2024-04-25T14:35:39.956Z

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Sah gegen Homburg die Rote Karte wegen einer Schiedsrichterbeleidigung: Angreifer Nils Fischer (rechts).	Foto: pakalski-press/Dirigo
Sah gegen Homburg die Rote Karte wegen einer Schiedsrichterbeleidigung: Angreifer Nils Fischer (rechts). Foto: pakalski-press/Dirigo

Wormatia: Zwei neue Problemzonen

Wormatia muss Stammkräfte in Innenverteidigung und Angriff ersetzen +++ Rückkehr zweier Leistungsträger

Worms. In der 45. Minute erwischte es Melvyn Lorenzen. Sein sofortiges Zeichen an die Bank: Wechseln. Als nächster verabschiedete sich Abwehrchef Jean-Yves Mvoto in der 61. Minute. Notbremse, Platzverweis. Als ob das nicht schon genug Hiobsbotschaften für Regionalligist Wormatia Worms vor dem Spiel am Wochenende bei Hessen Kassel gewesen wären, flog in der 82. Minute auch noch Nils Fischer vom Platz – nach einer Schiedsrichterbeleidigung.

Kritik an Nils Fischer nach Platzverweis

Ein Spiel, drei Ausfälle. Ausgerechnet vor dem „Sechs-Punkte-Spiel” gegen einen direkten Konkurrenten um den Klassenverbleib in Liga vier. Eine Tatsache, die auch Lennart Grimmer unmittelbar nach der 2:5-Niederlage seines Teams gegen den FC Homburg kritisierte. „Dass wir in Kassel auf drei wichtige Spieler verzichten müssen, kann nicht sein.” Für die Rote Karte gegen Fischer hat er kein Verständnis. „So ein Platzverweis geht in unserer Situation nicht”, kritisiert der Verteidiger seinen Mitspieler.

Auch sein Trainer ärgerte sich anschließend: „Diese Rote Karte dürfen wir nicht bekommen, das darf uns nicht passieren. Wir brauchen jeden Mann”, sagte Max Mehring, der am Dienstagmorgen auch den Muskelfaserriss von Stürmer Melvyn Lorenzen bestätigte. Freilich keine Überraschung für diejenigen, die das Homburg-Spiel im Stadion gesehen hatten und sahen, wie der Angreifer nach einem angezogenen Sprint zu Boden gegangen war. Ein Spiel, zwei neue Problemzonen – vorne und hinten.

Mvoto und Ihrig fehlen

Neben Jean-Yves Mvoto reißt auch das wohl langfristige Fehlen von Tevin Ihrig (Knieprobleme) eine Lücke in die Defensive der Wormaten. Das gesetzte Abwehrduo aus der Aufstiegssaison ist erstmal gesprengt. In Kassel wird wohl Jannis Reuss neben Ramzi Ferjani in der Innenverteidigung auflaufen. Ein Spieler, der nah dran ist an der Startelf, die körperliche Wucht von Mvoto oder die Souveränität von Ihrig allerdings (noch) nicht mitbringt.

Nur zwei Teams treffen weniger

Problemzone zwei: die Angriffsreihe. Die Wormatia schießt zu wenige Tore. Diese Tatsache zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison. Als Aufsteiger wäre es zwar vermessen von der Wormatia Torfestivals zu erwarten, zumal die Etat-Kluft zwischen den Nibelungenstädtern und ihren Kontrahenten groß ist. Doch offensichtlich ist, dass in vielen guten Wormser Auftritten inklusive ansprechenden Torchancen, die Trefferausbeute gering ist. Lediglich der kommende Gegner Kassel (15 Tore) und das Tabellenschlusslicht Rot-Weiß Koblenz (zehn) erzielten weniger Treffer als das Team von Max Mehring, das sich bislang über 16 Saisontore freuen konnte. Auch die prominente Verpflichtung Lorenzen (ein Tor) oder die Sommerneuzugänge Fischer (zwei) und Alexander Shehada (zwei) zündeten bislang nicht. Die meisten Saisontreffer hat nach wie vor Abwehrspieler Lennart Grimmer auf dem Konto (vier).

Fischer hat mit seinem gelinde gesagt „blöden” Platzverweis seiner ohnehin abschlussschwachen Mannschaft also einen Bärendienst erwiesen. In Kassel wird nun Shehada gefragt sein. Auch von Jannik Sommer muss mehr in Richtung gegnerisches Tor kommen. Ein weiterer Stürmer, aktuell weit weg von der VfR-Startelf, wird nun früher als gedacht vielleicht wieder gefragt sein. Luis Kiefer, in der vergangenen Saison noch einer der Top-Kräfte der Wormser-Offensive, könnte, da auch Stürmer Daniel Kasper weiter ausfällt (Knie-OP), eine erneute Bewährungschance oder zumindest einen Kaderplatz bei der Auswärtspartie im Norden Hessens bekommen.

Der Kapitän kehrt in Kassel in die Startelf zurück

Eine gute Nachricht gibt es vor dem Kassel-Spiel für Max Mehring übrigens dann doch. Die zuletzt gesperrten Leistungsträger Jannik Marx und Sandro Loechelt werden nach ihren abgesessenen Sperren in die erste Elf zurückkehren und ihre zentralen Positionen im Mittelfeld einnehmen. Auf ihre „gewohnten” Mitspieler in Innenverteidigung und Sturm müssen sie in Kassel allerdings verzichten.



Aufrufe: 017.11.2022, 13:00 Uhr
Stefan MannshausenAutor