2024-05-02T16:12:49.858Z

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Orhan Akkurt wird in der kommenden Saison voraussichtlich wieder als Trainer an der Seitenlinie stehen.
Orhan Akkurt wird in der kommenden Saison voraussichtlich wieder als Trainer an der Seitenlinie stehen. – Foto: Sven Leifer

„Noch nicht dieses Bauchgefühl“ - Orhan Akkurt wartet auf das richtige Angebot

Ex-Torjäger bereit für neue Aufgabe als Trainer

Ab Sommer will Orhan Akkurt wieder als Trainer arbeiten. Anfragen gab es bereits, doch das passende Angebot war noch nicht dabei. Der 36-Jährige hat klare Vorstellungen.

München - Forstinning-Trainer Ivica Coric lachte nach dem 2:0-Sieg seiner Mannschaft am Abend über den Joker-Einsatz von Orhan Akkurt für den SV Waldperlach: „Ich kenne Orhan schon seit zig Jahren. Ich habe ihn mit 15 nach Haching geholt und er hat bei mir gespielt. Der hätte nie und nimmer ein Tor gegen mich schießen wollen.“ Mit 36 Jahren hat der Torjäger nach seinem Aus als Coach beim SV Pullach noch einmal seine Fußballstiefel geschnürt und gleich im ersten Spiel am vergangenen Sonntag zum 3:0-Endstand in Bad Endorf gewonnen.

„Spielertrainer mache ich nicht. Das bin nicht ich. Als Spielertrainer kannst Du Dich nicht voll und ganz der Mannschaft widmen.“

Orhan Akkurt

Auf seine alten Fußballer-Tage macht Akkurt auch in der Bezirksliga noch einmal eine ganz neue Erfahrung. Als Joker kam er in seiner bisherigen Karriere selten zum Einsatz. „Das ist nicht meine Position auf der Bank, aber es ist als Aushilfe gedacht. Das ist klar abgesprochen“, sagt der Mittelstürmer und macht das Beste daraus. „Es ist eine neue Rolle., es von außen zu sehen. Als Spieler ist es dann nochmal anders. Dann reinzukommen, da weiß man auch, wie sich ein Ersatzspieler fühlt - wenn Du vorne bist, wenn Du hinten bist - das habe ich jetzt beides durchgemacht.“

Erfahrungen, die er in seiner nächsten Trainerstation ab Sommer einbringen wird. Wo es ihn hinzieht, steht noch nicht fest. Nur eine Option schließt der Familienvater aus. „Spielertrainer mache ich nicht. Das bin nicht ich. Als Spielertrainer kannst Du Dich nicht voll und ganz der Mannschaft widmen. Man muss sich immer auf sich selbst konzentrieren. Wenn man zu 100 Prozent liefert, vernachlässigt man andere Sachen“, begründet er seine klare Haltung. „Ich will eine Cheftrainer-Stelle übernehmen. Ich hatte mehrere Angebote aus verschiedenen Ligen, wo ich aber noch nicht dieses Bauchgefühl hatte. Es hat noch nicht gepasst. Ich warte und bin geduldig, dann wird man sehen.“

„Ich würde nichts annehmen, wo es heißt, wir spielen mal dahin.“

Orhan Akkurt über seine Ziele als Trainer.

Auf eine Liga möchte sich Akkurt nicht festlegen. Er möchte weiterkommen und hat sich für die A-Lizenz beworben. Im Laufe des Monats Mai bekommt er Bescheid, ob er zugelassen wird. Es geht ihm als Trainer grundsätzlich um Ambitionen, wie er betont: „Wenn - blöd gesagt - ein Bezirksligist kommt und sagt, ich will in die Regionalliga, ist es zwar utopisch“, räumt der Ex-Profi ein. „Aber wenn er es mir gut verkaufen kann, dann ist es okay. Dann hast Du einen langfristigen Plan dahinter. Ich würde nichts annehmen, wo es heißt, wir spielen mal dahin.“

Kicken nur zur Gaudi ist für den Vollblutfußballer Orhan Akkurt also nichts. Er braucht die (An-)Spannung. Das hat sich auch auf seine Kinder übertragen, die ab Sommer bei der SpVgg Unterhaching in der Nachwuchsabteilung angreifen werden. Genau wie einst der Vater unter Ivica Coric. „Für mich ist es entspannter, wenn sie im NLZ betreut werden. Dann kann ich mich voll und ganz der Traineraufgabe widmen“, blickt der ehemalige Torjäger voraus. Oder bleibt er doch im Umfeld seiner beiden talentierten Buben? „Versuchen würde ich es gerne mal in einem NLZ“, sagt Akkurt schmunzelnd. „Am liebsten als Co-Trainer unter Daniel Bierofka.“ (Jörg Bullinger)

Aufrufe: 012.5.2022, 11:40 Uhr
Jörg BullingerAutor