2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Der Mann der Serie: Leon Hammer (2. von rechts) traf für den TuS Efringen-Kirchen II in den Aufstiegsspielen dreimal und gab zwei Vorlagen.  | Foto: Gerd Gründl
Der Mann der Serie: Leon Hammer (2. von rechts) traf für den TuS Efringen-Kirchen II in den Aufstiegsspielen dreimal und gab zwei Vorlagen. | Foto: Gerd Gründl

TuS Efringen-Kirchen II steigt nach 5:2-Sieg in Grenzach-Wyhlen auf

Der TuS Efringen-Kirchen II hat den Aufstieg in die Kreisliga A perfekt gemacht. Bei der SG Grenzach-Wyhlen lässt die Reserve letztlich keine Zweifel aufkommen und gewinnt das Rückspiel 5:2.

Auf einmal musste Thomas Seliger nochmal seine Sprintqualitäten auspacken. Marc Sutter jagte den 33-Jährigen über den Kunstrasenplatz in Grenzach-Wyhlen, in den Händen ein Bottich voll Flüssigkeit, um den Aufstiegstrainer des TuS Efringen-Kirchen II standesgemäß damit zu überschütten und zu feiern. Doch Seliger reagierte wie zu seinen besten Torjägerzeiten blitzschnell, schlug gewandt seine Haken und ließ Sutter samt Wasser letztlich ins Leere ausrutschen.

Mit 5:2 hatte die zweite Mannschaft des TuS das Rückspiel um den Aufstieg in die Kreisliga A bei der SG Grenzach-Wyhlen gewonnen. Nach dem 2:1-Erfolg im Hinspiel ließ das Seliger-Team in der Summe keine Zweifel an der Rückkehr in die A-Klasse nach sieben Jahren aufkommen. "Wir haben heute mal unsere Chancen gemacht", durfte Seliger zufrieden konstatieren, dass "wir im Endeffekt die bessere Mannschaft waren".

Fotogalerie: TuS Efringen-Kirchen II feiert nach Sieg bei der SG Grenzach-Wyhlen den Aufstieg

Während Seliger zuvor mit Leichtigkeit vor Sutter davonlief und sein Spielresümee locker-flockig über die lächelnden Lippen brachte, zeigte sich bei Heiko Heissenberger die gegensätzliche Palette der Emotionen. Sichtlich niedergeschlagen benötigte der 32-jährige SG-Trainer einige Minuten, um sich zu sammeln, schwermütig lief er über den Platz und rang schließlich um die richtigen Worte.

SG-Coach Heissenberger: TuS-Reserve war "einfach zu abgezockt für uns"

"Wir haben uns viel vorgenommen und gut trainiert", begann Heissenberger. Doch "wir waren in keiner Phase des Spiels da, wo wir sein können oder sein wollen. Wir waren in keinster Weise im Spiel". Man habe sich "viel zu viel vorgenommen. Wir haben es nicht auf die Reihe gekriegt. Heute war es zu wenig", räumte der Grenzach-Wyhlener Coach ein und richtete zugleich seinen "Glückwunsch an Efringen-Kirchen". Die TuS-Reserve habe die Aufstiegsspiele souverän bestritten und "ist verdient aufgestiegen. Sie waren einfach zu abgezockt für uns".

Nach der 1:2-Niederlage im Hinspiel verfügte Grenzach-Wyhlen immerhin über den kleinen Vorteil, ein Auswärtstor erzielt zu haben. Doch alsbald schnappten sich die Rebländer diesen Vorteil, legten binnen vier Minuten durch Fabio Hallasch (15.) und Florian Maurer (19.) eine 2:0-Führung vor.

Leon Hammer trifft erneut sehenswert

"Dann haben wir wieder ein bisschen nachgelassen", bemängelte Seliger, zeigte aber auch Verständnis ob des Zeitpunkts am Ende der Saison, und unter der Woche "hat jeder gearbeitet. Das passiert. Wichtig ist, dass wir dann gemerkt haben: Wir müssen jetzt wieder ein Stück drauflegen. Das haben wir in der zweiten Halbzeit gemacht, und vor der Pause noch das 3:2".

