2024-06-14T14:12:32.331Z

Spielbericht
Der TSV Grünwald richtet den Blick nach unten.
Der TSV Grünwald richtet den Blick nach unten. – Foto: Bernhard Schmöller

TSV Grünwald agiert zu unbedarft - „Wir sind im Kopf zu langsam“

Heimpleite gegen Wasserburg

Nach der 1:4 (1:3)-Heimpleite gegen den TSV Wasserburg muss der TSV Grünwald den Blick nach unten richten.

Grünwald – Die Gäste kannten sich im Landesliga-Tabellenkeller hingegen schon vor der Partie aus, doch war ihnen von Verunsicherung wenig anzumerken. Der Bayernligaabsteiger hatte viel Zug in seinen Aktionen, die Grün-Weißen hielten anfangs aber dagegen und zeigten vor allem in der 16. Minute ebenfalls Biss: Das energische Nachsetzen wurde durch David Halbichs 1:0 belohnt (16.). „Wir sind eigentlich ganz gut ins Spiel gekommen. Was wir uns vorgenommen hatten, über Balleroberungen zum Erfolg zu kommen, ist beim 1:0 aufgegangen“, sagte Grünwalds Coach Florian de Prato, der aber eingestehen musste, dass seine Mannschaft danach den Faden völlig verlor: „Von der 15. Minute bis zur Halbzeit haben wir ganz schlecht verteidigt.“

Und so fielen drei Gegentreffer innerhalb von sechs Minuten, aus Grünwalder Sicht aufgrund einer Mischung aus Unglück und Unbedarftheit: Vor dem 1:1 hatte Torwart Kevin Mertes gegen Michael Neumeier noch sensationell pariert, doch Matthias Rauschers anschließender Versuch von weit draußen fand den Weg ins lange Eck (23.). Dem 1:2 ging ein Rückpass voraus, nach dem sich Mertes strecken musste. Der Schiedsrichter gab indirekten Freistoß am Fünfmeterraum und Dominik Brich verwandelte per Flachschuss (28.). „Der Freistoß war meiner Meinung nach nicht gerechtfertigt“, sagte de Prato zwar, aber er wusste genau, dass die Wende nicht am Schiedsrichter lag: „Ich habe zu meinem Trainerkollegen gesagt: Wir waren eigentlich Eure besten Leute. Ich sehe nie, dass wir vom Gegner solche Situationen angeboten bekommen. Aber wir bieten sowas immer an. Und so geraten wir auf die Verliererstraße.“ So ging dem 1:3 zwar ein sehenswerter Wasserburger Konter voraus, doch letztlich war es Grünwalds Verteidiger Luciano Grünwald, der Daniel Vorderwestners Hereingabe ins eigene Gehäuse beförderte (29.). Vor der Pause gab es noch weitere bange Momente zu überstehen: Mertes hielt gegen Lucas Knauer (40.), Brich traf den Pfosten (42.).

Die Grünwalder sendeten nach der Pause zwar einige Lebenszeichen, meist aus der Distanz, doch alle Versuche waren eine leichte Beute für Keeper Alexander Boschner. Wasserburg blieb eindeutig das gefährlichere Team, vor allem durch Neumeier, der nach energischem Solo frei vor dem Tor daneben schoss (59.), aus kurzer Distanz den Pfosten traf (64.) und ebenso an Mertes scheiterte (70.) wie später Luca Wagner (84.). Marko Dukic sorgte schließlich doch noch für den 1:4-Endstand (87.).

„Dass wir dann in der zweiten Halbzeit, als wir es versucht und ganz ansehnlich gespielt haben, hinten zunehmend offen sind, ist klar“, ärgerte sich de Prato. „Wir sind im Kopf zu langsam. Wenn wir vier Meter zum Ball haben, der Gegner acht und er kriegt ihn trotzdem, da bekomme ich das Kotzen. Das sind Kleinigkeiten, aber die bringen dich ins Spiel.“ Dass Wasserburg bislang selbst in der Bredouille war, verstärkt de Pratos Sorgen noch: „Wenn solche Mannschaften erstmal zu punkten anfangen, rutscht du schnell durch.“ (um)

TSV Grünwald – TSV Wasserburg 1:4 (1:3)

TSV Grünwald: Mertes - Bornhauser, Heinzlmeier, M. Koch (66. Wörns), Grünwald (53. Kreuzeder), Sammer (81. Starke), V. Traub, Rojek (66. Tschaidse), Halbich, Gasteiger (78. Körner), Boubacar; Tore: 1:0 Halbich (16.), 1:1 Rauscher (23.), 1:2 Brich (28.), 1:3 Grünwald (29., Eigentor), 1:4 Dukic (87.)

Aufrufe: 011.9.2022, 16:11 Uhr
Umberto SavignanoAutor