2024-05-24T11:28:31.627Z

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Der Wechsel von Boris Schommers ist verständlich.
Der Wechsel von Boris Schommers ist verständlich. – Foto: Ayhan Gündüz

Trotz sportlichem Höhenflug ist der Abgang von Schommers verständlich

Der 1. FC Düren verliert im sportlichen Höhenflug seinen Trainer Boris Schommers an den MSV Duisburg. Dass der 44-Jährige diese Chance wahrnimmt, ist verständlich. Ein Kommentar von André Nückel.

Der 1. FC Düren hat am Wochenende nur denkbar knapp die Tabellenführung der Regionalliga West verpasst. Dass das Team nach der knappen Niederlage gegen Rot-Weiß Oberhausen enttäuscht war (1:2), ist zeitgleich auch das Ergebnis des sportlichen Höhenflugs. Und in eben jener erfolgreichsten Zeit der noch jungen Vereinsgeschichte wechselt Trainer Boris Schommers in die 3. Liga zum MSV Duisburg. Ein Schritt, für den es Verständnis geben muss.

Düren entwickelt Konstanz

In der Livetabelle war der 1. FC Düren am vergangenen Samstag für etwas mehr als 45 Minuten Tabellenführer der Regionalliga. Gegen den Traditionsverein aus Oberhausen führte der FCD dank Yannik Schlößer schon nach zwei Minuten, dabei hätte schon ein Punkt für Platz eins gereicht. RWO glich allerdings vor dem Seitenwechsel erst aus und schoss in der 2. Minute der Nachspielzeit schon den 2:1-Siegtreffer.

Dass Düren nach einer knappen Pleite gegen RW Oberhausen aufgrund der verpassten Spitzenposition enttäuscht sein würde, spricht für die bislang überragende Saison in der Viertklassigkeit. Sechs Siege und zwei Remis bei nur zwei Niederlagen in zehn Spielen sind eine starke Zwischenbilanz für den Vorjahres-Aufsteiger, der vor allem gegen Gegner auf vermeintlicher Augenhöhe mittlerweile konstant abliefert.

Düren am Limit

Schommers hat in Düren etwas entwickelt. Erst kürzlich sagte er dem RevierSport: "In den Spielerkreisen hat es sich herumgesprochen, dass wir hier einen guten Job machen." Düren punktet mit einer homogenen Mannschaft, die in der Spitze Klasse aber auch Erfahrung wie Talent zu bieten hat. Mit den ehemaligen Bundesliga-Spieler Christian Clemens und Adam Matuschyk können auch jenseits der Kreisstadt Fußball-Fans etwas mit dem Nachfolge-Verein des FC Düren-Niederau und des GFC Düren 99 anfangen.

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Doch aktuell bewegt sich der 1. FC Düren am absoluten Limit. Vor wenigen Wochen folgte erst die Rückkehr an die Westkampfbahn, die jetzt Regionalliga-Ansprüchen genügt. Selbst wenn das Märchen weitergehen sollte, ein Aufstieg in die 3. Liga ist kaum realisierbar, weil der Verein infrastrukturell gar nicht so schnell mitwachsen kann. Und in diesen Kreisen bewegte sich Schommers vor seinem Engagement in der Papierstadt.

Wechsel verdient

Der 44-Jährige coachte für 13 Spiele den 1. FC Nürnberg in der Bundesliga (2018/19) und war im Anschluss beim 1. FC Kaiserslautern in der 3. Liga im Amt (2019 bis 2021). Mit dem MSV Duisburg trainiert er ab sofort den nächsten Traditionsverein, der zwar in der 3. Liga gegen den Abstieg kämpft, aber dennoch eine bessere Perspektive als Düren bietet. Der FCD konsolidiert sich in seinem zweiten Regionalliga-Jahr abseits des Platzes nach und nach, der MSV Duisburg ist ein gestandener Profi-Verein, der in einem Stadion mit einem Fassungsvermögen von über 31.000 Zuschauern spielt (durchschnittlich knapp 12.000 Zuschauer).

Für Schommers ist dieser Wechsel nach sehr guten Leistungen in Düren eine tolle Chance, bei einem großen Verein etwas aufzubauen. Diese Möglichkeit hat er sich durch die Entwicklung seines Ex-Teams in der Regionalliga West verdient. Für den 1. FC Düren ist dieser Abgang natürlich schade, aber auch die logische Konsequenz, denn Erfolg weckt Begehrlichkeiten. Vor allem mit einer Ausstiegsklausel, die einen sofortigen Wechsel ermöglicht. Zeitgleich ist Düren aber auch so attraktiv wie nie, weshalb ein geeigneter Nachfolger wohl schon in den Startlöchern stehen dürfte. Auch mit einem Trainerwechsel können Begehrlichkeiten und Attraktivität steigen.

Die aktuellen Spiele des 1. FC Düren und MSV Duisburg

Aufrufe: 09.10.2023, 18:15 Uhr
André NückelAutor