2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Bernd Kück

Warum sind alle Teams des TSV Großenwörden Letzter?

„Du musst dich in der Kreisliga immer verbessern und dem Niveau anpassen. Das geht nur über das Training“

Der TSV Großenwörden ist sportlich stark gebeutelt. Alle drei Herrenmannschaften sowie die Frauen stehen in ihren Ligen auf dem letzten Tabellenplatz. Die Trainer ziehen Konsequenzen. Diese Probleme verbindet die Mannschaften.

roßenwörden. Sven Koppelmann wird den TSV Großenwörden im Winter verlassen. Nach vier Punkten aus 15 Spielen in der Kreisliga Stade erhofft sich Koppelmann für das Team „frischen Wind und eine neue Ansprache.“ Den Grund für das schlechte Abschneiden verortet der Trainer in der Einstellung des Teams: „Ich hatte zunehmend das Gefühl, dass die Kreisliga für selbstverständlich genommen wurde“, sagt Koppelmann.

Das Resultat: Schon in der Vorbereitung im Sommer lässt das Team Beteiligung und Begeisterung für das Training vermissen. „Du musst dich in der Kreisliga immer verbessern und dem Niveau anpassen. Das geht nur über das Training“, sagt Koppelmann. Doch wenn aus den ersten beiden Herrenmannschaften beim gemeinsamen Training weniger als zehn Spieler zusammenkommen, kann kein Fortschritt erzielt werden. „Ich habe immer wieder appelliert und versucht, zu mehr Trainingsbeteiligung zu motivieren.“

Großenwörden II ist das Schnittpunkt-Team

Als der TSV schließlich im Oktober wegen Spielermangels nicht zum Auswärtsspiel in Bargstedt antritt, sieht sich Koppelmann am Ende seiner Möglichkeiten. Auf Obmann Dirk Beckmann wartet nun die undankbare Suche nach einem Trainer: „Viel anbieten können wir in unserer Situation nicht.“

Auch in der zweiten Mannschaft kommt auf Beckmann vielleicht bald dieselbe Aufgabe zu, sollte Patrick Mittelstädt den Verein verlassen. „Das steht noch nicht endgültig fest“, sagt Beckmann. Als Schnittpunkt zwischen der ersten und der dritten Mannschaft muss die zweite immer wieder Spieler abgeben. Eine Stammelf kann sich so nicht entwickeln. Die Konsequenz: Vier Punkte aus zehn Spielen und das Tabellenende der 3. Kreisklasse.

Hoffnung für die Frauen des TSV

Für die Frauen des TSV Großenwörden ist die Situation noch am aussichtsreichsten. „Wir wussten, dass wir dieses Jahr im Abstiegskampf sein werden“, sagt Andreas. Aktuell steht sein Team auf dem 10. und damit letzten Tabellenplatz, der Tabellenvierte ist aber nur drei Punkte entfernt. „Ich verspüre da grade überhaupt keinen Druck“, sagt Andreas.

Den Frauen des TSV fehlt es aktuell besonders an Einem: „Offensiv hapert es noch“, sagt Andreas. Gerade einmal drei Tore schossen die TSV-Kickerinnen bisher. „Dass es für acht Punkte reicht, ist natürlich gut“, sagt Andreas, der aber bereits in den letzten Spielen die angepeilte Verbesserung im Offensivspiel wahrnehmen konnte.

Der Spaß steht bei Großenwörden III im Vordergrund

Als einziges der Großenwördener Teams wartet die dritte Mannschaft noch auf ihren ersten Saisonsieg. „Wir waren noch nie erfolgsverwöhnt“, sagt Trainer Jens Wegner. Seit der Saison 2020/21 spielt die Mannschaft in der 4. Kreisklasse mit, vier Siege sprangen in der Zeit heraus.

Doch das stört den Trainer genauso wenig wie die Mannschaft. „Wir wollen ein, zwei Spiele gewinnen, dann sind wir zufrieden“, sagt Wegner. Die Prioritäten setzen seine Spieler auf andere Dinge, oft muss kurzfristig ein Ersatz gefunden werden, wenn am Samstag die Nacht bei dem ein oder anderen zu lang war.

Wegner wünscht sich mehr Zusammenarbeit zwischen den Herrenmannschaften: „Die erste und zweite Mannschaft trainieren zusammen, wir immer für uns.“ Trotzdem sei die Trainingsbeteiligung in Wegners Team besser als bei den beiden anderen Teams zusammen. „Ich habe einen Kader von 24 Mann. Das ist bei uns im Verein fast schon ein Luxusproblem“, sagt Wegner.

Aufrufe: 024.11.2023, 16:30 Uhr
Tageblatt/StahmannAutor