2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
TuS-Urgestein Willi Lange feiert mit seinen Waldböckelheimern Meistern. 	Foto: Mario Luge
TuS-Urgestein Willi Lange feiert mit seinen Waldböckelheimern Meistern. Foto: Mario Luge

Waldböckelheim mit Lange an der Linie ungeschlagen

TuS Waldböckelheims Urgestein Willi Lange feiert Sieg gegen Hargesheim und Serie

REHBORN. Er ist ein echtes Waldböckelheimer Urgestein, seit 1966 TuS-Mitglied und 2022 zum Ehrenmitglied ernannt. Willi Lange stand lange Jahre als Torwart in Diensten der Fußballer, prägte über Jahrzehnte das Vereinsgeschehen auf und um den Platz – und das nicht nur beim Fußball. Nach einem schlimmen Sturz begann für Lange 2021 eine langwierige Genesungstour mit bald elf Operationen, verbunden mit inzwischen unglaublichen 138 Kilo Gewichtsverlust. Von Fußballabstinenz hat Willi Lange genug, umso schöner ist es für ihn, auf dem Platz die Meisterschaft seines TuS Waldböckelheim mitzuerleben. Aus Gründen. „Ich habe schon am 1. April gesagt, dass ich jetzt noch einmal auf der Torwartposition angreife“, scherzt der inzwischen 65-Jährige.

Herr Lange, Sie haben im A-Klassen-Finale in Rehborn mitgefiebert. Was macht dieser Sieg Ihres TuS Waldböckelheim mit Ihnen?

Für mich ist das etwas absolut Besonderes. Wir haben am 17. September unser letztes Spiel verloren – damals als Tabellenneunter 1:2 gegen Stromberg. Von da an bin ich jede Woche die Tabelle durchgegangen und habe gerechnet.

Und Sie haben immer an den Erfolg geglaubt...

Ich habe damals schon zu unserem Trainer Simon Schmidt gesagt, dass wir das noch packen werden. Und irgendwann standen wir eben auf Platz eins. Inzwischen haben wir 27 Spiele nicht verloren. Wahnsinn!

Können Sie sich an eine vergleichbare Serie erinnern?

Ich selbst hatte mal eine Serie von 15 Spielen ohne Niederlage. Aber das, was diese Saison passiert, ist schon ein Phänomen.

Aber auch für Sie persönlich ist die Situation speziell, oder?

Ich war 19 Monate weg, habe die Buben nicht mehr gesehen. Dann bin ich zur Kirmes gegen Odernheim wieder zurückgekommen. Damals habe ich noch im Scherz gesagt, dass wir – wenn ich von jetzt an immer dabei bin – kein Spiel mehr verlieren. Und so ist es dann auch gekommen.

Ein kleiner Wermutstropfen bleibt aber für die TuS-Familie Lange...

Ja, mein Sohn Niclas hatte bis zur Partie gegen Bad Sobernheim im Tor gestanden, bevor er einen Kreuzbandriss erlitten hat. Der ist nun natürlich traurig, dass er vor einer solchen Kulisse von 1000 Zuschauern nicht spielen konnte. Ansonsten ist es aber ein völlig verdienter Erfolg unserer Mannschaft nach einer tollen Saison.

Und was würden Sie gerne dem Verlierer sagen?

Ich habe eben noch zum Hargesheimer Ex-Vorsitzenden, Guido Memmesheimer, gesagt: Mit 79 Punkten hätte es eigentlich jeder verdient gehabt, Meister zu werden. Ich hoffe, dass der TSV am Mittwoch schon den Grundstein für den Aufstieg legt. Es ist Wahnsinn: zwei Mannschaften mit 79 Punkten an der Spitze...

Das Interview führte Mario Luge.



Aufrufe: 03.6.2023, 12:00 Uhr
Mario LugeAutor