2024-05-02T16:12:49.858Z

Mannschaft der Woche
Betty Böser erzählt für einmal keine Gerüchte, sondern nackte, nein handfeste Tatsachen über ihre liebsten Lieblingsspieler:innen.
Betty Böser erzählt für einmal keine Gerüchte, sondern nackte, nein handfeste Tatsachen über ihre liebsten Lieblingsspieler:innen. – Foto: Pixabay
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Traumzwölf von Betty Böser: Schneefräse, Goldfüsschen und Kratzekatze

In der dritten Folge unserer Serie „Meine Traumzwölf“ nominiert unsere Betty Böser, ihres Zeichens Gerüchte-Chefköchin vom Dienst, die best(aussehendst)en Spieler und Spielerinnen - darunter Fairtrade-Grüne, Traumschwiegersöhne und eine Gazelle. In gewohnt ausführlich-augenzwinkernder Manier nimmt Madame Böser kein Blatt vor den Mund und (fast) keinen ehemaligen Mitspieler in ihr Dream Team.

Sodeli, ihr Pappnasen; da ich mich ja, zurecht, eh schon extremer Unbeliebtheit erfreue (keine Ahnung wieso), möchte ich mich nicht noch zusätzlich bei meinen letzten verbliebenen Freund:innen unbeliebt machen und werde meine Traumtruppe daher so zusammenstellen, dass sie samt und sonders aus Mitgliedern besteht, mit welchen ich nie zusammengespielt habe und welche ich als Gegenspielerin einfach durchwegs bewundert, gefürchtet und teilweise abgrundtief gehasst habe.

So kann mir keine Befangenheit vorgeworfen werden. Und einfach, um das klar zu stellen: Müsste ich ehemalige Mitspielende wählen, hätte ich auf jeder einzelnen Position Philipp «Kock» Ernst aus meiner Zeit beim FC Fryenbach aufstellen müssen. Ausser in der Kategorie Tore abräumen nach den Trainings; dies überliess er gerne den Auswechselspielern, was er so zuweilen auch lautstark kundtat. Adorable. Also, here we go:

Torhüter

Marco Bissig (FC Kilchberg-Rüschlikon):
Ja, ich habe mit der Type zugegebenermassen einige Turnierchen gespielt, Studenten-EM, Grümpis en masse, Speck-Cup in Steinhausen, aber nie ein Pflichtspiel des FVRZ oder SFV. Daher gilt das. Nein, er ist nicht der grösste, physisch, aber das ist Frau Sommer ja auch nicht. Nein, es kam durchaus schon mal vor, dass Herr Bissig um die 324'902 Penalties in Folge durchliess. Aber: Was der Mann auf der Linie so rauskratzte, katzenhaft. Er dirigierte wie ein Grosser und mit den Füssen war das zeitweise maradonnesk. Da konnte man getrost ein «Heute geschlossen»-Schild vor sein Tor zimmern (ausser in dieser einen Rückrunde in Freienbach, als er pro Spiel, kein Witz, 3.33 Tore erhielt).

Rechter Verteidiger

Orhan Cavgin (FC Wetzikon):
Ich muss ehrlich sagen, ich habe in meiner (und seiner) Prime nie gegen das Orhanchen spielen müssen. Auch ist es durchaus so, dass ich mich hier etwas vom Optischen leiten lasse. Der Typ ist auch mit seinen mittlerweile ca. 47 Lenzen immer noch so heiss und durchtrainiert - Freunde, hätte ich mich von dem zerfleischen lassen (würde ich übrigens immer noch; Orhan, call me). Was der Mensch aber auch noch weit über den 40 da hinten rechts grundsolide leistet, z.B. bei Urdorf; excellent (Carlos). Wieso er noch zu Zürich City musste nun am Ende, weissderGugger.

Rechter IV

Noel Kabamba (AC Taverne):
Auch bekannt als die mittelamerikanische Schneefräse (in Italienisch selbstverständlich Baperibuppi). Der Mann aus dem Tessin, bekannt vor allem noch vom FC Mendrisio, hielt - zusammen mit seinem gleich nachfolgenden Bruder - nicht nur die Innenverteidigung zusammen. Ich bin mir ganz sicher, dass die beiden auch offiziell durch den Kanton Tessin beauftragt waren, Schutzgelder einzukassieren und den Crystal-Meth-Markt zu kontrollieren. Was für eine Kante; da brauchte man Schienbeinschoner am ganzen Körper.