Zwischendurch hatte die SG - wie im Hinspiel - den Ausgleich markiert. Erst verkürzte Florim Redzepi per Strafstoß (21.), dann traf Adbou Cham zum 2:2 (32.). Dann aber trat - wie im Hinspiel - Leon Hammer auf den Plan. Erneut traf er sehenswert, diesmal per Freistoß zum 3:2 (39.). Nach Wiederbeginn versetzte der 22-Jährige der SG den nächsten Nackenschlag und erhöhte auf 4:2 (53.).

Grenzach-Wyhlen mühte sich trotz der nun schier aussichtslosen Lage, mit zwei Treffern Differenz gewinnen zu müssen. Doch das Bestreben der Gastgeber blieb unbelohnt, stattdessen besiegelte Hallasch per Strafstoß den TuS-Erfolg (5:2/78.).

Heissenberger sieht wachsenden Zuspruch

Die SG muss damit weiter auf die Rückkehr in die A-Klasse, aus der man 2014 abgestiegen war, warten. "In der Saison hat es an Kleinigkeiten gehapert", sagte Heissenberger. "In der Rückrunde waren wir in den Top-Spielen einfach nicht da", das sei auch im Aufstiegs-Rückspiel der Fall gewesen. Es sei "viel Kopfarbeit. Der Kopf entscheidet den Fußball".

Doch sah der SG-Trainer wiederum die positive Entwicklung der Mannschaft. "Vor zwei Jahren durfte ich die Jungs übernehmen", nach Rang sechs wurde der Verein nun Vizemeister der B-Staffel II. Der Rückhalt und Zuspruch in Grenzach-Wyhlen sei gestiegen, "das war die letzten zehn Jahre nicht so". Auch wenn der verpasste Aufstieg Heissenberger sichtlich zugesetzt hatte, konnte er sich mit Blick auf die kommende Saison doch kämpferisch zeigen: "Nächstes Jahr legen wir nochmal einen drauf. Die Mannschaft bleibt zusammen und wir greifen nächstes Jahr nochmal neu an."

TuS-Reserve bestätigt ihre Entwicklung

Thomas Seliger konnte derweil die Entwicklung seiner Equipe mit dem Aufstieg bestätigt sehen. "Wir sind als Mannschaft enorm gewachsen und haben uns als Team gesteigert. Das hat man die ganze Runde gesehen", befand der TuS-Coach. Die Efringen-Kirchener Reserve meisterte dabei auch die Herausforderung, dass "sich die Gegner in der Rückrunde gegen uns hinten reingestellt haben".

Indes, beinahe hätte just die erste Mannschaft dem Aufstieg der Reserve einen Riegel vorgeschoben. Knapp rettete sich das Bezirksliga-Team zum Klassenerhalt. "Der Dank ist ganz klar da", sagte Seliger. Wohlwissend, dass die zweite Mannschaft selbst ihren Anteil am entscheidenden Sieg am vorletzten Spieltag hatte, als beim 6:0 gegen RW Weilheim "sechs Stammspieler von uns bei der Ersten dabei waren", während die ersatzgeschwächte Reserve durch die 1:3-Niederlage beim TuS Binzen II ihre Meisterchance vergab.

Und so hob Seliger das Kollektiv bei den Rebländern hervor: "Es zählt nicht die erste oder zweite Mannschaft, sondern der TuS Efringen-Kirchen."

Grenzach-Wyhlen: Lieger, Böhler, Hanselmann (37. Hauptmann), Bitzer, Redzepi, Bächle, Kipka, Teker, Cham, Arndt, Rasenberger. Efringen-Kirchen II: Loh, Vogtsberger, Krumm, Suckau (80. Schmidt), Schmid, Hallasch (88. Wöhrle), Suckau, Breitenfellner (72. Schwarzmüller), Arnold, Maurer (72. Kimmelmann), Hammer. Tore: 0:1 Hallasch (15.), 0:2 Maurer (19.), 1:2 Redzepi (21./Foulelfmeter), 2:2 Cham (32.), 2:3 Hammer (39.), 2:4 Hammer (53.), 2:5 Hallasch (78./Foulelfmeter). Schiedsrichter: Jourdan (Lörrach). Zuschauer: 300.

Aufrufe: 025.6.2023, 12:49 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor