2024-04-30T13:48:59.170Z

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Tief enttäuscht zeigt sich Anil Zambak. Obwohl man kurz vor dem Meistertitel und dem Aufstieg in die Kreisliga steht, wurde dem Trainer des TSV Leitershofen zwei Wochen vor Saisonende die Mitarbeit aufgekündigt.
Tief enttäuscht zeigt sich Anil Zambak. Obwohl man kurz vor dem Meistertitel und dem Aufstieg in die Kreisliga steht, wurde dem Trainer des TSV Leitershofen zwei Wochen vor Saisonende die Mitarbeit aufgekündigt. – Foto: Karin Tautz

Spitzenreiter trennt sich von Erfolgstrainer

Der große Knall vor dem Dreifach-Triumph: Beim TSV Leitershofen wird der Vertrag mit Anil Zambak nicht verlängert, weil man auf die eigene Fußballfamilie setzt

Die zweite Mannschaft hat bereits den Meistertitel in der B-Klasse Nordwest eingefahren, die dritte Garnitur steht als Spitzenreiter der B-Klasse West als Aufsteiger fest und die erste Vertretung braucht noch vier Punkte, um die Meisterschaft in der Kreisklasse Nordwest unter Dach und Fach zu bringen. Doch bevor anlässlich dieses bevorstehenden Dreifach-Triumphs die Sektkorken so richtig knallen, hat es beim TSV Leitershofen schon so richtig geknallt: Am Saisonende wird man sich von Trainer Anil Zambak trennen.

Der zeigte sich wie vom Donner gerührt. „Als ich das am Montag erfahren habe, bin ich aus allen Wolken gefallen. Das kam völlig überraschend. Wenn man dem Aufstieg entgegenstrebt, geht man nicht davon aus, dass man entlassen wird“, zeigte sich der 35-Jährige geschockt. „Dabei hatten wir uns noch im Winter geeinigt, dass wir weitermachen“, ist Zambak vor allem über den Zeitpunkt, zwei Wochen vor Saisonende enttäuscht. „Ansonsten hätte ich wenigstens planen können. Ich möchte gerne im Trainergeschäft bleiben.“

Für ihn gibt es keinen triftigen Grund und keine Erklärung für diese Entscheidung. „Vielleicht ist der eine oder andere mit meiner Professionalität nicht zurechtgekommen? Der Erfolg spricht jedenfalls für mich. Auch wenn ich keinen Trainerschein besitze, habe ich doch genügend Erfahrung“, sagt der ehemalige Landesliga-Kicker, der schon für Schwaben Augsburg, den SV Mering, TSV Neusäß, SV Thierhaupten oder TSG Thannhausen am Ball war.

„Es ist richtig, dass wir im Winter gesagt haben, dass wir uns eine weitere Zusammenarbeit vorstellen können“, sagt 2. Abteilungsleiter Florian Mayer. Zu dem überraschenden Cut habe auch geführt, dass Anil Zambak aufgrund einer Verletzung nicht mehr als Spielertrainer agieren kann. Man habe sich deshalb in der Abteilungsleitung entschieden, den zum Saisonende auslaufen Vertrag von Zambak nicht zu verlängern, sondern voll und ganz auf die „Leitershofer Fußballfamilie“ zu setzen.

In der kommenden Saison wird Manuel Lorenz die Kommandos geben. Der 31-Jährige war sieben Jahre in der Jugendarbeit des TSV aktiv, führte nun die dritte Mannschaft, die als U21 firmiert, in der B-Klasse West an die Tabellenspitze. Auch bei der zweiten Mannschaft sitzt mit Dominik Schletter ein eingefleischter Leitershofer auf der Trainerbank. „Es war keine Entscheidung gegen Zambak, sondern eine Entscheidung für unsere eigenen Leute, auf die wir große Stücke halten“, so Abteilungsleiter Oswald Seizinger.

Dass eventuell einige Spieler, die im Schlepptau von Anil Zambak auf die Alm kamen, den TSV Leitershofen verlassen könnten, nimmt man in Kauf. „In diesen sauren Apfel müssen wir beißen“, sagt Florian Mayer, der selbst in der ersten Mannschaft spielt. Beim TSV Leitershofen kann man sich jedoch auf ein fast unerschöpfliches Reservoir an Nachwuchsspieler stützen.

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Aufrufe: 020.5.2022, 19:06 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor