2024-06-06T14:35:26.441Z

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Marcel Zalewski ist der Miraculix des TSV Weeze.
Marcel Zalewski ist der Miraculix des TSV Weeze. – Foto: Andrea Otten

Wundersame Wandlung des TSV Weeze

Bezirksligist TSV Weeze hatte sich als fast schon sicherer Absteiger in die Winterpause verabschiedet. Jetzt rollt das Team das Feld von hinten auf – unter Regie von Rückkehrer Marcel Zalewski, der auf bewährte Tugenden setzt.

Als studierter Sportwissenschaftler bringt Marcel Zalewski ohne Zweifel das nötige Fachwissen mit. Doch „Maza“, wie ihn seine Freunde und Weggefährten rufen, hält überhaupt nichts davon, die Dinge unnötig kompliziert zu machen. Der 37-Jährige bevorzugt die klaren Worte, die er verständlich an den Mann bringt.

„Im Grunde genommen funktioniert der Fußball ja ganz einfach. Es geht darum, hinten Tore zu verhindern und vorne welche zu schießen. Und wenn eine Mannschaft das schaffen möchte, muss sie 90 Minuten lang auf dem Platz hart dafür arbeiten“, sagt Zalewski.

Dieses Grundprinzip haben die Spieler des Bezirksligisten TSV Weeze offenbar verinnerlicht. Denn seitdem Zalewski im Januar als Trainer zu seinem Heimatverein zurückgekehrt ist, haben die Blau-Gelben eine wundersame Wandlung vollzogen. Mit gerade einmal sieben Punkten aus 14 Spielen hatte sich die Mannschaft in die Winterpause verabschiedet und galt neben Schlusslicht FC Aldekerk als sicherer Absteiger.

Doch unter Regie des Rückkehrers, der den Turn- und Spielverein im Sommer 2019 in die Bezirksliga geführt hatte, rollt das Kellerkind plötzlich das Feld von hinten auf und hat im neuen Jahr in sechs Partien bereits satte zwölf Punkte geholt. Noch immer führt der TSV Weeze zwar die Abstiegszone an. Doch inzwischen darf die Tabelle im August-Janssen-Sportzentrum wieder ans Tageslicht. Nach 20 absolvierten Spielen ist die Mannschaft punktgleich mit dem SV Rindern, der aktuell den rettenden zwölften Platz einnimmt.

Unkomplizierte Art kommt gut an

Marcel Zalewski mag es nicht nur gerne einfach. Er ist auch selbst ein unkomplizierter Typ, der sich nicht im Erfolg sonnt. „Als Trainer kann ich nur eine gewisse Richtung vorgeben. Ich habe der Mannschaft gesagt, dass wir unser Ziel nur erreichen können, wenn wir Woche für Woche Kampf und Einstellung an den Tag legen. Die Jungs entscheiden auf dem Platz, ob das funktioniert“, so Zalewski. Tut es bislang auf beeindruckende Weise. Was auch daran liegen mag, dass die Spieler ihrem neuen/alten Trainer blind vertrauen.

„Ich habe natürlich den großen Vorteil, dass ich ganz genau weiß, wie die Spieler ticken. Einen Großteil der Mannschaft habe ich schon vor zehn Jahren in der A-Jugend trainiert, als wir erfolgreich in der Leistungsklasse unterwegs waren“, so Zalewski. Der 37-Jährige ist außerdem ein Teamworker. Jede Trainingseinheit überlässt er zunächst seinem Vater Mieczyslaw. Der Fitness- und Athletiktrainer kümmert sich um die nötige Kondition der Weezer Kicker. „Er macht das ganz ausgezeichnet. Bislang hat noch jeder Gegner gestaunt, wie fit wir sind“, sagt der Sohn. In Sachen Aufstellung hört Marcel Zalewski gerne auch auf den Rat seiner Assistenten Patrick Heinemann und Michael Thissen.

Gefeiert wird erst bei Klassenerhalt

Glückwünsche zum aktuellen Erfolgskurs – der TSV Weeze hat zuletzt mit drei Siegen in Folge einen großen Schritt nach vorne gemacht – quittiert er hingegen nur mit einem freundlichen Lächeln. „Unsere Anhänger können gerne mit uns feiern und uns auf die Schultern klopfen, wenn wir Anfang Juni den Klassenerhalt geschafft haben. Aber bis jetzt haben wir noch gar nichts erreicht. Falls wir am Freitag in Pfalzdorf und die Woche darauf gegen den VfL Repelen verlieren sollten, können wir in Sachen Abstiegskampf wieder ganz von vorne anfangen“, sagt Zalewski, der ganz nebenbei auch noch eine Etage höher als Assistent von Trainer Thomas Geist mit der SV Hönnepel-Niedermörmter um den Klassenerhalt kämpft. Mit der Doppelbelastung soll im Sommer Schluss sein– bis dahin ist „Maza“ als Retter gefragt.

Aufrufe: 016.3.2023, 12:00 Uhr
RP / Volker HimmelbergAutor