2024-05-02T16:12:49.858Z

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Die U19 des TSV Schott Mainz gastiert am Samstag beim SV Gonsenheim.
Die U19 des TSV Schott Mainz gastiert am Samstag beim SV Gonsenheim. – Foto: Silke Spaniol/S4Fußball.News (Archiv)

SVG gegen Schott: Das Duell um Platz eins und noch viel mehr

U19-Fußballer von Gonsenheim und dem TSV spielen in der Regionalliga eine Fabelsaison und duellieren sich nun im „besonderen“ Stadtderby um eine historische Chance

Mainz. Es ist der Showdown um Platz eins - und um eine historische Chance für den SV Gonsenheim und den TSV Schott Mainz. Die U19-Fußballer beider Mainzer Clubs duellieren sich am Samstagmittag (13 Uhr am Gonsenheimer Wildpark) um die Tabellenspitze in der Junioren-Regionalliga. Der SVG als Tabellenzweiter mit einem Punkt Rückstand fordert den Lokalrivalen von der Karlsbader Straße, der seit Ende November von Platz eins grüßt. Dieses Duell hat für beide Clubs nicht nur durch die lokale Nähe eine besondere Brisanz, sondern in diesem Jahr vor allem durch die Chance, erstmals in der Vereinshistorie Regionalliga-Meister zu werden - und sich damit für die Aufstiegsspiele zur DFB-Nachwuchsliga, der neuen „Junioren-Bundesliga“, zu qualifizieren.

Fakt ist: Beide Teams spielen eine Fabelsaison, haben die Nachwuchsleistungszentren des 1. FC Saarbrücken und SV Elversberg hinter sich gelassen und machen die Meisterschaft unter sich aus. Am Samstag kann nun eine Vorentscheidung fallen. Im Vorfeld haben mit den beiden Erfolgstrainern - Luca Vanni vom SVG und Peter Staegemann vom TSV Schott - über die Ausgangslage, Stärken und die Bedeutung dieses Derbys gesprochen.

Was erwartet die Zuschauer am Samstag?

Vanni: "Ein enges und emotionales Spitzenspiel, wie beim 1:0-Hinspielsieg für Schott. Damals hätte es auch in die andere Richtung ausgehen können. Einzelne Momente, Einzelspieler und Spielglück werden entscheidend sein."

Staegemann: "Es treffen zwei Teams aufeinander, die über die Saison bewiesen haben, dass sie zum Top-Level der Regionalliga gehören. Es wird über Mentalität und Wille gehen, aber auch über geilen Fußball."

Wie zufrieden sind Sie mit der Entwicklung der Mannschaft?

Vanni: "Absolut top! Die Gruppe hat sich menschlich gut entwickelt, aber auch fußballerisch. Wir sind offensivfreudig, kassieren allerdings in letzter Zeit zu viele Gegentore. Aber auch in puncto Einzelspielerentwicklung bin ich zufrieden. Allein wenn man sich anschaut, dass wir mit den drei U19-Spielern Enis Coric, Jamal Willrich und Bennet Kruse auf 20 Oberliga-Einsätze in der ersten Mannschaft kommen."

Staegemann: "Ich bin begeistert von dem, was die Jungs Woche für Woche gegen sämtliche Widrigkeiten auf den Platz bringen - egal ob Verletzungen, Krankheiten oder durch Hochschieben in die Erste Mannschaft. Es macht mich stolz, wenn ich in den Videos sehe, wie wir im Laufe der Saison an Konstanz gewonnen haben."

Was macht Ihre Mannschaft aus?

Vanni: "Dieses Jahr ist die Bereitschaft, mit Rückschlägen umzugehen, besonders. Wir sind schlecht in die Saison gestartet, aber haben uns rausgekämpft. Wenn wir in Rückstand liegen, kommen wir zurück. Außerdem spielen wir einen sehr reifen Fußball, versuchen früh gegen Aktiventeams zu testen, um die Jungs schnell an den Herrenfußball zu gewöhnen."

Staegemann: "Wir haben eine brutale fußballerische Qualität. Selbst wenn ein Gegner uns vor Widerstände stellt (zum Beispiel defensiv-destruktive Spielweise oder Nickligkeiten), dann können wir nicht nur kämpferische Mentalität dagegensetzen, sondern auch fußballerische Lösungen."

Was macht den Gegner stark?

Vanni: "Sie stehen defensiv extrem stabil, verteidigen sehr erwachsen und haben in ihrer Offensive Unterschiedsspieler wie Paul Kammerer oder Ismael Wiegand in ihren Reihen. Du darfst sie nicht ins Kombinieren kommen lassen und musst die Unterschiedsspieler kontrollieren."

Staegemann: "Als allererstes die Mentalität, die ihr Trainer ihnen mitgegeben hat. Da gilt es, dagegen anzukämpfen. Insgesamt glaube ich, das wir fußballerisch von den Einzelspielern her besser sind."

Warum wird Ihr Verein das Spiel gewinnen?

Vanni: "Weil wir an dem Tag die bessere Leistung auf den Platz bringen."

Staegemann: "Weil Schott seit etlichen Jahren kein Derby mehr gegen den SVG verloren hat und wir seit dem Sieg im Hinspiel einen Schritt nach vorne gemacht haben. Wir kombinieren eklig bzw. gallig sein mit hochwertigem Fußball."

Was würde eine Teilnahme an der DFB-Nachwuchsliga für den Verein bedeuten?

Vanni: "Es wäre eine Mischung aus Ehre und Unabwägbarkeit, aber definitiv angenehmer als U19-Bundesliga, weil die Fahrten kürzer sind. Aber in erster Linie würden wir dem Weg, den der Verein vor mehreren Jahren eingeschlagen hat, den Höhepunkt aufsetzen."

Staegemann: "Die Meisterschaft allein wäre schon historisch. Die Jungs würden Jahre darüber erzählen und davon zehren. Ich habe als Jugendspieler beim FCK als U17-Regionalligameister damals selbst miterlebt, was das bedeutet. Wie wir damals zur Meisterehrung ins Fritz-Walter-Stadion einmarschiert sind."

Aufrufe: 026.4.2024, 17:23 Uhr
Dominik TheisAutor