Beim TV Jahn Hiesfeld schrillen die Alarmglocken: Nach der 2:4-Niederlage gegen die DJK TuS Stenern am vergangenen Sonntag erklärte Trainer Silvano Bedrina überraschend seinen Rücktritt. Fußball-Obmann Jochen Bruckmann wurde damit kalt erwischt. Wie es für den langjährigen Oberligisten, der zum Anfang der Saison freiwillig in die Bezirksliga gewechselt war, weitergeht, soll in den kommenden Wochen entschieden werden.
Der Herbst-Blues hat beim TV Jahn Hiesfeld Einzug gehalten. Am Sonntag gab es für den Bezirksligisten das sechste Spiel in Serie ohne Sieg. Der einstige Oberligist steht vor dem freien Fall, denn in der Tabelle belegen die Veilchen den drittletzten und damit einen direkten Abstiegsplatz. Unmittelbar nach dem Abpfiff zog Trainer Silvano Bedrina Konsequenzen und teilte dem verdutzten Fußball-Obmann Jochen Bruckmann seinen sofortigen Rücktritt mit.
"Ich bin jetzt nicht mit stampfenden Füßen abgehauen. Man hat halt manchmal den Eindruck, wo du denkst, du erreichst die Mannschaft nicht mehr. Diese Selbstreflexion sollte man als Trainer auch einfach mal haben", betonte Bedrina im Gespräch mit der NRZ. Erst am Anfang der Saison hatte der 50-Jährige die Mannschaft übernommen, nachdem er zuvor für die zweite Mannschaft in der Kreisliga A verantwortlich war. Als sich die erste Elf im Sommer freiwillig aus der Oberliga Niederrhein zurückzog und einen Neuanfang in der Bezirksliga startete, wurde Bedrina mit der Aufgabe betreut. Den Kern der Mannschaft bildeten Spieler aus der ehemaligen Reserve, sowie einige wenige Akteure, die den Weg von der Oberliga in die Bezirksliga mitgingen.
Durchaus erfolgreich startete die Mannschaft in der neuen Liga. Neun Punkte aus den ersten fünf Partien sprachen für sich, wie auch der Einzug in die zweite Runde des Niederrheinpokals. Doch dann wollte es sportlich nicht mehr klappen. Teils konnte die Mannschaft in vier aufeinanderfolgenden Spielen nicht punkten und rutschte im Klassement in die Abstiegszone. Die Bilanz nach 15 Spielen: Fünf Siege, ein Unentschieden und neun Niederlagen.
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Die Ursachen dafür scheinen vielschichtig. Geringe Trainingsbeteiligung und ein schlechtes Klima zwischen einzelnen Spielern rückten immer wieder in den Fokus. "Es sind immer wieder Kämpfe innerhalb der Mannschaft gewesen. Das habe ich nicht in den Griff bekommen. Ich bin von mir selbst enttäuscht, dass ich das nicht geschafft habe", erläutert Bedrina. Die Folge: Der Rücktritt am Sonntag. Wie es weitergeht ist zumindest bis zur Winterpause geklärt. Der bisherige Co-Trainer Sven Verlinden übernimmt für die ausstehenden zwei Spiele in der Liga. "In der Winterpause setzen wir uns dann zusammen und besprechen, ob das eine Dauerlösung wird oder wir einen externen Trainer holen", sagt Bruckmann abschließend.
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