2024-05-08T14:46:11.570Z

Allgemeines
Präsentation von Weltmeister Hans Pflügler.
Präsentation von Weltmeister Hans Pflügler. – Foto: Lehmann

Tiefe Trauer um den Vater des Sportclubs Eintracht Freising Georg Schwarz

Nachruf

Georg Schwarz ist im Alter von 72 Jahren gestorben. Ein Nachruf auf einen Funktionär, der den SE Freising zu dem machte, was er heute ist.

Freising – Er war ein Macher, ein Mann, der für den SE Freising lebte: Georg „Schorsch“ Schwarz ist am Samstag mit 72 Jahren gestorben. Nicht nur „vereinshistorisch ein sehr großer Verlust für den SEF“, beschreibt der langjährige Vorsitzende und Abteilungsleiter Georg Appel die Gemütslage bei den Weggefährten des Freisinger Fußball-Urgesteins.

Schwarz war mit seinem Bruder Matthäus aufseiten der Eintracht einer der Väter der Fusion mit dem Sportclub. Gemeinsam mit Erwin Lanzendorfer und Anton Kratzl vom SC warben sie für eine Bündelung der Kräfte. Beweggrund für diesen unermüdlichen Einsatz beim Zusammenschluss der beiden langjährigen Kontrahenten war, dass Schwarz und seine Mitstreiter es nicht hinnehmen wollten, dass in einer Stadt wie Freising der Fußball in den unteren Ligen dahindümpelte.

Funktionäre feiern den Aufstieg in die Landesliga
Funktionäre feiern den Aufstieg in die Landesliga – Foto: Lehmann

Im Jahr 1996 fusionierten die beiden Clubs schließlich unter dem Namen „Sportclub Eintracht Freising“, kurz SEF, und starteten dank einiger genialer Entscheidungen bis in die Landesliga durch. Zum einen wurde Sepp Summerer als Trainer verpflichtet, zum anderen schloss sich mit dem gebürtigen Freisinger Hans Pflügler ein Weltmeister von 1990 für mehrere Jahre dem Team des SEF an. Auch im Jugendbereich, den Georg Schwarz bei der Eintracht schon als Trainer und Jugendleiter gefördert hatte, galt der Club nach der Fusion über Jahrzehnte als Topadresse im Landkreis Freising, war in Bayerns höchsten Jugendklassen vertreten.

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Auch nach der aktiven Karriere blieb er seinem Verein treu

Schorsch Schwarz selbst war schon im Kindesalter zur Eintracht gekommen, kickte in der Jugend und anschließend in der Ersten Mannschaft. Er war dribbelstark und schnell und verteilte als Herzstück seines Teams die Bälle. Ehemalige Mannschaftskollegen beschreiben ihn als guten, trainingsfleißigen Fußballer, der auch ein Angebot vom SC Freising für die Landesliga hatte, was aber an der Intervention von Schwarz senior scheiterte.

Georg Schwarz links schüttelt 1860-Fußballer Harald Cerny die Hand.
Georg Schwarz links schüttelt 1860-Fußballer Harald Cerny die Hand. – Foto: Metz

Bereits mit 28 Jahren musste der Schorsch seine Fußballschuhe verletzungsbedingt an den Nagel hängen. Er blieb jedoch weiter dem Verein treu, engagierte sich als Jugendtrainer, Jugendleiter, Abteilungsleiter und von 1989 bis 1999 als Vorsitzender. Georg Appel erinnert sich noch gut daran, dass der Schorsch immer mit einem handgeschriebenen Zettel voller dringlicher Aufgaben zu den Donnerstagssitzungen kam, um den Verein weiter nach vorne zu bringen.

Georg Schwarz drückte auch einem anderen Club die Daumen

Der SEF war für Schwarz mehr als nur eine Freizeitbeschäftigung, für ihn war er eine Leidenschaft. Diese haben auch seine Frau Veronika und sein Sohn Andreas nach Kräften unterstützt. Neben dem SEF drückte Schorsch fußballerisch auch dem TSV 1860 die Daumen. Beruflich war er als Drucker bei der Druckerei Datterer tätig, später dann bei Sellier Druck und der Appl-Gruppe. Auch dort engagierte sich Georg Schwarz für seine Kollegen und war lange Jahre Betriebsratsvorsitzender. Neben Beruf und Verein blieb nur wenig Freizeit. Die verbrachte der Schorsch gerne in geselliger Runde, auch wenn er beim Schafkopfen nur selten gewinnen konnte.

Für seine Verdienste wurde er zum Ehrenmitglied und später im Rahmen der 70-Jahr-Feier zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Laut SEF-Chef Walter Zellner stürze der Tod von Georg Schwarz, dem Vater des Sportclubs Eintracht Freising, den Verein in tiefe Trauer.

(Josef Fuchs)

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Aufrufe: 022.6.2022, 05:00 Uhr
Josef FuchsAutor