2024-05-22T11:15:19.621Z

Interview
Kann auch mal lautstark werden: Vilzings Cheftrainer Josef Eibl.
Kann auch mal lautstark werden: Vilzings Cheftrainer Josef Eibl. – Foto: Simon Tschannerl

Vilzing glückt Traumstart: »Müssen wachsam bleiben«

DJK-Trainer Josef Eibl weiß die aktuelle Situation richtig einzuschätzen und hebt vor dem Derby in Hankofen mahnend den Zeigefinger

Der vergangene Samstag dürfte seinen Platz im Saisonrückblick der DJK Vilzing sicher haben. Am Huthgarten sahen die Gäste aus Würzburg früh wie der sichere Sieger aus, doch die Schwarzgelben kämpften sich zurück ins Spiel – und triumphierten nach einem tollen Comeback mit 3:2 über den haushohen Favoriten. Der zweite Sieg im zweiten Regionalliga-Spiel des neuen Jahres beschert den Vilzingern fürs Erste ein Sechs-Punkte-Polster auf die Abstiegszone. Als Nächstes wartet das Ostbayernderby in Hankofen. Trotz aller Euphorie findet DJK-Trainer Josef „Beppo“ Eibl im FuPa-Interview auch mahnende Worte...

Beppo, ein 0:2 gegen die Profitruppe der Würzburger Kickers aufzuholen und das Spiel noch zu gewinnen: Welche Gefühle schwingen bei Dir mit etwas Abstand mit?
Josef Eibl (36): Ich habe es im Vorfeld gesagt: Gegen die Kickers wirst du nicht viele Spiele gewinnen. Das ist eine spielerisch extrem gute, erfahrene Mannschaft. Sie haben enorme Qualität. Wenn man 2:0 gegen sie hinten liegt, man so zurückkommt und das Spiel gewinnt, dann ist das schon einmalig. Da sieht man mal, was unsere Mannschaft erstens für eine Qualität hat – sonst hätten wir nicht gewonnen. Zweitens aber natürlich auch, was für eine Mentalität sie besitzt. Das war schon etwas besonderes. Es ist natürlich eine schöne Momentaufnahme aktuell nach den zwei Siegen.


Kann eben jene Mentalität Euer Trumpf werden im harten Abstiegskampf?
Muss. Das ist schon vom ersten Spieltag an der Fall. Wir müssen als reiner Amateurverein über unsere Mentalität kommen. Gegen große Mannschaften ist man sowieso schon allein von der Trainings-Quantität her unterlegen. Und deswegen müssen wir definitiv über die Mentalität und über die mannschaftliche Geschlossenheit kommen. Dass wir auch spielerisch Qualität haben, haben wir schon des Öfteren bewiesen. Angesichts dessen, dass vier Mannschaften absteigen und zwei in die Relegation gehen, muss man einfach mannschaftlich geschlossen auftreten. Zumal es nicht leichter wird. Jedes Spiel ist auf Anschlag. Wir haben jetzt eine sehr gute Ausgangsposition, aber müssen trotzdem dranbleiben und die Siege holen.


Ein Traumstart ins neue Spieljahr beschert der DJK Vilzing erst einmal sechs Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone. Doch die Saison ist noch lang...
Nach sechs Spieltagen waren wir Erster, dann sind wir in eine Phase reingekommen – natürlich auch gebeutelt durch Verletzungen –, in der wir aus elf Spielen nur eines gewonnen haben. Es geht in der Regionalliga so schnell, dass man in das falsche Fahrwasser gerät. Deswegen müssen wir wachsam bleiben. Wir haben aktuell noch nichts gewonnen. Verliert man zwei Spiele, steht man wieder ganz knapp über oder vielleicht sogar unter dem Strich. Es kann alles möglich sein.


Wie viele Punkte reichen heuer zum sicheren Klassenerhalt? Oder interessieren Dich solche Zahlenspielchen ohnehin nicht?
Zweiteres. Das interessiert mich ehrlich gesagt nicht. Am Ende des Tages wissen wir es alle nicht, ob der ein oder andere Punkt mehr oder weniger reicht. Deswegen schauen wir wirklich von Spiel zu Spiel. Ein Punkt gegen Hankofen wäre ein weiterer Punkt gegen den Nichtabstieg. Und so müssen wir es angehen: so viel wie möglich punkten in den nächsten Spielen und von Spiel zu Spiel schauen.


Du sprichst Hankofen an. Das Ostbayernderby steht vor der Tür und auch der Gegner ist richtig gut ins neue Jahr gestartet. Was sind Deine Erwartungen an den kommenden Samstag?
Ein besseres Spiel kann jetzt nicht kommen, weil es mit Sicherheit das schwierigste Spiel der drei bisherigen wird. In Aubstadt waren wir nicht Favorit, gegen Würzburg sowieso nicht. Jetzt heißt es, dass es ja 'nur' Hankofen ist. Aber wenn ich sehe, was Hankofen abliefert... Da müssen wir alles, wirklich alles in die Waagschale werfen, um zu bestehen.


Das Interview führte Florian Würthele.

Aufrufe: 07.3.2023, 11:00 Uhr
Florian WürtheleAutor