2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Ein Garant des Wegberger Erfolgs: Torjäger Marc Kleefisch.
Ein Garant des Wegberger Erfolgs: Torjäger Marc Kleefisch. – Foto: Michael Schnieders

Titelrennen so spannend wie selten: Was spricht für welches Team?

Mittelrheinliga: Der Kampf um den Titel in der Mittelrheinliga liegt in den letzten Zügen. Drei Spieltage vor Schluss ist noch reichlich Spannung geboten. Wie sieht die Ausgangslage der drei Spitzenkandidaten (FC Wegberg-Beeck, FC Hennef 05 und Bonner SC) aus?

Durch die überraschende Niederlage des FC Hennef 05 im Heimspiel gegen den Siegburger SV 04, hat sich die Konstellation an der Tabellenspitze der Mittelrheinliga drei Spieltage vor Schluss noch einmal verändert. Nun sind wieder drei Mannschaften - der FC Wegberg-Beeck, der FC Hennef 05 und der Bonner SC - voll im Meisterschaftsrennen. Kurz vor Saisonende werfen wir einen Blick auf die Titelchancen der drei Topteams. Was spricht für wen?

Die Tabellenkonstellation

Kurz vor der heißesten Phase der Saison liegen der FC Wegberg-Beeck und der FC Hennef 05 mit jeweils 59 Punkten gleichauf an der Spitze. Dahinter folgt der Bonner SC mit 55 Punkten. Die Bonner müssten also in den verbleibenden drei Saisonspielen ganze vier Punkte gutmachen. Mit Sicherheit keine leichte Aufgabe. Rein rechnerisch hat auch der VfL Vichttal noch die Möglichkeit Meister zu werden, bei einem Rückstand von sieben Punkten auf das Führungsduo ist dieser Fall aber doch sehr unrealistisch. Beim Blick auf die Tordifferenz hat der BSC (+47) gegenüber der Konkurrenz einen Vorteil. Die beiden punktgleichen Wegberg (+37) und Hennef (+27) trennen aber ebenfalls ganze zehn Treffer - ein Trumpf für Wegberg, der womöglich entscheidend sein könnte.

Fazit: Laut tabellarischer Ausgangslage hat der FC Wegberg-Beeck die besten Chancen, gerade das, im Vergleich zum FC Hennef 05, bessere Torverhältnis könnte wichtig werden. Der Bonner SC muss vier Punkte aufholen und damit auf Patzer der Konkurrenz hoffen, hat dann aber immerhin einen Vorteil beim Torverhältnis.

Wer steht am Ende ganz oben? Der FC Wegberg-Beeck, der FC Hennef 05 (nicht im Bild) und der Bonner SC sind heiße Kandidaten.
Wer steht am Ende ganz oben? Der FC Wegberg-Beeck, der FC Hennef 05 (nicht im Bild) und der Bonner SC sind heiße Kandidaten. – Foto: Boris Hempel

Die Form

Die Formtabelle spricht klar für den Bonner SC. Nach einem holprigen Start in die Rückrunde, hat sich das Team unter dem neuen Trainer Giuseppe Brunetto ganz klar stabilisiert und reiht momentan einen Sieg an den anderen. Der BSC gewann seine vergangenen fünf Partien allesamt recht souverän, wirklich eng ging es dabei fast nie zu. In der Konsequenz bedeutet das mittlerweile Platz eins in der Rückrundentabelle und frische Hoffnung im Aufstiegsrennen.

Auch der FC Wegberg-Beeck ist in guter Form: Nachdem im April noch vier Spiele hintereinander in einem Unentschieden endeten, sind die Wegberger jetzt rechtzeitig zurück in der Spur und konnten vier der vergangenen fünf Spiele gewinnen. Teilweise waren die Ergebnisse zwar etwas knapper, dafür ist Wegberg in der Rückrunde aber noch ungeschlagen. Zudem bewies die Mannschaft von Trainer Mark Zeh einige Male Moral und kam spät nochmal zurück (etwa beim 3:3 gegen den BCV Glesch-Paffendorf oder beim 1:1 gegen den SC Fortuna Köln II).

