Eine Größe des regionalen Amateurfußballs ist im Alter von 70 Jahren völlig plötzlich und unerwartet verstorben: Karl Wanninger war das Gesicht der DJK Vilzing und hat maßgeblichen Anteil daran, dass der kleine Dorfverein aus dem Chamer Stadtgebiet mittlerweile die sportliche Nummer zwei der Oberpfalz ist.
Schon als Aktiver jagte Karl Wanninger für den 1967 gegründeten Klub dem runden Leder hinterher und engagierte sich bereits in jungen Jahren als Funktionär. Von 1988 bis 2019 lenkte der selbständige Immobilien-Makler als Abteilungsleiter die Geschicke der Fußball-Sparte, die in den 90er-Jahren einen unglaublichen Aufschwung hatte und mehrere Aufstiege feiern durfte. Im Sommer 2000 schafften die Schwarz-Gelben den erstmaligen Sprung in die Landesliga, aus der Vilzing allerdings 2006 und 2011 wieder absteigen musste. Doch auch von sportlichen Misserfolgen ließen sich Wanninger und seine Mitstreiter nicht aus der Ruhe bringen. 2014 glückte unter der Regie von Trainer Sepp Beller und Manager Roland Dachauer der Aufstieg in die Bayernliga. Doch Karl Wanninger hatte in seinem langen Wirken nicht nur den sportlichen Erfolg der erste Mannschaft im Blick. Dem Vollblut-Funktionär war es stets ein großes Anliegen, dass auch die "Zweite" und "Dritte" intakt war. Bei deren Heimspielen war Wanninger fast immer vor Ort und fieberte genau so wie beim A-Team mit. Auch für den Jugendbereich und die AH-Abteilung hatte der aus dem Vilzinger Nachbardorf Rissing stammende Wanninger immer ein offenes Ohr.
Im Sommer 2019 nahm der DJK-Dauerbrenner seinen Hut, verfolgte die Vilzinger Regionalliga-Partien im heimischen Manfred-Zollner-Stadion zuletzt aber wieder regelmäßig mit großem Interesse und ließ es sich auch nach Spielende nicht nehmen, anschließend hin und wieder im Vereinsheim einzukehren. Karl Wanninger war nicht nur ein Idealist, sondern ein herzensguter Mensch, der eine ganz spezielle Art hatte und der für die DJK Vilzing sein letztes Hemd gegeben hätte.