2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Bei Hankofens Tobias Richter zwickt das Schienbein, ein Einsatz in Aschaffenburg sollte aber möglich sein.
Bei Hankofens Tobias Richter zwickt das Schienbein, ein Einsatz in Aschaffenburg sollte aber möglich sein. – Foto: Paul Hofer

Weiteste Auswärtsreise sorgt für Novum in Hankofens Vereinsgeschichte

Samstag: "Dorfbuam" machen sich bereits einen Tag vorm Spiel nach Aschaffenburg auf und werden in einem Hotel übernachten

Nach der witterungsbedingten Absage des Ostbayern-Derbys vergangene Woche geht es für die SpVgg Hankofen-Hailing in der Regionalliga Bayern am Samstag mit dem Auswärtsspiel bei Viktoria Aschaffenburg weiter. Es ist die mit Abstand längste Auswärtsfahrt der Saison - und die sorgt für ein Novum in der Vereinsgeschichte der SpVgg.


Rund 350 Kilometer müssen die Hankofener ins Aschaffenburger Stadion am Schönbusch zurücklegen. "Da sitzt du vier oder viereinhalb Stunden im Bus", weiß Spielertrainer Tobias Beck. Kalkuliert man dann noch mit ein, dass an Samstagen das Verkehrsaufkommen traditionell hoch ist, kann sich so eine Fahrt noch mehr in die Länge ziehen. Eine optimale Spielvorbereitung sieht anders aus. Deshalb hat sich die SpVgg etwas überlegt: "Wir werden bereits am Freitag anreisen und in einem Aschaffenburger Vorort übernachten. Damit möchten wir den Reisestress am Spieltag vermeiden. Das gab`s noch nie und ist eine einmalige Sache. Wir sehen das Ganze aber auch als Teambuilding-Maßnahme an. Für die Mannschaft ist so eine Ausnahme auch mal eine tolle Sache", erklärt Beck. Ein Prozedere, wie es sonst nur im Profibereich üblich ist. Der spielende Coach fügt schmunzelnd an: "Die Ausrede, dass wir uns unprofessionell auf das Spiel vorbereitet hätten, zieht dann natürlich nicht."


Spielausfall: Fluch oder Segen?


Ob der Spielausfall letzte Woche nun positiv oder negativ war, das ist wie immer eine Sache der Perspektive, das sieht auch Beck so: "Mei, wenn wir gewinnen, dann heißt es: Die waren ausgeruht, das hat ihnen gut getan. Verlieren wir, dann heißt es: Klar, die sind aus dem Rhythmus gekommen." Anstatt des Duells mit Vilzing haben die "Dorfbuam" trainiert und ein einstündiges, internes Testspiel abgehalten. Dass es nicht ganz so rassig zuging, wie wenn das Punktspiel gegen die Nachbarn aus der Oberpfalz stattgefunden hätte, das will Beck gar nicht verhehlen: "Jeder Fußballer kennt das: Kommt die Spielabsage, fällt automatisch die Spannung ein ein Stück weit ab. Das ist einfach so. Jetzt müssen wir diese Spannung bis zum Samstag wieder aufbauen."

Er wird Hankofen als Fixpunkt in der Offensive fehlen: Andreas Wagner (re.) ist privat verhindert.
Er wird Hankofen als Fixpunkt in der Offensive fehlen: Andreas Wagner (re.) ist privat verhindert. – Foto: Paul Hofer


Und eine gute Körperspannung wird auch nötig sein, um bei der Viktoria zu bestehen. "Aschaffenburg hat uns im Hinspiel gezeigt, dass sie eine richtig gute Mannschaft sind. Sie stehen nicht umsonst in den Top-Fünf. Letzte Woche in Würzburg haben sie sich trotz des frühen Rückstands nicht aus der Ruhe bringen lassen und sind zurückgekommen. Das spricht für ihre Qualität. Mit Max Grün haben sie einen überragenden Keeper, in Benjamin Baier einen erfahrenen Lenker, der im Mittelfeld die Fäden zieht. Und vorne ist der pfeilschnelle Benedict Laverty immer für einen Treffer gut", weiß Beck vom Gegner zu berichten. Bezüglich der taktischen Ausrichtung dürfte es auf Seiten der Gäste keine großen Überraschungen geben. Hinten kompakt stehen und Nadelstiche setzen, das hat bislang nach der Winterpause in den zwei Partien gegen Ansbach und Türkgücü München schon wieder recht gut geklappt. Noch hat Hankofen keinen Gegentreffer gefangen, das soll auch in Aschaffenburg nach Möglichkeit so bleiben.

Personalien SpVgg Hankofen-Hailing: Im Training konnten Tobias Beck und Kollege Heribert Ketterl diese Woche fast den kompletten Kader begrüßen. Beck hat allerdings mit einem leichten grippalen Infekt zu kämpfen und wird die Einheit am Donnerstagabend daher vorsichtshalber sausen lassen. Tobias Lermer (Schambeinentzündung) fehlt langzeitverletzt. Ein kleines Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Regisseur Tobias Richter, der sich weiter mit einer Reizung am Schienbein herumplagt. Eingedenk der gestiegenen Belastung hat das Knie von Matthias Lazar wieder reagiert und bereitet Schmerzen. Ob er im Kader dabei sein wird, entscheidet sich kurzfristig. Sturmtank Andreas Wagner ist privat verhindert. Dabei sein wird hingegen der an der Nase operierte Christoph Laimer. Er kann dank einer Maske mitwirken.

Im Hinspiel hatten Benjamin Baier (li.) und seine Aschaffenburger die Nase vorne.
Im Hinspiel hatten Benjamin Baier (li.) und seine Aschaffenburger die Nase vorne. – Foto: Paul Hofer


Die Viktoria hat gute und schlechte Erinnerungen ans Hinspiel. Positiv war natürlich das Ergebnis: Mit 2:0 setzte sich der SVA Ende August im Gäuboden durch. Der Sieg wurde allerdings durch die schwere Verletzung von Philipp Beinenz getrübt, der sich kurz vor Schluss einen Kreuzbandriss zuzog und seitdem fehlt. Das sagt Aschaffenburgs Cheftrainer Jochen Seitz: "Wir sind etwas schleppend aus der Winterpause gekommen, mittlerweile aber wieder gut drauf. Unser Heimspiel wollen wir natürlich gewinnen. Aber auch Hankofen ist gut aus der Winterpause gekommen und hat noch kein Gegentor kassiert. Ich habe mir das Spiel der Hankofener bei Türkgücü auf Video noch einmal angesehen, wo sie tief verteidigt haben. Wir stellen uns auf einen kompakten Gegner ein, gegen den wir offensiv Lösungen finden müssen. Zudem wollen wir ihnen keine Umschaltmomente gestatten, durch die sie gefährlich werden könnten. Dazu ist viel Bewegung und ein präzises Passspiel nötig."

Personalien Viktoria Aschaffenburg:
Die Hausherren müssen erneut einige Ausfälle verkraften: Die langzeitverletzten Philipp Beinenz, Elias Niesigk, Alexandru Paraschiv und Niklas Borger fehlen wie zuletzt auch. Ebenso Silas Zehnder wegen eines Muskelbündelrisses. Roberto Desch, Daniel Cheron und Felix Metzler fehlen krankheitsbedingt.


Aufrufe: 016.3.2023, 16:00 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor