Verbandsliga-Kompakt: Zwei grundverschiedene Hälften in Bahlingen

Speziell die Anfangsphase seiner Elf hatte Gasmi überhaupt nicht gefallen: "Da waren wir schläfrig und hatten gefühlt das Spiel vom Mittwoch noch in den Knochen." Tatsächlich fehlte den Kaiserstühlern in der Frühphase der Partie jegliche Leichtigkeit. Trotz des der Unterstützung aus dem Regionalligakader von Santiago Fischer, Marco Bauer, Jonas Siegert und Laurin Tost rannten die Gastgeber zunächst viel hinterher und leisteten sich im ersten Heimspiel auf Naturrasen in dieser Spielzeit ungewohnt viele technische Fehler. Mehr dazu im BZ-Plus-Artikel.

Bahlinger SC II: Schweizer, Distelzweig, Uka (46.Öncue) , Lennart Bauer (68. Wichmann), Oehler (78. Erdogan), Faller, Fischer, Siegert, Marco Bauer, Berger (76. Schmid), Tost. FC Waldkirch: Lindl, Jagne, Scheer (78. Kristian Disch), Lettgen, Müller, Probst, Stephan Disch (87. Tasim), Kopanka (59. Frassica), Schultis, Nopper, Grösser. Tore: 0:1 Probst (24.), 0:2 Nopper (28.), 1:2 Distelzweig (50.), 2:2 Siegert (57.). SR: Redmann (Salem). Zuschauer: 220.

Der U 21 des FC 08 Villingen ist in der Fußball-Verbandsliga ein wichtiger Schritt der in Richtung Klassenerhalt gelungen. Zudem knackten die Nullachter durch den 3:0-Heimsieg gegen den SC Pfullendorf die 40-Punkte-Marke. Siegbringend war dabei eine bärenstarke Mannschaftsleistung. Bereits in der ersten Halbzeit hätten die Nullachter führen müssen. Zweimal David Miletic, Jonas Zimmermann und Deniz Kaya hatten vier sehr gute Tormöglichkeiten zur Führung.

Der eingewechselte Samet Yilmaz brachte dann nach exakt einer Stunde die Gastgeber auf die Siegerstraße. Mit 90 Oberliga-Minuten vom Vortag in den Beinen kam er von der Bank und sorgte für neue Impulse. Der Lohn waren seine drei Torvorlagen binnen einer Viertelstunde. „Die Jungs sind ans Limit gegangen und letztlich in der Höhe verdient gewonnen“, sagte Trainer Daniel Miletic.

FC 08 Villingen U21: Trost – Bächle, Zeiser, Zimmermann (52. Yannick Spät), Ukaj, Cristilli, Emminger, Laatsch (66. Jonathan Spät), Kaya (52. Yilmaz), Schmid (76. Hezel), Miletic. Tore: 1:0 Miletic (60.), 2:0 Yannick Spät (68.), 3:0 Emminger (76.). Schiedsrichter: Pfau. Zuschauer: 100.

Endlich wieder Hohentwiel-Stadion, endlich wieder Rasen, endlich wieder Heimat. Nach langer Pause konnten die Einheimischen die Gäste aus Lörrach auf dem Rasen empfangen. Die Gastgeber legten gleich gut los und kamen in der 2. Minute zur ersten guten Chance, doch Barjasic stand knapp im Abseits. Aber auch die Gäste zeigten gleich gute Offensiv Aktionen durch einen Flachschuss von Radulovic, den Singens Schlussmann aber sicher parieren konnte. Das Spiel ging hin und her, da beide Teams die Offensive suchten. In der 12. Minute fasste sich Körner ein Herz und zog aus 25 Metern ab. Den strammen Schuss konnte der Torwart gerade noch zur Ecke lenken, die aber nichts einbrachte. Dann hatten die Singener innerhalb 3 Minuten zwei sehr gute Möglichkeiten. Zunächst scheiterte Sebastian Stark aus kurzer Distanz (25.) und anschließend fand die scharfe Hereingabe von Frank Stark keinen Abnehmer (28.). In der 39.Minute dann die kalte Dusche für die Blau-Gelben. Einen schönen Flankenball nahm Radulovic auf und konnte das Leder am Torwart vorbei zum 0:1 in die Maschen setzen. Danach hatten die Gastgeber Glück als ein Freistoß von der linken Seite gefährlich in den Strafraum segelte, doch viele Beine schlimmeres verhinderten (43.).

Die Hausherren kamen sehr forsch aus der Kabine und verspielten zunächst eine gute Möglichkeit (49.). Im Anschluss aber konnte Kolua mit einem präzisen Schuss ins lange Eck zum 1:1 Unentschieden abschliessen (52.). Jetzt hatten die Singener deutliche Vorteile. Nur zwei Minuten später setzte sich Barjasic gut durch und passt scharf in die Mitte, wo Körner das Leder an die Latte zimmerte (54.). Die Hegauer versuchten den zweiten Treffer zu markieren, doch bis dahin stand die Gästeabwehr sicher. Die Elf vom Dreiländereck war immer wieder durch Standards gefährlich, so dass die Singener immer auf der Hut sein mussten. In der 73. Minute musste dann ein unhaltbar abgefälschter Schuss von Körner herhalten um das vielumjubelte 2:1 zu erzielen. Das die Gastmannschaft nun mehr und mehr die Abwehrreihen öffnete ergaben sich mehrere gute Möglichkeiten für die 04er, doch die sich bietenden Chancen wurden allesamt nicht sauber zu Ende gespielt. So blieb es schlussendlich beim knappen aber verdienten Sieg für die Hohentwieler.

FC Singen 04: Barjasic J., Vogt, Körner, Stark S. (34. Kolua), Barjasic A. (90. Altunöz), Winterhalder, Ismajli, Ernst, Schonhardt, Zidan, Stark F. (66. Fetic)

FV Lörrach-Brombach: Philipp, Pinke D., Riede, Leisinger, Radulovic, Rümmele, Böhler, Muslic (56. Lorenz), Höpfl (64. Pinke M.), Zamorano Burgos, D’Agostino (81. El-Ghazi)

Schiedsrichter: Achim Mauz, Harthausen. Zuschauer: 180. Tore: 0:1 (39. Radulovic); 1:1 (52. Kolua); 2:1 (73. Körner).

Ob der schwer erkämpfte Punkt beim SV Linx ein wertvoller ist, wusste der Trainer des Tabellenführers, Jan Lindemann, auf Anhieb nicht einzuschätzen: „Es kommt jetzt darauf an, wie das Nachholspiel zwischen Denzlingen und Linx endet. Gewinnt Denzlingen, haben wir durch das 3:3 zwei Punkte unseres Vorsprungs eingebüßt.“ Dabei hatte der FC Teningen in Linx eine tolle Moral gezeigt und sich sowohl vom Ausfall seines Stürmers Maximilian Resch (Schulterverletzung) als auch von einem zwischenzeitlichen 1:3-Rückstand nicht aus der Bahn werfen lassen. Die Schlussphase ging eindeutig an die spielerisch starken Gäste, die dank der Tore von Timo Wehrle und Niklas Froß per Handelfmeter den Ausgleich schafften. Nach dem Platzverweis für den Linxer Malvin Sturny-Lima (wegen Nachtreten) war der FCT sogar dem Sieg nahe, verpasste aber den entscheidenden Treffer. Das nächste Spiel bestreitet der Spitzenreiter auf eigenem Platz gegen den abstiegsbedrohten Bahlinger SC II.

Tore: 0:1 Giedemann (27.), 1:1 Martin (45.+6.), 2:1 Armbruster (48.), 3:1 Schumacher (50.), 3:2 Wehrle (64.), 3:3 Froß (82.). Schiedsrichter: Speh (Meßkirch). Rote Karte: Sturny-Lima (81., SVL). Zuschauer: 200.

Der Lahrer Heimsieg fiel im Ortenau-Derby deutlich aus. Doch in übermäßiger Euphorie schwelgte bei den Gastgebern danach niemand. Der Sieg wurde erfreut bejubelt, allzu überschwänglich aber auch nicht. Die eindrücklichen Gespräche unter der Woche zu den schwankenden Leistungen der Rückrunde mochten daran ihren Anteil haben. "Das Resultat war Balsam für meine Seele, aber wir haben noch viel Arbeit vor uns. Daher tun wir alle gut daran, den Sieg sauber einzuordnen", sagte SCL-Trainer Domenico Bologna.

Eine treffende Analyse, denn die ersten 30 Minuten verliefen, obgleich der Gast ersatzgeschwächt angetreten war, ausgeglichen. Bereits nach zwei Minuten versteinerten die Gesichtszüge auf Lahrer Seite. Ein langer Gästeball riss die linke Lahrer Abwehrseite auf. Über zwei Kontakte schob Lukas Hauer am langen Pfosten dankbar ein – 0:1. Mehr dazu im BZ-Plus-Artikel.

Ein Schützenfest feierte der Tabellenzweite gegen die Grenzstädter aus der Ortenau, die nun fast hoffnungslos dem Abstieg in die Landesliga entgegenblicken. Vor allem in der ersten halben Stunde drehten die Denzlinger groß auf, der herrliche Führungstreffer durch einen Knaller in den Winkel von Simon Walter hatte ihnen zusätzlich in die Karten gespielt. Obwohl FCD-Trainer Florian Kneuker nicht restlos mit der über 90 Minuten gezeigten Leistung seiner Mannschaft zufrieden war, hatte diese auch viel für ihr Torverhältnis getan. Einen großen Tag erwischte Routinier Erich Sautner, der einen Hattrick erzielte und ein weiteres Tor vorbereitete. Den Treffer zum 4:0 schoss er fast von der Mittellinie. Am morgigen Mittwoch, 18.45 Uhr, erwartet der FC Denzlingen im Einbollenstadion den SV Linx zum Nachholspiel und Verfolgerduell. Sogar der stets zurückhaltende Trainer Kneuker sagt: „Wenn wir gegen Linx gewinnen, haben wir viel zur Sicherung des zweiten Platzes getan.“

Tore: 1:0 Walter (3.), 2:0 Garcia Stein (9.), 3:0, 4:0, 5:0 Sautner (14., 22., 70.), 6:0 Reinhardt (82.). Schiedsrichter: Pacher (Brigachtal). Zuschauer: 70.

Es bedurfte einer deutlichen Pausenansprache des Trainerduos Kevin Maier und Achim Thoma, um die Gastgeber richtig auf Touren zu bringen. „In der ersten Halbzeit war der läuferische Einsatz zu gering, wir haben nach guten zehn Startminuten etwas die Struktur verloren“, sagte Maier. Im dritten Spiel innerhalb einer Woche fehlte dem einen oder anderen Elzacher Spieler die Kraft. So kam der Tabellenletzte aus Elchesheim zu guten Möglichkeiten durch Lukas Frisch und Yannick Becker, einmal musste Adriano Volk auf der Linie klären. „Obwohl die Elchesheimer dem Abstieg entgegensehen, haben sie sich gut präsentiert und lassen sich nicht hängen“, sagte Maier anerkennend. In der zweiten Halbzeit legten die Sportfreunde zu, Laurentius Becherer, Claudius Bührer, David Trenkle und Jonas Schmieder ließen aber reihenweise Gelegenheiten liegen. Nach schöner Vorarbeit über links von Mario Imhof drückte Schmieder am kurzen Pfosten den Ball zum Siegtreffer ein (75.). Mit 39 Punkten darf Elzach nun beruhigt für die nächste Verbandsliga-Runde planen.

Tor: 1:0 Schmieder (75.). Schiedsrichter: Gerspacher (Freiburg). ZS: 160.

Die Negativserie der Auggener auf eigenem Platz hält an: Seit dem Beginn der Frühjahrssaison konnten die Markgräfler kein Heimspiel gewinnen. Nach der Heimniederlage gegen die um den Klassenerhalt kämpfenden Bühlertaler kündigte der sportliche Leiter des FCA, Björn Giesel, Ursachenforschung an: „Das Problem ist die Einstellung der Spieler. Das Trainerteam tut alles, damit wir erfolgreich sind. Die Mannschaft hat nach der besten Vorrunde mit 29 Punkten, die wir je hatten, die Saison verdaddelt.“ Bereits am gestrigen Maifeiertag versammelte sich das Auggener Team zu einer Trainingseinheit. Üblicherweise wird beim FCA am Dienstagabend trainiert. Zwar räumte Giesel ein, dass die Bühlertaler mit großem Einsatz in Auggen aufgetreten sind, „dies ist aber nur ein Teil dessen, was unsere Niederlage erklärt.“ Denn andererseits hätte die Auggener nicht nur einen unnötigen Elfmeter verursacht, sondern auch im Angriffsspiel ihre Möglichkeiten nicht genutzt.

Tore: 0:1, 0:2 Westermann (39., 70. FE). Schiedsrichter: Pelka (Emmendingen). Zuschauer: 175.