2024-05-10T08:19:16.237Z

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Türkgücü ist nicht zum ersten Mal Gastgeber in Heimstetten: Bereits in der Saison 2019/20 trugen die Neuperlacher ihre Heimspiele im ATS-Sportpark aus.
Türkgücü ist nicht zum ersten Mal Gastgeber in Heimstetten: Bereits in der Saison 2019/20 trugen die Neuperlacher ihre Heimspiele im ATS-Sportpark aus. – Foto: Markus Fischer via www.imago-images.de

Türkgücü-Angebot stimmt Heimstetten um – „es war eine finanzielle Entscheidung“

SVH hatte Bedenken

Nach der Absage im Sommer hat der SV Heimstetten jetzt doch Ja gesagt. Türkgücü München darf im ATS-Sportpark spielen. „Eine finanzielle Entscheidung“, sagt Selmir Sabic.

Heimstetten – Seit zwei Wochen leitet Selmir Sabic die Geschäftsstelle des SV Heimstetten. Und hat schon jetzt eine heikle Entscheidung getroffen: Türkgücü München darf ab sofort Heimspiele im ATS-Sportpark austragen. Der Deal ist beim SV Heimstetten offenbar nicht ganz unumstritten.

30 Teams und jetzt noch Türkgücü: Heimstetten geht an die Grenze des Machbaren

30 Mannschaften hat der SV Heimstetten im Spielbetrieb, da noch Türkgücü München unterzubringen ist kein leichtes Unterfangen. Das bemerkte Abteilungsleiter Michael Matejka als der SV Heimstetten Türkgücü München eine klare Absage auf die erste Anfrage im Sommer gegeben hatte. Jetzt geht es aber offenbar doch. Das Angebot von Türkgücü scheint verlockend gewesen zu sein.

No comment: Michael Matejka betont, er habe mit der Entscheidung nichts zu tun gehabt. Sagt lediglich: „Man muss auch schauen, wo man bleibt.“

„Es war eine finanzielle Entscheidung“, erklärt Selmir Sabic: „Wir haben einen guten Deal mit Türkgücü gefunden, Aufwand und Einnahmen stehen in einem guten Verhältnis.“ Aktuell arbeitet der Geschäftsstellenleiter daran, alle Spiele des restlichen Jahres unter einen Hut zu bekommen. Dafür werden Partien verlegt und teilweise auch das Heimrecht getauscht.

Türkgücü darf in Heimstetten spielen – Sabic: „Tun mit der Entscheidung etwas gutes für den SVH“

Türkgücü München hatte eigentlich geplant, alle Heimspiele der Hinrunde im Grünwalder Stadion auszutragen. Dem machte die Stadt München aber einen Strich durch die Rechnung. Der Regionalligist solle auch das Olympiastadion in seine Planungen einbeziehen. Dort möchte Türkgücü aber möglichst überhaupt nicht spielen, denn die Austragung am Oberwiesenfeld ist sehr teuer (dem Vernehmen nach ca. 25.000 Euro pro Partie).

Der SV Heimstetten hilft dem Drittligaabsteiger jetzt sozusagen aus der Patsche. Hilft aber nicht einfach so: „Wir sind nicht der Heilsbringer, wir verfolgen unsere eigenen Interessen“, sagt Sabic: „Mit der Entscheidung tun wir etwas gutes für den SVH.“

„Wir stecken viel Geld in unsere Jugend. Die hat bei uns immer Priorität“, erklärt er weiter. Wie viel Türkgücü tatsächlich für die Spiele in Heimstetten bezahlt, verrät er aber erwartungsgemäß nicht.

SV Heimstetten: Türkgücü-Entscheidung reichlich diskutiert – „es gab Bedenken“

Intern wurde die Türkgücü-Entscheidung beim SV Heimstetten wohl ausgiebig diskutiert, unumstritten scheint sie nicht zu sein. Und auch Sabic räumt ein: „Es gab Bedenken wegen der Vergangenheit und dem Image von Türkgücü.“

Die Zeit unter Hasan Kivran hat Erinnerungen hinterlassen. Sabic erklärt: „Ich fand das Projekt eigentlich von Anfang an cool, aber die Außendarstellung – vor allem vom damaligen Präsidenten – war nicht förderlich. Sie haben über die die eigenen Verhältnisse gelebt und zu hoch gegriffen. Jetzt leiten aber vernünftige Leute den Verein. Ich hoffe, dass sie auch langfristig in die Jugend investieren. Wenn ein Verein da nicht arbeitet, gönne ich es ihm nicht, erfolgreich zu sein.“

Türkgücü München im ATS-Sportpark: SV Heimstetten hat sich für Zahlungsschwierigkeiten abgesichert

Eigentlich hat Türkgücü München seit der Insolvenz der KGaA einen kompletten Umbruch und Neuaufbau hinter sich. Komplett von der Vergangenheit lösen, konnte sich der Verein in der Kürze der Zeit aber nicht.

Könnte Türkgücü erneut in Zahlungsschwierigkeiten geraten? Sabic hatte sogar dieses Szenario im Hinterkopf: „Wir haben die Verträge so ausgelegt, dass wir abgesichert sind“, verrät er: „Die Bedenken sind noch da, aber ich glaube an das Wort von Türkgücü.“ (moe)

Aufrufe: 09.11.2022, 13:18 Uhr
Moritz BletzingerAutor