielte nun verstärkt nach vorne, während der SV Immenreuth auf Konter lauerte und sich auf seine sicher stehende Abwehr um Felix Weber verlassen konnte, die kaum Tormöglichkeiten zuließ. Mitte der zweiten Halbzeit wurde das Match dann intensiver und auch härter. Auerbach versuchte dann mit weiten Bällen in den Strafraum zum Erfolg zu kommen, doch die großgewachsene Innenverteidigung des SVI behielt jederzeit die Übersicht. In der 78. Spielminute hätte Julian Lautner für eine Vorentscheidung zugunsten des SVI sorgen können, sein Kopfball prallte aber nur an die Querstange. Nachdem in der 84. Minute ein Zuspiel Jan Brunners für den in aussichtsreicher Position lauernden Julian Lautner zu ungenau erfolgte, blieb auch hier die endgültige Entscheidung aus. Samuel Barth hatte dann die letzte Chance für Auerbach zum späten Ausgleich, doch auch er verfehlte den Immenreuther Kasten. Nach siebenminütiger Nachspielzeit hatte der SVI dann den knappen Vorsprung über die Zeit gerettet, als der gut leitende Unparteiische die Partie abpfiff, kannte der Jubel keine Grenzen.

Am Sonntagabend präsentierte sich SVI-Coach Markus Sebald überraschend noch in topfitter Verfassung und äußerte sich - natürlich überglücklich - zum großen Erfolg: "Ich bin stolz auf die Jungs. Nach der tollen Rückrunde haben wir es auch verdient. Auch wenn wir nach der Vorrunde schon fast abgeschlagen waren, haben wir immer an uns geglaubt und sind den Weg mit unseren jungen Spielern weitergegangen. Großen Anteil am Ganzen hat natürlich mein Trainerkollege Dominik Kastner, der mit seinen Ideen und der Trainingsgestaltung Tolles geleistet hat und auch am Spielfeld immer vorangegangen ist. Heute sind wir die bessere Mannschaft gewesen, das frühe Tor war natürlich goldwert. Garant war letztlich wieder die tadellose Defensivleistung, wir haben eigentlich nichts zugelassen. Am Ende sind da, wo wir hin wollten, es ist ein überragendes Ergebnis für uns alle!"

Tor: 1:0 Jan Brunner (1.) - Schiedsrichter: Markus Völkl - Zuschauer: 517 in Kirchenthumbach

Aufrufe: 022.5.2023, 10:00 Uhr
Werner SchaupertAutor