Linker IV

Michael Kabamba (AC Taverne):
Bruder von Noel Kabamba. Ähnlicher Werdegang, heute irgendwo in Taverne oder so. Auch er; kommandiert, organisiert wie ein Weltmeister und gelegentlich fällt er mal einen Baum oder erlegt einen Wolf mit blossen Händen. Haste die beide hinten drin (und ich meine nicht physisch), kannste Bissigs Schildchen gleich eine Linie weiter vorne einschlagen.

Linker Verteidiger

Thomas Weller (fast überall und nun nirgendwo (mehr), zuletzt FC Romanshorn):
Das waren ja bisher zumeist meine Gegenspielenden, als ich noch aktiv war und meine Brüste noch nicht gegen meine Knie bambelten oder ich sie gleich über die Schulter werfen konnte. Hier kommt nun eine Legende ins Spiel: Thomas Weller alias «Fuxxxxxxxx, Brrrrrrudi Brrrrudi». Zusammen in Ibiza zu saufen, gilt auch nicht als offizielles SFV- oder FVRZ-Pflichtspiel. Fast wäre er aber mal zu Höngg gekommen, sagte aber offen und ehrlich, dass wir ihn halt nicht bezahlen würden. Der ist wenigstens ehrlich. Was der Mann aber auch mit weit über 40 Jahren mit seinen linken Goldfüsschen noch so alles daher zauberte; aller Ehren wert. Hattest du den links hinten, hattest du auch gleich den Spielmacher links hinten (und langweilig wurde es auch nie).

Apropos Spielmacher links hinten: Ich möchte hier aber noch anmerken: Auch wenn ich ihn öfter mal kritisierte als Trainer, Marco Bolli war links hinten bei Küsnacht auch allererste Sahne. Freunde, der leitete das ganze Küsnachter Spiel in deren Aufstiegssaison in die. 1. Liga von hinten links. Ganz grosses Kino.

Rechter Flügel

Nicolas «Nici» Huber (u.a. Ex-SC YF Juventus):
Keine Frage. Ja, der Mann war zumeist eher in der Mitte ansässig, aber ich kann mich erinnern, als ein Mitspieler von mir einst nach einem Spiel gegen Juve meinte: «Das ist der beste Fussballer, gegen den ich je gespielt habe.» Kann ich so nur unterschreiben. Der Mann ist so unglaublich beweglich, technisch versiert und halt, was ein Flügel haben sollte, pfeilschnell (daher gehört er bei mir auf den Flügel). Ich weiss noch, wie ich ihn, obschon wir 3:2 gewannen gegen Juve, auf dem Feld provozieren wollte und meinte, er habe ja eh nichts ausser Fussball im Leben. Worauf er dann lapidar antwortete, wo und was er gerade studiere. Tschädäbumm, Peng, in your face, arrogante Betty.

Rechter IM

Nadja Meier (FC Richterswil):
Hier kommen meine frühesten Kindheitserinnerungen zum Tragen. Nadja Meier, heutige Juniorinnen-Trainerin der Ea-Juniorinnen beim FC Richterswil. Ich erinnere mich, dass wir damals beim FC eine Juniorinnen-Frauschaft hatten, welche ein- oder zweimal Schweizermeisterinnen wurde. Die hatten einige übel gute Spielerinnen im Kader, so unter anderem auch Nadja Meier. An Grümpis oder am Schüeli zeigte sie auch regelmässig den Jungs, wo die Bartline den Moscht holt. Die war technisch beschlagen, hochintelligent und gazellenartig in ihren Bewegungen; wohlverdiente Nomination.

Linker IM

Roman Berger (Ex-SV Höngg):
Ganz klar Roman Berger (wir verpassten uns in Höngg hauchdünn, sodass ich ihn nominieren darf). Ein Techniker, wie ihn die Welt noch nie gesehen hat. Ich kann mich noch erinnern, als nach einem Höngg-Rappi-Match die Gavric-Brüder kaum genügend lobende Worte finden konnten für den Höngger 10er. Hatte nie eine U-Ausbildung, sieht aus, als ob er direkt von der Grünen-Parteisitzung per Fahrrad ans Spiel gekommen wäre, gekleidet in Fairtrade-Outfit und nie wirklich austrainiert (Info am Rande,… dem allem war auch genauso). Aber Freunde, nachdem sie (und auch andere Gegner) ihn belächelten zu Beginn, machte der mit denen auf dem Radius eines Bierdeckels den Max vom Allerfeinsten. Dass die Defensivarbeit ihm ebensowenig Spass machte wie Pressing, brachte zwar seine Mitspieler und Trainer auf die Palme, jedoch konnte man ihm jederzeit eine Bratpfanne mit 200 km/h anschmeissen und er nahm sie herunter und verteidigte sie während 10 Minuten.

