2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Die beiden Schott-Torschützen Nils Fischer und Linus Wimmer (vorne, v.l.) bejubeln das zwischenzeitliche Mainzer 1:1. Der bärenstarke Hermersberg-Keeper Noah Wächter muss sich geschlagen geben.
Die beiden Schott-Torschützen Nils Fischer und Linus Wimmer (vorne, v.l.) bejubeln das zwischenzeitliche Mainzer 1:1. Der bärenstarke Hermersberg-Keeper Noah Wächter muss sich geschlagen geben. – Foto: Marcel Heeg / TSV Schott Mainz

Das Mainzer Traum-Finale steht

TSV Schott müht sich bei Underdog Hermersberg nach Verlängerung ins dritte Endspiel am Stück

Das Mainzer Traumfinale ist perfekt. Doch es war ein hartes Stück Arbeit – für beide Teilnehmer. Nach dem 1:0-Coup des SV Gonsenheim nach Verlängerung bei Oberliga-Tabellennachbar Wormatia Worms musste der TSV Schott Mainz bei Außenseiter SV Hermersberg ebenfalls über 120 Minuten gehen. Und mühte sich zu einem 2:1 (0:1, 1:1)-Sieg. „Es war nervenaufreibend“, sagt Trainer Samuel Horozovic, „so, wie man sich ein Pokalspiel vorstellt, aber nicht wünscht.“

Als Regionalligist beim zwei Klassen tiefer angesiedelten Verbandsligisten als klarer Favorit angetreten, legten die Mainzer druckvoll los. „So langsam müsste mal ein Tor fallen“, schrieb Schott-Stadionsprecher Robert Skarupke in Minute 24 in den Live-Ticker, während die Platzherren zum wiederholten Male ihren Keeper Noah Wächter feierten. Die Mainzer ließen eine Reihe bester Chancen liegen. Der Underdog näherte sich einmal gefährlich dem gegnerischen Tor, und schon klingelte es. Patrick Freyer, der 31 Regionalliga-Tore in der Vita stehen hat, nahm aus der Distanz Maß und traf genau in den Winkel (38.). Man hätte gewarnt sein können.

Wächter häufte weiter Glanztaten an – und musste sich doch geschlagen geben. Nils Fischer stellte nach Etienne Portmanns Steckpass auf 1:1 (68.). Wer aber dachte, nun sei der Bann gebrochen, sah sich getäuscht. Trotz Zeitstrafe für die Platzherren (Cedric Gries/83.) ging es in die Verlängerung. Der TSV musste sogar noch einmal zittern, doch unmittelbar vor Abpfiff setzte Freyer einen Freistoß knapp drüber (90.+3). Und bibberte bis in Minute 114 weiter, ehe Linus Wimmer nach Jacob Rodens Ablage mit dem 2:1 für die Erlösung sorgte. Je eine Zeitstrafe (Tim Dudek, Wimmer) folgte noch, dann war die Blamage abgewendet.

Ein Final-Einzug wurde schon ausgelassener bejubelt als vom TSV nach dem Krimi in Hermersberg. Es überwog die Erleichterung.
Ein Final-Einzug wurde schon ausgelassener bejubelt als vom TSV nach dem Krimi in Hermersberg. Es überwog die Erleichterung. – Foto: Heeg

„Wir hatten schon vor dem 0:1 Chancen für drei Tore, dann wurde es immer hektischer“, sagt Horozovic. „Eine Runde weiterkommen ist das, was im Pokal zählt.“ Damit dürfen sich die Freunde des Mainzer Amateurfußballs am „Finaltag der Amateure“ (25. Mai) auf ein Großereignis freuen, das es so noch nicht gab. Wo, ist offen. Gedankenspiele, die Endspiele fest zwischen einigen wenigen Spielstätten rotieren zu lassen, wurden verworfen. Es soll pragmatisch und für die Fans möglichst entgegen kommend entschieden werden.

Die Mombacher Bezirkssportanlage böte sich von der Infrastruktur her an, doch auf der Schott-Heimspielstätte werden die Gonsenheimer bei ihrer Final-Premiere kaum antreten wollen. Vielleicht am Bruchweg? Der FSV Mainz 05 erwies sich gegenüber dem TSV Schott mehrmals als entgegen kommender Stadion-Gastgeber. Doch in diesem Fall ist der Südwest-Verband der Gesprächspartner. Auch ein kleinerer Platz ohne bauliche Fantrennung ist bei dieser Paarung denkbar, das zeigten die Endspiele des TSV 2016 in Mechtersheim (1:2 gegen Hauenstein) und 2022 in Weingarten (3:0 gegen Pirmasens).

Das letztjährige Halbfinale fand vor toller Kulisse an der Mombacher BSA statt.
Das letztjährige Halbfinale fand vor toller Kulisse an der Mombacher BSA statt. – Foto: Michael Wolff

„Wir sind stolz darauf, das dritte Mal in Folge im Finale zu stehen“, sagt TSV-Manager Till Pleuger. „Das wird das Nonplusultra für den Mainzer Amateurfußball, wir freuen uns total darauf. Der Bruchweg wäre sicher die Eins-A-Lösung, andernfalls müsste man über die BSA sprechen. Hauptsache in Mainz! Wir werden uns mit Gonsenheim abstimmen.“

TSV Schott Mainz: Hansen – Kern (55. Obas), Ahlbach, Gans, Schlosser – Mairose – Fischer (79. Cucchiara), Portmann (116. Just), Schwarz, Celik (99. Roden) – Thum (55. Wimmer).

Aufrufe: 013.3.2024, 22:36 Uhr
Torben SchröderAutor