2024-04-29T14:34:45.518Z

Interview der Woche
Spielszene mit Florian Bittner links vom SE Freising.
Spielszene mit Florian Bittner links vom SE Freising. – Foto: Lehmann

Trainer-Aus für Florian Bittner: „Im ersten Moment war ich sehr enttäuscht“

Ex-Coach hat bereits neuen Verein

Seine Entlassung kam für viele überraschend. Im FT-Interview spricht Trainer Florian Bittner über sein Aus beim SE Freising und seine Pläne für die Zukunft.

Freising – Es war ein Paukenschlag, der im Kreis der Amateurfußballer viel Beachtung fand: Eigentlich hatte Landesliga-Absteiger SE Freising mit seinem Spielertrainer Florian Bittner (32) verlängert, am vergangenen Wochenende folgte nun doch die telefonische Trennung. Daraufhin präsentierte der Verein mit Alexander Schmidbauer rasch einen neuen Coach (wir berichteten). Das FT hat bei Bittner nachgefragt und erfahren, warum er von seinem Aus in der Savoyer Au überrascht war und wie es bei ihm nun weitergeht.

Herr Bittner, der SEF hat sich kurzfristig von Ihnen getrennt. Wie haben Sie die Entscheidung aufgenommen?

Im ersten Moment, als der Anruf kam, war ich sehr, sehr enttäuscht. Mittlerweile komme ich damit aber gut klar. Das liegt auch daran, dass ich viel Zuspruch aus dem Amateurfußballbereich und dem Landkreis bekommen habe. In den letzten 48 Stunden klingelte mein Handy quasi durchgehend. Ich habe viele Anfragen erhalten – das hilft schon, darüber hinweg zu kommen. Vor allem, weil ich gerne dazu beigetragen hätte, beim SE Freising den Neuanfang in der Bezirksliga zu bewältigen.

Haben Sie mit der Entscheidung gerechnet?

Nein, eigentlich nicht. Ich hatte ja auch schon für die neue Saison zugesagt.

„Am Ende haben mich die Verantwortlichen dann angerufen.“

Wie haben Sie von der Trennung erfahren?

Wir hatten in den Wochen davor immer wieder persönlichen Kontakt, haben besprochen, wie es weitergeht. Ich habe dem Verein auch mitgeteilt, wie ich mir die neue Saison vorstelle, dass es auch der Wunsch der Mannschaft war, dass jemand hinzukommt, der als gleichberechtigter Trainer mitcoacht. Mir ist dann auch gesagt worden, dass dafür jemand gesucht wird. Am Ende haben mich die Verantwortlichen dann angerufen. Das finde ich aber auch nicht weiter tragisch, so erfahre ich es wenigstens eher und nicht erst dann, wenn wir einen Termin finden, an dem alle Zeit haben.

Also gab es vom SEF die Zusage für ein weiteres Jahr?

Ja, genau. Das war der Wunsch des Vereins und auch mein Wunsch. Wir waren auch viel in Gesprächen. Was bei mir angekommen ist, war, dass es mit mir als Trainer weitergeht – in welcher Form auch immer. Und mir wurde während der Saison ja immer der Rücken gestärkt, etwa von Abteilungsleiter Frank Contu.

(Übrigens: Alles aus der Region gibt‘s jetzt auch in unserem regelmäßigen Freising-Newsletter.)

„Das passt für mich gar nicht zusammen.“

Wie passt das dann zusammen, wenn man Ihnen eine Saison lang immer den Rücken gestärkt hat?

Das passt für mich gar nicht zusammen. Dass ein Abstieg Veränderungen mit sich bringt, ist mir klar. Nur hätte das von der Kommunikation her anders laufen müssen. Scheinbar war es aber schwierig, jemanden zu finden, der mit mir zusammenarbeitet.

Wie waren die Reaktionen der Spieler?

Die waren durch die Bank positiv und lieb. Viele waren überrascht, manche hatten vielleicht auch damit gerechnet.

Wie geht es bei Ihnen jetzt weiter?

Ich habe so viele Anfragen bekommen – da war ich völlig baff. Da war von der Bayernliga bis zur Kreisliga alles dabei. Ich habe mich aber für die familienfreundlichste Lösung entschieden, will erst einmal nicht in vorderster Front stehen. Ich habe einem Club in der näheren Umgebung zugesagt. Der Verein soll das aber selbst verkünden.

Interview: Matthias Spanrad

Noch mehr aktuelle Nachrichten aus dem Landkreis Freising finden Sie auf Merkur.de/Freising.

Aufrufe: 016.6.2023, 05:00 Uhr
Matthias SpanradAutor