Linker Flügel

Renato Steffen (FC Lugano):
Hier muss ich den Steffen Renato bringen. Wir spielten mit Freienbach einst gegen ihn und meine Freunde vom SC Schöftle. Erste Meisterschaftsrunde, nein, zweite. Also quasi noch Hochsommer. Wir führen (und gewinnen schliesslich auch) 4:1, als in der 81. Minute dieser Zwerg eingewechselt wird. Mein lieber Herr Gesangsverein, machte der während gut 13 Minuten Lärm. Der machte nicht nur den Max mit uns, der hatte gefühlte 13 Minuten lang den Ball am Fuss. Einige von uns sind jetzt noch unterwegs nach Bern/Basel. Der war ja noch beweglicher als so einiges, was man so im Erwachsenen-TV sieht. Nach dem Spiel musste ich ihn darauf ansprechen, was einer wie er auf der Bank suche, und er meinte, er sei halt gerade zwei Wochen auf Ayia Napa gewesen, um sich ordentlich einen in die Sakristei zu orgeln.

Rechter Stürmer

Stefan Füchslin (Ex-FC Wädenswil):
Da gab es doch diesen Stefan Füchslin, welcher einst beim FC Wädenswil spielte. Nein, Stefan Füchslin war auch nicht 1.93m gross und 95kg durchtrainierte Muskelmasse. Ob er wirklich 4'598 Mal schonglieren konnte mit dem linken Fuss, bezweifle ich auch. Ebenso soll er auf dem Heimweg von der Chilbi einst von zwei Igeln und einer Schnecke überholt worden sein. Und was mich als Gegenspieler fast am meisten nervte: Kaum hattes es Windböen über 10km/h, lag er darnieder – und Penalty. Aber dann stand er auf, lächelte entwaffnend und meinte: «Naja, wenn mir der Goalie das anbietet, dann nehme ich das gerne an.» Und eben, ein Strafraumstürmer vor dem Herrn. Mit dem Schienbein, mit dem Füdli, wenn es sein musste sogar mit dem Fuss; der Mann war immer am richtigen Ort und konnte den Ball abschirmen.

Linker Stürmer

Fehlt also noch der zweite Stürmer. Schwierig, viele Gute waren immer in meinem Team, die darf ich nicht nominieren. Ein Marco Colocci wäre da z.B. gross. Schnell, technisch gut. Ein Marcel Heuberger, den ich aber auch nicht nehmen darf. Die Herren Nicolo "Nick" Pola oder Jumbo Mario Fausch wären auch zwei,… aber ich breche jetzt doch mit den Regeln und nehme:

Philipp «Kock» Ernst (Ex-FC Freienbach):
Der blonde Engel aus Freienbach. Der Mann ist der mit Abstand beste Fussballer, welcher je über die Amateur-Plätze der Region flog. Der hatte oft am Morgen ein Rollhockeyspiel und um 15.00 Uhr schoss er dann drei Tore im Spitzenspiel. Lange blonde Haare, blaue Augen - mein Traumschwiegersohn. Spielte mal bei Lausanne-Sport, während einem halben Jahr im Welschland. Lehnte sämtliche Angebote von GC oder dem FCZ ab. Als wir einst in einem Testspiel gegen GC (in Vollbesetzung) 1:4 verloren, er notabene bereits 25 Jahre alt, wollte ihn Hanspeter Latour umgehend nach dem Spiel noch für die Nati-A-Mannschaft verpflichten. Der dribbelte den Hoppers Knöpfe in die Beine. Oft kam er im Abschlusstraining in die Kabine und meinte lapidar: «Jungs (und Mädels), macht euch keine Sorgen, ich war beim sonntäglichen Gegner auf der Webseite; das wird zur Pause 6 oder 7 zu 0 stehen, dann können wir wechseln. Das sind alles Pöögge.» Eine letzte Anekdote noch: Während einem kurzen Abenteuer beim FC Tuggen spielte er in der ersten Halbzeit rechts aussen, links vor der Tribüne Irfan Fantastemel (Kommentare unnötig). In der Pause sei Fantastemel dann zu ihm gekommen und habe ihm gesagt, dass sie nun den Flügel wechseln würden, da Fantastemel auch in der zweiten Halbzeit vor der Tribüne seine farbigen Schuhe spazieren führen wolle. Kock habe ihn angeschaut, den Kopf geschüttelt und sei, auch wegen solcher Figuren, in der nächsten Saisonpause wieder zurück ins Nest nach Freienbach gewechselt. Da musste er auch nicht duschen, da er gleich neben der Anlage wohnte. Aber: Der Mann fehlte unserer Schweizer Nati jahrzehntelang!

Trainer

Adrian Allenspach (Ex-FC Tuggen):
Was der gute Mann immer wieder in Tuggen erreichte, ist sensationell. Klar, da liegt Zaster zuhauf herum und der Präsi holte ihm jeden Spieler, den er wollte. Aber seine Mannschaften waren auch immer sympathisch. Sogar nach dem Borilovic-Desaster mit Verrat an jeglichen Tugenden des FC Tuggen benötigte er nur eine halbe Saison, um die Mannschaft wieder vom letzten Platz des Sympathie-Rankings wegzuholen. Nachträglich hätte ich wohl sein Angebot damals annehmen sollen, zu Tuggen zu gehen, jedoch hätte ich dann sicherlich nicht solche Falten, Augenringe und eine kaputte Leber, wie ich sie nun habe, nach 12 Jahren mit all diesen Höngger Schluckspechten. Nichts davon will ich missen.

Schiedsrichter

Sandro Schärer:
Ganz klar. Er wusste schon in der 1. Liga die Namen sämtlicher Spieler und sprach sie mit ihrem Namen an. Und jetzt gut zuhören, liebe Schiris, warum Schärer es soweit gebracht hat: Er war nie arrogant, er erklärte seine Entscheide und schickte niemanden arrogant weg. Der springende Punkt aber waren seine Erklärungen: «Ich habe das so gesehen. Falls das nicht so war, tut es mir leid, ich habe es aber so gesehen.» Was will man da noch sagen?

Zuschauer

Da gäbe es das lautstarke Trüppchen aus Mendrisio, die Whiskey-Kurve aus Kreuzlingen, …. oder nun halt die Fans und zuschauenden Spieler in Seuzach. Selten habe ich mich so willkommen gefühlt wie in Seuzach. Und nach dem Spiel ist jeweils fröhliches Lichterausschiessen angesagt im Clubhaus. Sympathisch, diese Seuzacher, aus jeder Warte.

Anlage

Ganz ehrlich; die Anlage des FC Wislig (FC Weisslingen). Was für eine wunderbare Anlage, was für ein Rasen, die Netze der Tore sind nach hinten gezogen … ein Traum von einem Traum. Ja, die Anlage des FC Wislig ist so ziemlich das schönste, zumindest der Platz, was ich je gesehen habe.

Bisher erschienene Folgen

Tobias Meli (Mittelfeldspieler, FC Wiesendangen): Vaterfiguren und Torträger
Thomas Maag (Leiter Talente, FC Küsnacht): Bierholer, Grätscher und Ersatzbankhelden

Disclaimer:

Sämtliche Inhalte der Texte von Betty Böser sind absolut frei erfunden. Teilweise sind es Gerüchte, welche man so gerüchteweise hört. Auf der Strasse. Es sind in diesen Fällen nur Gerüchte, welche von der Autorin weitergegeben werden. Ohne Gewähr. Es entspricht dies selbstverständlich nie der Meinung der Autorin. Sie distanziert sich bereits vorsorglich davon. Die Gerüchte, sollten es denn welche sein, werden immer noch durch eine zweite Stelle versucht zu bestätigen. Sollten sich Vereine oder Spieler etwas ans linke Bein gepinkelt fühlen, oder ans rechte, kann man unter www.ichmöchteeinenspiegelkaufen.ch selbigen kaufen und sich auch einmal vorhalten. Hilft manchmal. Sollte die Autorin Gefühle verletzen, tut ihr dies leid, dies ist nicht Sinn und Zweck der Gerüchteküche. Sinn und Zweck ist es, Gerüchte zu verbreiten und den Leserinnen und Lesern einen Lesespass zu bereiten. Wer sich übermässig exponiert, kriegt mal ein Trittchen ans Schienbein. Mehr nicht, damit muss sie oder er aber rechnen. Kann nie schaden. Daher, bevor irgendwer die StGB-Art. 173-178 (ohne 175, liebe Dietiker) bemühen will......take a deeeeeep breath and even more; take it easy.

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Aufrufe: 028.12.2023, 07:00 Uhr
Betty BöserAutor