2024-05-29T12:18:09.228Z

Spielbericht
Wieder obenauf: Türkgücü holt dank dieses Kopfballtreffers von Jordi Woudstra gleich einen Dreier.
Wieder obenauf: Türkgücü holt dank dieses Kopfballtreffers von Jordi Woudstra gleich einen Dreier. – Foto: Imago

Türkgücü erntet Schmähgesänge in Heimstetten - Berwein und Woudstra treffen zu Auftaktsieg

Regionalligastart geglückt

Türkgücü München hält verbal den Ball flach. Beim 2:1-Auswärtssieg in Heimstetten zeigt der Absteiger aber, dass durchaus mit ihm zu rechnen ist.

München - Schon nach den ersten 90 Minuten der neuen Saison ist klar: Wenngleich es Türkgücü nach der Bruchlandung inklusive Insolvenz und Abstieg gut zu Gesicht steht, nun etwas bescheidener aufzutreten, scheint die Zielsetzung Klassenerhalt doch zu niedrig gegriffen. Zu überzeugend war der erste Auftritt beim bekanntlich unbequemen Gastspiel vor den Toren Münchens.

Mit Trainer Alper Kayabunar wurde die Idealbesetzung gefunden, der Kader genügt durchaus höheren Ansprüchen. Dass der 36-jährige Coach dennoch von „drei Punkten gegen den Abstieg“ sprach, ist nachvollziehbar. Wurde doch auch am Samstag offensichtlich, dass sich die Münchner erst wieder Kredit erarbeiten müssen. Wohl nicht zum letzten Mal schlugen ihnen Schmähgesänge der gegnerischen Fans entgegen („Ihr seid nur ein Club ohne Seele“). So war auch Präsident Taskin Akkay, genervt von der schier endlosen Stadionposse, nach dem Abpfiff vor allem darüber „froh, dass wir jetzt über Fußball sprechen können“.

Mit einem fulminanten Distanzschuss aus etwa 30 Metern „überraschte“, wie SVH-Coach Christoph Schmitt später einräumte, Maximilian Berwein die Platzherren nach knapp zehn gespielten Sekunden (!) mit dem Führungstreffer. Nachdem Emre Tunc, an dem Türkgücü im Sommer interessiert war, kurz vor dem Halbzeitpfiff ebenfalls aus der Distanz egalisiert hatte (44.), gelang dem eingewechselten Jordi Woudstra nach Flanke Benedikt Auburgers per Kopf der Siegtreffer (73.).

„Vor allem mit Ball“ hatte Kayabunar im ersten Durchgang noch Luft nach oben erkannt, seine Viererkette indes bezeichnete er als „stabil“. Mit Ex-Löwenkeeper Johann Hipper wurde in der Defensive zuletzt noch das letzte Puzzleteil verpflichtet, sodass der Türkgücü-Coach nun mit seinem Kader zufrieden ist. Weitere Zugänge seien derzeit nicht geplant. Sollte die Kayabunar-Elf auch in den beiden nun folgenden schweren Gastspielen in Burghausen und beim FC Bayern II punkten, muss indes das Saisonziel schon nach drei Runden eigentlich korrigiert werden. Beim SV Heimstetten indes ist man ohnehin traditionell auf Abstiegskampf eingestellt. Er müsse seiner Mannschaft aber, betonte der 36-jährige SVH-Coach, „wieder ein bisschen mehr Selbstverständlichkeit einimpfen“. Nächsten Samstag sollen bei Aufsteiger Vilzing die ersten Punkte verbucht werden. (kik/mh)

Aufrufe: 018.7.2022, 07:40 Uhr
Klaus Kirschner / Matthias HornerAutor