2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Sekunden der Glückseligkeit: Tim Civeja (rechts) jubelt mit dem Siegtorschützen Kai Brünker.
Sekunden der Glückseligkeit: Tim Civeja (rechts) jubelt mit dem Siegtorschützen Kai Brünker. – Foto: dpa

Tim Civeja, der Pokalheld: Junger Dachauer kickt mit Saarbrücken Gladbach raus

Nächste Pokal-Sensation

Der Boden tief, die Beine schwer. Da kam die müde Mannschaft kaum noch raus aus der eigenen Hälfte gegen den hoch favorisierten Bundesligisten. Die Verlängerung drohte, die, da waren sich alle in den anfangs weißen und später spiel- und wetterbedingt grün-braun gefleckten Trikots einig, wäre kaum noch zu überstehen. Doch dann bot sich unvermittelt doch noch eine Gelegenheit.

Dachau/Saarbrücken – Ein Ballgewinn, ein Angriff über links, ein letzter platzierter Torschuss – und die nächste Sensation war perfekt: Der Drittligist 1. FC Saarbrücken hat auch Borussia Mönchengladbach aus dem DFB-Pokalwettbewerb befördert; so wie zuvor schon die Frankfurter Eintracht und die großen, großen Bayern aus München.

Was kurz darauf nach dem Abpfiff von Schiedsrichter Robert Hartmann passierte, schildert Tim Civeja wie folgt: „Das war Ekstase pur, auf dem Platz mit den Fans und dann in der Kabine.“ Der 22 Jahre junge Dachauer spielt seit Anfang der Saison für den Drittlisten Saarbrücken. Im Pokal-Viertelfinale gegen Gladbach am Dienstagabend wurde er in der 65. Minute für Paul Sontheimer eingewechselt. Civeja hatte am Ende noch mit die meiste Puste in seinem Team. Er spielte im Angriff, der der letzte der umkämpften Schnürlregen-Partie sein sollte, den klugen Pass in den Lauf von Fabio Di Michele Sanchez. Und der fand mit seinem Zuspiel Saarbrückens Malocher-Stürmer Kai Brünker, der in der 94. Minute das entscheidende 2:1 erzielte.

Tim Civeja: „Das ist fast schon ein Ritual geworden.“

Nach den ersten Feierlichkeiten in der Umkleide, an denen sich Tim Civeja zumindest in einer Hinsicht ein wenig zurückhaltend beteiligte („Ich mag eigentlich kein Bier, obwohl ich Bayer bin“), ging’s zum Abfeiern in die Saarbrücker Innenstadt. „Das ist fast schon ein Ritual geworden, das war nach den Spielen gegen Frankfurt und Bayern München auch so“, berichtet Civeja.

Die nächste Kneipentour dürfte nicht weniger ausgelassen ausfallen, sollte im Halbfinale der nächste Coup gelingen. Denn dann geht es gegen den Zweitligisten Kaiserslautern. „Eine Riesenrivalität“ gibt es in Deutschlands Südwesten zwischen beiden Vereinen, hat Tim Civeja schon mitbekommen, „da dürfen wir gar nicht verlieren“.

Sollte auch das Halbfinale überstanden werden, wäre das Ziel ein jeder Pokalmannschaft erreicht: Olympiastadion Berlin. Und dann dort im Finale womöglich gegen die Bundesliga-Überflieger aus Leverkusen. Ernsthaft befasse sich noch niemand in der Mannschaft mit einer Endspielteilnahme, versichert Civeja, geflachst werde aber natürlich schon – „und, schon ein Hotelzimmer gebucht für Deine Familie?“ (Thomas Leichsenring)

Aufrufe: 015.3.2024, 09:26 Uhr
Thomas LeichsenringAutor