2024-05-15T11:26:56.817Z

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Die pure Entschlossenheit: Paul Grauschopf (mi.) ist eines der Gesichter des sensationellen Vilzinger Laufs. Der 25-Jährige hat sich in den Fokus gespielt.
Die pure Entschlossenheit: Paul Grauschopf (mi.) ist eines der Gesichter des sensationellen Vilzinger Laufs. Der 25-Jährige hat sich in den Fokus gespielt. – Foto: Helmut Weiderer

Vilzing in aller Munde: Ist die 3. Liga ein denkbares Szenario?

Der Erfolg der Huthgarten-Kicker in der Regionalliga Bayern wirft ungeahnte Fragen auf

Der sensationelle Lauf der DJK Vilzing in der Regionalliga Bayern ist auch auf den Sportplätzen der Region und in den Kommentarspalten der Sozialen Medien ein großes Thema! Wo soll das noch hinführen? Der kleine Dorfverein gar bald in der 3. Liga? Es wird schon über Duelle mit den Münchner Löwen oder dem Jahn aus Regensburg philosophiert. Freilich ist die Saison noch sehr lange und es kann noch so viel passieren. Aber wäre die 3. Liga tatsächlich ein ernsthaftes Szenario am Huthgarten, das in Anbetracht von derzeit neun Punkten Vorsprung auf Rang drei durchgespielt wird? FuPa hat mal bei den Vilzingern nachgefragt.

Ja, es ist eine Riesenüberraschung, dass die Vilzinger derzeit die einzige Mannschaft sind, die in der Regionalliga Bayern mit den Würzburger Kickers Schritt halten können. Beide Teams stehen punktgleich mit 36 Zählern unangefochten an der Tabellenspitze. Von den Profis aus Würzburg hat man das erwartet, aber von Vilzing? Zufall ist es aber sicher nicht, und es deutet auch nichts darauf hin, dass die DJK in Kürze einbrechen könnte. Denn wie hat es Vilzings Sportlicher Leiter Sepp Beller formuliert: "Es ist ja nicht so, dass wir unsere Spiele glücklich gewinnen. Wir treten dominant auf und haben uns die Siege absolut verdient." Man muss es so klar formulieren: Die Vilzinger sind mit das beste Team der Regionalliga Bayern!


Beller: "Auch wir witzeln ab und zu im Training darüber."


Also: Was wäre wenn? Zu akribisch und professionell haben die Vilzinger um Abteilungsleiter Roland Dachauer den Dorfverein in den letzten Jahren zu einem Aushängeschild in Ostbayern geformt, als dass nicht alle Eventualitäten abgewogen werden würden. Beller scherzt angesprochen auf etwaige Aufstiegspläne: "Wir kriegen das natürlich auch mit, was über uns geredet wird. Und auch wir witzeln ab und zu im Training darüber, bald in der 3. Liga zu spielen. Aber im Ernst: Wir haben darüber noch nicht gesprochen. Aktuell ist das bei uns überhaupt kein Thema." Freilich weiß auch der Ex-Profi und erfahrene Funktionär, dass mit jedem weiteren Sieg die Spekulationen ins Kraut schießen. "Wir werden uns in einigen Wochen, aller Voraussicht nach in der Winterpause, zusammensetzen und dann wird der Verein klipp und klar eine Aussage zu dieser Thematik treffen." Soviel lässt sich der 69-Jährige aber entlocken: "Mit der Infrastruktur, die wir in Vilzing haben, wäre es ganz, ganz schwer in den professionellen Bereich vorzustoßen." Es kann also nahezu ausgeschlossen werden, dass die DJK Ambitionen Richtung Profifußball hegt.

Hat den Sprung aus der Kreisklasse scheinbar mühelos gemeistert: Marco Pledl (re.) nimmt eine erstaunliche Entwicklung in Vilzing.
Hat den Sprung aus der Kreisklasse scheinbar mühelos gemeistert: Marco Pledl (re.) nimmt eine erstaunliche Entwicklung in Vilzing. – Foto: Helmut Weiderer


Vilzings Spieler wecken Begehrlichkeiten.


Durch die bärenstarken Leistungen machen sich viele Akteure - und auch Cheftrainer Beppo Eibl - derzeit interessant für andere Klubs, auch aus dem Profibereich. Das gesteigerte Interesse am eigenen Personal haben sie selbstredend auch in Vilzing registriert. Auch mit diesem Thema gehen die Oberpfälzer aber locker um. "Unabhängig von der Tabellensituation ist die Regionalliga halt eben auch ein Sprungbrett in den Profifußball, das viele, vor allem junge Spieler nutzen wollen. So ist es eben. Dass sich einige unserer Jungs in den Fokus spielen, nehmen wir daher entspannt zur Kenntnis. Bei nahezu allen ist das auch vertraglich geregelt, was passiert, wenn ein Angebot aus dem Profibereich kommen sollte", erklärt Beller, der bei allem Hype derzeit um die Vilzinger eines noch loswerden möchte: "Es ist schön, wenn wir derzeit in aller Munde sind. Aber wir sollten den Ball schön flach halten. Es wird im Moment so viel geredet und spekuliert, aber nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird."

Aufrufe: 011.10.2023, 14:00 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor