2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
In der Spielzeit 2021/22 noch in der Relegation gescheitert und im letzten Jahr Vierter, scheint der TuS Schnaittenbach (in Weiß Spielertrainer Ralph Egeter) in dieser Saison unaufhaltsam in Richtung Bezirksliga zu marschieren.
In der Spielzeit 2021/22 noch in der Relegation gescheitert und im letzten Jahr Vierter, scheint der TuS Schnaittenbach (in Weiß Spielertrainer Ralph Egeter) in dieser Saison unaufhaltsam in Richtung Bezirksliga zu marschieren. – Foto: Dagmar Nachtigall

Topfavorit Schnaittenbach überwintert mit komfortablem Vorsprung

Rückblick Kreisliga Nord: FuPa blickt bei jedem Verein der Starterliste auf die bislang absolvierten Spieltage zurück, hat Stimmen dazu eingefangen, gibt quasi eine Wasserstandsmeldung vor Beginn der Restrückrunde

Bei der Formulierung des Saisonziels hatte kein einziger Verein der Kreisliga Nord im Sommer die Worte „Meisterschaft“ oder „Aufstieg“ in den Mund genommen. Nur der TuS Schnaittenbach und der FC Tremmersdorf („oben mitspielen“) sowie der SV Kulmain („Platzierung unter den ersten Fünf“) wagten es, ihre Ambitionen auf ganz vordere Plätze anzuzeigen. Auf der anderen Seite nannten nur vier Vereine (TSV Eslarn, TSV Reuth, DJK Irchenrieth und der SV Altenstadt/WN) den Klassenerhalt als oberstes Gebot, vor der letzten Saison waren es noch deren sieben.

Aktuell befinden sich die Mannschaften in die Winterpause. Ein Anlass für FuPa, die bisher absolvierte Saison für ein jedes Team in Form einer Rückschau, auch mithilfe von Statements der Trainer oder anderer Verantwortlicher, zu bewerten. Beginnen wollen wir mit einem der Ligafavoriten, dem TuS Schnaittenbach, der mit komfortablem Vorsprung von sieben Zählern als Tabellenführer überwintert. In Folge beleuchten wir jeweils ein oder zwei Teams pro Beitrag.

TuS Schnaittenbach (1. Platz, 42 Punkte, 13/3/2, 54:16 Tore)

Nach einem einjährigen „Abstecher“ in die Kreisliga Süd war der TuS in die Nordgruppe zurückgekehrt mit der Absicht, dort eine gute Rolle zu spielen. Ohne große Personalfluktation im Sommer (einem Abgang stand ein Zugang gegenüber) hatte sich die Truppe des namhaften, weil schon bayernligaerfahrenen Trainerduos Ralph Egeter/Johannes Kohl vorgenommen, es nach Platz 4 in der Vorsaison nun wissen zu wollen. Ein Blick auf die bisherige Bilanz zeigt, dass dies bislang sehr gut gelungen ist.

Mit vier Siegen in Folge zum Saisonauftakt sendeten die „Schnoittnbecka Jungs“ schon mal ein Zeichen in Richtung Konkurrenz. Bis zum 11. Spieltag blieb man ungeschlagen – bei acht Dreiern und zwei Unentschieden –, ehe man am beim 0:3 am Weidener Flutkanal erstmals kleinbei geben musste. Wenig beeindruckt davon folgten vier weitere Erfolgserlebnisse, ehe es dem in dieser Spielzeit überraschend auftrumpfenden ASV Haidenaab gelang, den Heimnimbus des Ligaprimus erstmals zu zerstören. Trotz bester Chancen zog man gegen den Gast aus Oberfranken mit 1:2 den Kürzeren. Der TuS antwortete auf den Fauxpas mit einem 4:1 in Erbendorf und verpasste dann allerdings im letzten Match des Kalenderjahres gegen den Rangzweiten aus Kohlberg – mittlerweile mit einem stolzen Vorsprung zur „hinterherhechelnden Verfolgermeute“ ausgestattet – für eine Vorentscheidung im Meisterschaftkampf zu sorgen. Denn bei einem Sieg im Spitzenspiel wären dann zehn Punkte Vorsprung wohl ein Abstand gewesen, den die Mitstreiter kaum mehr hätten einholen können.

Dennoch - das bislang Gezeigte nötigt grossen Respekt ab und erfreut auch den Spielertrainer, gleich aus zweierlei Gründen: „Mit der bisherigen Saison sind wir mehr als zufrieden, was nicht nur die aktuelle Tabellensituation betrifft, sondern auch die Stabilität der Mannschaft“, sagt Ralph Egeter (33), der nicht nur als Coach, sondern auch als Torjäger – er führt zusammen mit dem Irchenriether Max Kaufmann mit 17 Treffern die Ligatorschützenliste an – großen Anteil am Erfolg des TuS hat. Für die Restrückrunde gibt sich der von seinen Mitspielern „Ralle“ gerufene entschlossen: „Die letzten acht Spiele wollen wir natürlich bestenfalls alle gewinnen, mindestens jedoch unseren ersten Platz in der Tabelle verteidigen, um so den erstmaligen Aufstieg in die Bezirksliga für den TuS Schnaittenbach klar zu machen“, sagt er. Dabei wird man auf den vorhandenen Kader vertrauen, es soll in der Winterpause keine personellen Veränderungen geben.

Am 19. Februar startet der Tabellenführer nun in die Vorbereitung auf die finalen acht Partien. Fünfzehn Trainingseinheiten und ein Reigen von vier Testspielen, der mit einem Spiel auf Kunstrasen gegen den Süd-Kreisligisten TuS Rosenberg abgeschlossen wird, stehen auf dem Programm. Wo sieht der Spielertrainer bei bislang zumeist überzeugenden Vorstellungen noch Verbesserungsbedarf im Spiel der Seinen? „In den letzten Wochen vor der Winterpaues litt etwas die Effektivität vor dem gegnerischen Tor, diese wollen wir wieder verbessern und zu alter Abschlussstärke zurück kommen. Ansonsten sind wir sehr zufrieden, insbesondere mit dem Willen der kompletten Mannschaft, gegen den Ball zu arbeiten“, erklärt Egeter.

Bei einem Blick auf die schärfsten Konkurrenten zeigt er sich insbesondere von dem Team angetan, welches seiner Truppe die bislang einzige Heimniederlage beigebracht hat. „Ja, der ASV Haidenaab hat sicher bisher am meisten überrascht, hat er doch zur Winterpause noch alle Chancen, weiter ganz oben mitzumischen“, so der schon in Weiden (Regionalliga) und Ammerthal (Bayernliga) in höheren Ligen auf Torejagd gehende Weiherhammerer. Dass man das vor der Saison formulierte Saisonziel erreichen würde, davon geht er aus und ist nun ehrlich: „Wir haben uns zwar vorgenommen, vorne mitzuspielen, hatten aber natürlich immer im Hinterkopf, klar den Aufstieg anzupeilen. Nun ist die Chance greifbar nahe. Daher werden wir jetzt nach dem Winter alles daran setzen, diesen Traum von der Bezirksliga auch Wirklichkeit werden zu lassen“, sagt Ralph Egeter, der – unabhängig davon, ob der Aufstieg nun klappt oder nicht – eine weitere Saison die Geschicke des TuS leiten wird und dabei mit Stefan Meisel (aktuell 1. FC Schlicht) einen neuen gleichberechtigten Spielertrainer an die Seite bekommt.

Aufrufe: 09.1.2024, 10:00 Uhr
Werner SchaupertAutor