2024-05-24T11:28:31.627Z

Spielbericht

WENN SICH DAS REMIS WIE EIN SIEG ANFÜHLT

Dann hat Gertz´n gegen KöWie ein respektables 1:1 (1:0) eingefahren.

Mannschaftsgefüge und Tabellensituation können natürlich keine Art Selbstbewusstsein derart, die KöWie-Kicker wären leicht zu putzen, entstehen lassen. Aber den Willen, es den Nachbarn zu zeigen, den Willen, eigene Stärken zu demonstrieren und den Willen, sich nicht unterkriegen zu lassen - das kann es befördern. Und der Wille versetzt manchmal Berge.

Dies hat Gertz´n gezeigt. Entschlossen, kampfstark, einsatzbereit ging man die Partie an. Die Einheimischen waren forsch im Offensivdrang, hielten hohes Tempo (wobei man konstatieren muss, dass die Wechsel zwischen 58. und 81. Minute vier schon recht ermattete Spieler von der Last des Tages befreiten) und rückten immer auf. Aus meiner Sicht fast schon zu statisch: Ballbesitz hinten, Quergeschiebe, aufrücken, dann über die Flügel das Spiel breit ziehen und von dort aus den Abschluss suchen oder ins Zentrum zurück legen - so ging es das ganze Spiel über, diese banale taktische Formation wurde eben durch die Schnelligkeit des Spiels und das kurze Spiel in den engen Räumen erst gefährlich. Neben dem Zerschieben der Räume, dem manchmal auch frühen Stören und last not least dem Zweikampf blieben Gertz´n kaum spielerische Mittel. Hohe Bälle, Gegenangriffe, zu unpräzise vielleicht, wurden vorgetragen - aber mit Verve und Engagement.

Topp´se-Süd ließ es auch an Abschlusssicherheit und Sicherheit bei Standards fehlen, zwar hatte Nils im Tor genug zu tun, aber am Ende wäre es vielleicht doch nur Kollege Zufall gewesen, der bei den vielen Eckstößen auch im zweiten Anlauf noch hätte für einen Torerfolg sorgen können. Insoweit lässt es der noch amtierende Spitzenreiter an Coolness und Effizienz fehlen.

Der Gegentreffer von Jakob Geisler in der 23. Spielminute war letztlich auf Ungenauigkeit beim Stellen zurück zu führen. Gertz´n hat sich die Nase abgeputzt und weiter mitgemacht und mit Mahdis sehenswertem Schlenzer (28.´) sogar die Möglichkeit des direkten Ausgleichs gehabt. So kam erst gegen Ende der zweiten Halbzeit Benny im energischen Nachsetzen zur Einschussmöglichkeit vermittels eines flachen Schusses aus 14 Metern, der dem Torwart ungeahnte Mühen bereitete.

So fühlte sich das Remis wie ein Sieg an, die immerhin 49 mitgereisten Gertz´ner Anhänger bejubelten dies mit dem Team auch gehörig. Es sind halt die kleinen Freuden, die das große Glück auslösen - und es sind die kleinen Erfolge, an denen man wachsen kann.

ZAHLENSALAT +++ war was drin: 1:0 Jakob Geisler (23.´), 1:1 Benjamin Zschage (83.´). waren dazwischen: Tom Ellrich-Neugebaur (SR), Sandro Schmidke und Jannes Müller. waren dabei: 96 inflationsgeschockte Zuschauer (HP)

Aufrufe: 029.11.2022, 09:33 Uhr
Ringo GründelAutor