2024-06-03T07:54:05.519Z

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Oktay Kaya hat am Donnerstagabend seinen Rücktritt erklärt.
Oktay Kaya hat am Donnerstagabend seinen Rücktritt erklärt. – Foto: Türkgücü München

Türkgücü München wundert sich über Kayas Vorwürfe und beklagt Shitstorm – Berwein abgemahnt

„Wir gehen doch jetzt genau den umgedrehten Weg“

Differenzen führten zu Oktay Kayas Rücktritt bei Türkgücü München. Seine Vorwürfe werfen Fragen bei Präsident Taskin Akkay auf.

München – Am Donnerstagabend machte Oktay Kaya seinen Rücktritt bei Türkgücü München offiziell. Kurz zuvor hatte der Verein aufgrund nicht hinterlegter Sozialversicherungsabgaben drei Punkte verloren. Der Verein muss für die Rückserie einsparen, deshalb sollten auch die Mitarbeiter in Zukunft weniger oder für geringere Bezüge arbeiten. Auf Nachfrage erklärt Türkgücü-Präsident Taskin Akkay, dass davon auch Oktay Kayas Stelle betroffen sei. Akkay war allerdings davon ausgegangen, dass Kaya ehrenamtlich dennoch weiter macht.

Unterschiedliche Visionen bei Türkgücü München? Taskin Akkay reagiert

Für Kaya selbst scheiterte die gemeinsame Zusammenarbeit an unterschiedlichen Visionen in der Ausrichtung des Vereins. „Mein Ziel war es nicht, irgendwie in die 3. Liga aufzusteigen, sondern nachhaltig zu arbeiten“, sagte Kaya im Gespräch mit FuPa/Oberbayern. Da habe er beim Vorstand nicht den Mut gespürt, ins Risiko zu gehen.

Bereits in seiner Rücktrittverkündung argumentierte der Technische Direktor und Geschäftsstellenleiter in diese Richtung: „Mir war es immer wichtig, eine Fußballfabrik aufzubauen, in der Talente gefördert werden und Spieler ihre Ziele erreichen können und wir dadurch als Verein profitieren und langfristig was aufbauen.“ Verwundert hätte Kaya deshalb auf unterschiedliche Verpflichtungen im Sommer reagiert, als Spieler teils mit üppigeren Gehältern ausgestattet wurden. Bei Türkgücü München engagiert sich Kaya ehrenamtlich als Nachwuchstrainer. Für ihn ist der Jugendbereich das „A und O“.

Türkgücü München mahnt Maxi Berwein nach Abrechnung ab

Für Taskin Akkay ein Statement zur falschen Zeit, wenn gleich der Türkgücü-Präsident sich größtenteils bedeckt hält: „Ich möchte nur eins dazu sagen, weil wir uns weiter persönlich gut miteinander verstehen: Wir haben jetzt vier oder fünf A-Jugendspieler in den Kader geholt.“ Der Regionalliga-Kader sei dagegen bereits im Juli beschlossen worden, ein Rücktritt damals hätte besser zu Kayas Argumentation gepasst. „Wir gehen doch jetzt genau den umgedrehten Weg und bauen aktiv junge Spieler ein.“

Die negativen Schlagzeilen zuletzt beunruhigen Akkay dagegen nicht. Maximilian Berwein wurde für seine Aussagen abgemahnt: „Internes bleibt für mich intern, deshalb war das für mich teils unverständlich. Das war nicht schön, aber das ist dann halt so.“ Im Verein und bei den Fans genieße Berwein ein hohes Ansehen. Aktuell sei er weiterhin Spieler von Türkgücü München, fehlte im Training aber entschuldigt.

„Über Türkgücü werden gerne solche Nachrichten gelesen, weil der Shitstorm danach ganz stark ist.“

Taskin Akkay

„Über Türkgücü werden gerne solche Nachrichten gelesen, weil der Shitstorm danach ganz stark ist“, klagte Akkay und weiter: „Wir haben im Vergleich zu anderen Regionalligisten eine miserable Infrastruktur, bieten aber Top-Teams wie Würzburg, Schweinfurt oder dem FC Bayern dennoch die Stirn.“ Sportlich sammelte Türkgücü München in der Hinserie die drittmeisten Punkte. Der Kader dürfte nach dem Restart aber stark verändert sein. (btfm)

Aufrufe: 012.1.2024, 15:30 Uhr
Boris ManzAutor