2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Es war ein mehr oder weniger geplanter Aufstieg. Dennoch eskalierte Kornburg, als die Bayernliga-Rückkehr feststand.
Es war ein mehr oder weniger geplanter Aufstieg. Dennoch eskalierte Kornburg, als die Bayernliga-Rückkehr feststand. – Foto: Sportfoto Zink / O. Gold

TSV Kornburg: Nichts als die logische Konsequenz

Aufsteiger in die Bayernliga Nord (3): Trotz einer Ergebnisdelle im Frühjahr wurde Kornburg seiner Favoritenrolle gerecht und kehrt in die Bayernliga zurück.

Einen Aufstieg zu planen ist so gut wie unmöglich. Zu viele Unwägbarkeiten - u.a. fehlendes Glück, Verletzungspech - bringt der Fußball einfach mit sich. Das ist allgemein bekannt – und beim TSV Kornburg insbesonders. Die Mittelfranken galten vor der vergangenen Spielzeit als absoluter Meisterfavorit in der Landesliga Nordost. Letztlich war diese scheinbar klare Angelegenheit aber dann doch eine engere Kiste als gedacht. Nur einen Punkt war der TSV am Ende vor Neudrossenfeld. "Nichtsdestotrotz ist unser Aufstieg verdient", macht Kornburg-Manager Josef Maiser deutlich.

Der Inhaber einer Hotelkette sowie Abteilungsleiter und Sponsor des Nürnberger Vorstadtvereins ist für seine klaren, eindeutigen Worte bekannt. Es bleibt aber nicht nur bei vollmundigen Ankündigungen. Der 69-Jährige lässt eigentlich immer auch Taten folgen. Der Beleg dafür ist eben jener TSV Kornburg. Maiser wollte seinen Heimatverein zurück in die Bayernliga führen – und schaffte es letztlich auch. Dazu holte er überregional bekannte Spieler wie Marco Janz, Marco Wiedmann oder Stani Herzel, die eigentlich zu gut waren für die Landesliga.

Hendrik Baumgart, für den Unternehmer „einer der besten Trainer Mittelfrankens mit einer ruhig und sehr konsequenten Art“, schaffte es, aus diesen zweifelsohne mit viel Talent gesegneten Einzelkönnern eine homogene Truppe zu formen, die nötig ist, um Erfolge einzufahren. Die Herbstrunde beendete Kornburg mit 46 von möglichen 48 Punkten. Die Frühjahrs- bzw. Meisterrunde verlief dann weniger dominant, aber letztlich dennoch zielführend.

Josef Maiser (links) ist Hauptsponsor und Abteilungsleiter beim TSV Kornburg - und, wie es scheint, auch das Feierbiest schlechthin.
Josef Maiser (links) ist Hauptsponsor und Abteilungsleiter beim TSV Kornburg - und, wie es scheint, auch das Feierbiest schlechthin. – Foto: Sportfoto Zink / O. Gold

"Zum Schluss raus ist es dann doch eng geworden", gibt auch Maiser zu. Hauptgrund für ihn sind die vielen Verletzten und Corona-Fälle in der ersten Hälfe des aktuellen Jahres. Mit u.a Herzel, Andreas Schuster und Danilo Dittrich fielen wichtige Spieler teils längerfristig aus. "Solche Spieler kann man einfach nicht kompensieren. Vor allem nicht wir mit einem kleinen 18-Mann-Kader, den wir aber bewusst wollten, um keine Unzufriedenen zu haben."

So brachte der TSV Kornburg erst durch ein 1:1 gegen Forchheim am letzten Spieltag die Bayernliga-Rückkehr unter Dach und Fach. "Und dann ist die komplette Anspannung abgefallen. Wir haben ausgiebigst gefeiert", blickt Maiser zurück, der noch einmal betont: "Es war plötzlich wie verhext. Die Verletzten, irgendwann war das Glück nicht mehr auf unserer Seite. Dass es dann doch geklappt hat, ist umso schöner."

Und Josef Maiser sieht sich in seinen sportlichen Ideen bestätigt. Immer wieder hat er in der Vergangenheit betont, dass die TSV-Truppe Bayernliga-Niveau hat. "Die Jungs haben diesen Druck standgehalten", freut er sich. "Wir wurden dafür belohnt, dass wir so mutig waren, alles etwas professioneller zu gestalten, als es für die Landesliga üblich ist." Der 69-Jährige hat Vertrauen gegeben, wurde nicht getäuscht und zahlt nun zurück.

Der Aufsteiger wird mit fast unveränderter Mannschaft in die Bayernliga-Saison gehen. Abgänge gibt es keine. Mit Stürmer Antonio Paunescu (von Eltersdorf), Keeper Tim Pager (von Seligenporten) und dem 18-jährigen Talent Christoph Frank wechseln drei Neue nach Kornburg. Eine weitere Neuverpflichtung ist so gut wie fix, wird aber zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben. Josef Maiser dazu: "Wie im Berufsleben ist Kontinuität Qualität."

Apropos: Kontinuität. Mittelfristiges Ziel des TSV Kornburg nach der Rückkehr in die 5. Liga ist es, sich dort zu etablieren. "Das ist oft schwieriger als vermutet", weiß der 69-jährige Macher. "Man braucht meiner Meinung nach 1,2 Jahre, um sich in einer neuen Spielklasse komplett eingelebt zu haben." Ein guter Start in die Saison als Aufsteiger sei dabei das A und O. Möglichst schnell möglichst viele Punkte auf der Habenseite zu haben, sei wichtig, um nicht in eine Abwärtsstrudel zu geraten.

Denn die Bayernliga Nord ist in dieser Saison "eine der besten der vergangenen Jahre". Kornburg liegt geographisch betrachtet ziemlich zentral innerhalb dieser Spielklasse. Mit u.a. Eltersdorf, Neumarkt, dem Jahn, Donaustauf befinden sich viele Gegner in der unmittelbaren Nähe. Attrakiv, aber: "Das sind natürlich auch ziemlich harte Brocken." Josef Maiser hofft trotz alledem auf eine ruhige Saison. Er weiß aber inzwischen auch, dass nichts planbar ist im Fußball...

Aufrufe: 025.6.2022, 04:00 Uhr
Helmut WeigerstorferAutor