2024-05-08T14:46:11.570Z

Spielbericht
Maximilian Kalus: Der Trainer des 1. FC Penzberg klagt über geringe Hallenzeiten.
Maximilian Kalus: Der Trainer des 1. FC Penzberg klagt über geringe Hallenzeiten. – Foto: Andreas Mayr

Wehrlos ins Verderben: FC Penzberg kassiert volles Dutzend gegen Stuttgart

Nächstes Debakel in der Futsal-Bundesliga

Der 1. FC Penzberg ist absolut chancenlos gegen den Stuttgarter Futsalclub. Freunde haben sie sich aber gemacht. Bekommt Penzberg einen neuen Sponsor?

Penzberg – Ein Hauch von Abschiedsstimmung lag schon in der Luft. Die Gegner aus Stuttgart etwa kamen nach dem nächsten Debakel auf die Penzberger Futsaler zu und äußerten einen frommen Wunsch: „Ihr müsst drinbleiben“, sagte der Hauptsponsor des Stuttgarter Futsalclubs nach dem 12:1 (7:0)-Erfolg seines Teams über den FCP. Der Geldgeber stellte den Penzbergern sogleich Hilfe in Aussicht, weil er parallel in München die Beton Boys (Regionalliga) unterstützt, mit denen Penzberg ursprünglich einmal eine Kooperation geplant hatte.

Ob’s dazu kommt, ist aber ungewiss. Noch dazu krankt es konkret an anderen Stellen. Genügend Kicker haben sie mittlerweile. Doch die trainieren nach wie vor nicht regelmäßig. Mit Ende der Herbstrunde im Fußball müsse man eigentlich drei Einheiten pro Woche ansetzen, sagt auch Trainer Maximilian Kalus. Alleine die Hallenzeiten bekommen sie gar nicht von der Stadt. „Die Hallen sind alle voll.“

So musste man am vergangenen Sonntag einem gekenterten Schiff zusehen, über das sozusagen eine Bande hungriger Piraten herfiel. „Teilweise haben wir uns gar nicht gewehrt“, berichtete Spielertrainer Kalus. Zur Halbzeit stand’s 0:7, erst nach dem 0:9 blieb der FCP für annähernd zehn Minuten ohne Gegentor. Lag aber mit Sicherheit auch am Gegner, der den Motor nur noch im zweiten oder dritten Gang laufen ließ. Stuttgart nutzte das ungleiche Duell für allerlei Spielereien aus. Unter anderem kam in Halbzeit zwei der Ersatztorwart zum Einsatz. „Für die war’s ein Trainingsspiel, für uns eine Lehrstunde“, fasste Kalus den traurigen Nachmittag zusammen. Das einzige Tor gelang Emil von Werthern beim Zwischenstand von 0:11. „Das macht natürlich keinen Spaß“, so der Coach. Ihm täten die Leute leid, genauso betont er aber: „Wir sind alle miteinander schuld.“

Nach dem eigenen Spiel schauten sich die Penzberger noch das Hamburger Stadtduell zwischen dem HSV und Aufsteiger St. Pauli vor 1000 Zuschauern (neuer Zuschauerrekord) an. Der Neuling erinnerte Kalus stark an sein Team der Vorsaison. Bis fünf Minuten vor Ende stand’s 1:1, ehe der HSV 3:1 gewann. Favoriten zu ärgern, war auch mal Spezialität des FC Penzberg. „St. Pauli spielt wie wir letzte Saison. Die beneide ich ein bisschen“, so der Spielertrainer. „Wenn du achtmal verlierst, vergisst du irgendwann, wie gut du mal gespielt hast.“

Seine Mannschaft befindet sich nach acht Spielen am Ende der Bundesligatabelle. Sechs Punkte beträgt der Abstand auf Relegationsplatz neun. Kein unmögliches Unterfangen, allerdings hinterließ der FCP bisher nicht den Eindruck, als könnte er sich aus eigener Kraft aus der Grube ziehen. Dennoch gab’s auch motivierende Stimmen nach der Klatsche gegen Stuttgart. Die Schiedsrichter munterten Penzberg auf, sagten, dass noch alles drin sei. „Die haben uns gut in Erinnerung“, sagt Kalus. Zehn Spiele bleiben noch zur Kurskorrektur. (Andreas Mayr)

Aufrufe: 023.11.2022, 08:56 Uhr
Andreas MayrAutor