2024-04-30T13:48:59.170Z

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Zieht es Leandro Morgalla in die 1. Bundesliga? Borussia Mönchengladbach macht beim Löwen-Verteidiger offenbar ernst.
Zieht es Leandro Morgalla in die 1. Bundesliga? Borussia Mönchengladbach macht beim Löwen-Verteidiger offenbar ernst. – Foto: Imago Images / IMAGO / Fussball-News Saarland

TSV 1860: Neue Giesinger Welle spült Junglöwen zu den Profis - wechselt Morgalla nach Gladbach?

Kein Geld für gestandene Profis

Die Löwen sind klamm, deshalb wird der TSV 1860 in der nächsten Saison auf Talente setzen. Leandro Morgalla könnte dann in der 1. Bundesliga spielen.

München – Zumindest ein Erfolg ist den Löwen in dieser ausklingenden Spielzeit gewiss: Sie werden erneut den dicksten Batzen aus dem mit 2,95 Millionen Euro gefüllten Nachwuchsfördertopf des DFB einstreichen. Dass das kein Zufall ist, belegt ein Satz von NLZ-Chef Manfred Paula (58), jüngst geäußert in unserem Interview: „Es ist unser Ziel, dass wir den Kollegen drüben jedes Jahr ein, zwei, drei Spieler übergeben können.“

Mit „drüben“ gemeint: der Profitrainerstab um Maurizio Jacobacci (60), der in Sachen Jugendförderung fortsetzt, was Vorgänger Michael Köllner (53) mit der frühzeitigen Übernahme von NLZ-Talenten wie Leandro Morgalla forciert hatte.

Meisten Einsatzminuten deutscher Talente in der 3. Liga: TSV 1860 München liegt in Führung

Zur Erinnerung: Seit 2018 wird die in der 3. Liga geleistete Nachwuchsentwicklung finanziell belohnt. Stolze 448.300 Euro wanderten vor einem Jahr auf das Konto des Löwen-NLZ, deren Toptalente – deutsch und unter 21 – ligaweit die meisten Einsatzminuten verzeichneten.

Auch heuer, zum vierten Mal in fünf Jahren, liegt 1860 in Führung – dazu trug Morgalla (2355 Einsatzminuten) ebenso bei wie Marius Wörl (1072). Das Drittligadebüt von Mansour Ouro-Tagba (auch er ein 2004er) kommt nicht mehr in die Wertung, da es nach dem 33. Spieltag erfolgte. Die Richtung stimmt aber, wie NLZ-Chef Paula mit berechtigtem Stolz äußerte: „Das ist eine Quote, die in Deutschland immer noch ihresgleichen sucht.“

TSV 1860 München: Akute Finanznot zwingt Löwen in der kommenden Saison zum Jugendstil

So weit, so erfreulich. In Zeiten klammer Kassen ist es eine naheliegende Idee der Löwen, ihre Kernkompetenz – die bundesweit anerkannte Produktion junger, hungriger Fußballer – zu stärken; die akute Finanznot zwingt den Verein quasi zur Verjüngung. Wie berichtet sinkt das Profibudget des in sich zerstrittenen Clubs um knapp zwei Millionen Euro (von 6,3 auf 4,5 Mio.).

Stand jetzt ist es die beste Option, auf Talente wie Ouro-Tagba zu setzen, um die zahlreichen Abgänge zu kompensieren. Passiert nicht noch ein Wunder, wirtschaftlich wie im Binnenverhältnis der Gesellschafter, wird das Gesicht der Löwen in der neuen Saison ein noch jüngeres sein. Die Neue Giesinger Welle – sie wird noch einige Talente hochspülen.

Neuer Drittligalöwe: Sturmtalent Mansour Ouro-Tagba.
Neuer Drittligalöwe: Sturmtalent Mansour Ouro-Tagba. – Foto: IMAGO/Ulrich Wagner

TSV 1860 München: Borussia Mönchengladbach zeigt Interesse an Leandro Morgalla

Gewiss ist es kein Zufall, dass vorige Woche neben Sturmtalent Ouro-Tagba ein US-Boy namens Mason Judge (21) bei den Profis mittrainieren durfte. So motiviert man Junglöwen zur Vertragsverlängerung. Judge, der 26 Mal im Bayernligateam auflief (vier Tore), kann in der Viererkette jede Position bekleiden. Ein vielseitiger Verteidiger, mit dem die Löwen auf etwaige Abgänge von Morgalla (Gladbach scheint ernst zu machen) oder Yannick Deichmann (zögert mit seiner Vertragsverlängerung) reagieren könnten.

Der in Florida geborene Judge kam mit 16 nach Deutschland, wo er zuerst für die Jugendteams von Eintracht Frankfurt kickte. 20 Länderspiele für die U 15 und U 17 der USA zeugen davon, dass einiges Potenzial in ihm gesehen wird. Und ein weiteres Duo aus der U 21 darf sich nach Informationen unserer Zeitung auch noch zeitnah bei Jacobacci zeigen.

Spielt bei den Profis vor: Verteidiger Mason Judge aus der U 21.
Spielt bei den Profis vor: Verteidiger Mason Judge aus der U 21. – Foto: IMAGO/Ulrich Wagner

TSV 1860 München: Sportchef Gorenzel traut Michael Glück ähnliche Entwicklung wie Morgalla zu

Und sonst? Sind die Löwen fleißig dabei, ihre Talente wieder einzusammeln, die sie intern und extern geparkt haben. Im Österreicher Michael Glück (19), zuletzt ausgeliehen an Hessen Kassel (elf Einsätze, zwei Tore), sieht Sportchef Günther Gorenzel ähnliches Potenzial wie bei Morgalla.

Auf Wanderschaft ist auch Lorenz Knöferl (19), für den es bei Carl-Zeiss-Jena allerdings nicht ganz so gut läuft (zehn Spiele, ein Tor). Beide sollen zur neuen Saison wieder in den Profikader der Löwen eingereiht werden – wie wohl auch Superdribbler Devin Sür (18) und der Schweizer Sechser Nathan Wicht (19), die zuletzt Spielpraxis in den vereinseigenen U-Teams gesammelt haben.

Wie sagte NLZ-Chef Paula? Die nächsten Morgallas und Wörls stehen schon „in der Pipeline“. Einige Juwelen werden jetzt rausgeholt – und sollen von Jacobacci geschliffen werden. (ULI KELLNER)

Aufrufe: 013.5.2023, 02:49 Uhr
Uli KellnerAutor