Der FC Hennef 05 hatte in den zurückliegenden Wochen die stärksten Formschwankungen der drei Titelkandidaten. Auf überzeugende Siege (wie beispielsweise das 5:3 beim VfL Vichttal oder das 6:2 beim FC Blau-Weiß Friesdorf) folgten immer wieder unerklärliche Ausrutscher gegen vermeintlich schwächere Gegner (z.B. die 1:3-Niederlage beim FC Pesch oder das 2:6 gegen den Siegburger SV 04). Auffällig ist: Spiele mit Hennefer Beteiligung mutieren häufig zu Torfestivals. Vorne ist die Mannschaft von Trainer Sascha Glatzel extrem torgefährlich, in der Defensive allerdings oftmals etwas löchrig. Der FCH kassierte in der Rückrunde mehr Gegentore als die Kontrahenten aus Wegberg und Bonn zusammen.

Fazit: In puncto Formstärke ist der Bonner SC den beiden anderen Teams etwas voraus, der FC Wegberg-Beeck ist jedoch auch gut drauf und besonders schwer zu schlagen. Als größte Wundertüte des Spitzentrios präsentierte sich in den vergangenen Spielen der FC Hennef 05.

Erfolgreicher Trainerwechsel: Giuseppe Brunetto und der Bonner SC.
Erfolgreicher Trainerwechsel: Giuseppe Brunetto und der Bonner SC. – Foto: Boris Hempel

Das Restprogramm

Hier wird es äußerst interessant: Obwohl nur noch drei Spieltage anstehen, kommt es noch zu zwei direkten Duellen innerhalb der Top drei. Der FC Wegberg-Beeck ist beide Male mit von der Partie, zunächst am 29. Spieltag auswärts beim Bonner SC (Hinspiel 2:0) und schließlich am 30. Spieltag zuhause gegen den FC Hennef 05 (Hinspiel 0:3). Außerdem muss Wegberg noch gegen den FC Hürth (Hinspiel 4:0) ran. Zumindest auf dem Papier also ein enorm kniffliges Restprogramm für den jetzigen Spitzenreiter, andererseits hat man somit auch viel in der eigenen Hand. Zugutekommen könnte Wegberg der Heimvorteil am letzten Spieltag gegen Hennef, vor eigenem Publikum gab es in dieser Spielzeit noch keine einzige Niederlage.

Auch der Bonner SC ist sehr heimstark, verlor im eigenen Wohnzimmer erst einmal und wird sich dahingehend freuen, Wegberg im Bonner Sportpark empfangen zu dürfen. Der kuriose Haken an der Heimbilanz: Bonns einzige Heimniederlage war das 0:2 gegen den TuS Blau-Weiß Königsdorf Mitte November - und dieses Königsdorf ist ebenfalls ein Gegner im Endspurt des BSC. Für die formschwachen Königsdorfer geht es noch um den Klassenerhalt. Den Abschluss der Spielzeit bildet dann ein Auswärtsspiel beim finanzstarken Aufsteiger SV Eintracht Hohkeppel. Hohkeppel ist den Bonnern bestens bekannt: Im Hinspiel gab es einen deutlichen 5:0-Sieg, im Mittelrheinpokal-Halbfinale unterlag Bonn nach Verlängerung mit 4:3 (knapp fünf Minuten vor Schluss hatte der BSC damals noch mit 2:0 geführt).

Das Spitzentrio liefert sich ein heiß umkämpftes Duell um die Meisterschaft.
Das Spitzentrio liefert sich ein heiß umkämpftes Duell um die Meisterschaft. – Foto: Boris Hempel

Das vermutlich angenehmste Restprogramm hat der FC Hennef 05. Neben dem Kracher in Wegberg am letzten Spieltag, sind die 05er noch bei Mittelfeldmannschaft Borussia Freialdenhoven (Hinspiel 2:0) und gegen den TuS Blau-Weiß Königsdorf (Hinspiel 1:0) gefordert. Zwei Pflichtaufgaben für Hennef vor einem (möglichen) Endspiel in Wegberg.

Fazit: Welcher Gegner sich als besonders schwierige Aufgabe entpuppt ist natürlich immer schwer vorauszusagen. Auf dem Papier hat der FC Hennef 05 allerdings das wahrscheinlich einfachste Restprogramm der drei Mannschaften, am schwersten wird es für den FC Wegberg-Beeck. Alle drei Titelanwärter müssen noch mindestens ein direktes Duell mit der Konkurrenz bestreiten, das Sahnehäubchen auf der Titelkampf-Torte könnte die Partie zwischen Wegberg und Hennef am letzten Spieltag werden.

Aufrufe: 024.5.2023, 21:00 Uhr
Kelana MahessaAutor