2024-05-10T08:19:16.237Z

Mannschaft der Woche
Nach dem kurz vor Schluss kassierten Ausgleichstreffer brauchte die SG Haag ein paar Minuten, um dann mit dem Jubel durchzustarten
Nach dem kurz vor Schluss kassierten Ausgleichstreffer brauchte die SG Haag ein paar Minuten, um dann mit dem Jubel durchzustarten – Foto: Sebastian J. Schwarz

Nach sechs Jahren wieder oben: Haag kehrt zurück in die A-Liga

Der 14. Sieg in Folge wurde zwar verpasst, doch das 2:2 im Derby bei der SG Baldenau reichte locker, da Verfolger Strimmig zeitgleich verlor: Die SG Haag ist Meister der Kreisliga B I und schafft den Aufstieg in die höchste Spielklasse des Fußballkreises Mosel. Die Saison ist für das Ausnahmeteam aber noch nicht gelaufen, schließlich sollen noch zwei weitere Ziele realisiert werden.

Der gefährlichste Angriff, die sicherste Abwehr, nur drei Remis und eine einzige Niederlage im bisherigen Verlauf der Kreisliga B I – und noch dazu die fairste Mannschaft: Sehr souverän ist die SG Haag/Horath/Merscheid/Dhrontal bereits einen Spieltag vor Schluss über die Ziellinie gegangen und hat sich so nach sechs Jahren Abstinenz die Rückkehr in die A-Klasse gesichert.

Der Jubel der Gäste fiel nach dem Abpfiff von Schiedsrichter Nasuf Latifi aber erst mal relativ bescheiden aus: Nach einer scheinbar sicheren und absolut verdienten 2:0-Führung des Ausnahmeteams der Liga und zahlreichen verpassten Chancen holten die bis zum Ende kämpfenden Hausherren von der SG Baldenau-Bischofsdhron mit dem 2:2 noch einen Punkt. Tobias Kimmling traf zunächst nach Steckpass von Florian Zimmer ins lange Eck (85.), dann war Kevin Schabbach per Kopf erfolgreich (90.+2). „Das ärgert mich schon. Das war völlig unnötig. Was wir alles liegen gelassen haben, war unglaublich“, sagte Christoph Kettern, der das Team gemeinsam mit Marc Lemmermeyer coacht – schob aber gleich hinterher: „Sch... drauf. Wir sind heute Meister geworden, und das zählt im Endeffekt.“ Im Rückblick auf die Saison sagt er: „Wir sind angetreten und wollten die Jungs weiterentwickeln. Dann kamen wir in einen Lauf. Was wir gerade in der Rückrunde abgeliefert haben, war bombastisch.“

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Kettern wusste auch, dass die Mannschaft am Sonntag so kurz vorm Ziel „etwas zittrig“ war und „nicht zu ihrem Spiel kam“. Über weite Strecken der ersten Hälfte fehlte es vor 200 Zuschauern an Schnelligkeit und Präzision im Spiel der Haager. Zudem waren die Abstände in den Mannschafsteilen zu groß. Trotzdem gab es auch in den ersten 45 Minuten einige Chancen.

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Dass erst in der 39. Minute das 0:1 fiel – Cedrik Licht war nach einem genialen Pass in die Tiefe von Jan Thömmes zur Stelle und traf im Nachsetzen – war auch dem starken Baldenau-Schlussmann Mathias Thees zuzuschreiben. Zwei Mal rettete er stark gegen Nikolas Schemer (23., 25.) und erwies sich dann auch gegen Topgoalgetter Tim Schneider als Riese im Eins-gegen-eins. Die von Michael Eck trainierten Vereinigten aus Bischofsdhron, Hinzerath und Hundheim mühten sich, hatten aber bis Mitte der zweiten Hälfte keine einzige echte Torchance zu verzeichnen.

SG-Haag-Goalgetter Tim Schneider:

Mit der Führung im Rücken wurden die Aktionen der Haager im zweiten Durchgang etwas zielstrebiger. Aber vor dem Tor versagten Schneider aus wenigen Metern zunächst die Nerven, nachdem der agile Daniel Alff gekonnt geflankt hatte (53.). 32 Mal hatte Tim Schneider in dieser Saison zuvor getroffen. Dieses Mal wirkte er aber lange Zeit etwas fahrig vor dem Tor. Pech hatte er noch in der 66. Minute mit einem Drehschuss an den Pfosten. Dann klappte es doch noch mit Saisontreffer Nummer 33: Diesmal schloss Schneider nach Querpass von Nikolas Schemer cool ab (77.). Die Partie schien entschieden, ehe sich die Baldenau aufbäumte und noch zu den beiden Treffern kam.

Haags Spielertrainer Christoph Kettern:

„Wir waren über weite Strecken unterlegen, haben uns aber nie aufgegeben und am Ende noch einen glücklichen Punkt geholt. Damit haben wir uns zumindest teilweise für das 1:7 im Hinspiel revanchiert“, bilanzierte Michael Eck, der Trainer der Vereinigten aus Bischofsdhron, Hinzerath und Hundheim. In der SG Haag sieht er „einen absolut verdienten Meister und Aufsteiger“, bedauert aber, dass die beiden Derbys gegen den Nachbarn zumindest in der nächsten Saison nicht mehr zustande kommen.

Der Meisterjubel der SG Haag:

Ecks Verbleib über den Sommer hinaus ist nach Angaben von SG-Vorstandsmitglied Achim Welgen geklärt. Auch die Co-Trainer Tobias und Markus Igel machen weiter. Aus der A-Jugend des JFV Hunsrückhöhe Morbach rücken Justin Eck und Raphael Vochtel auf. Trainer der zweiten Mannschaft bleibt Daniel Martini.

Auch bei der SG Haag setzen sie in der kommenden Saison auf Kontinuität. Die Planungen für die 2022/23er- Runde laufen noch im Hintergrund. Der Fokus liegt vielmehr auf den noch folgenden Aufgaben in dieser Runde. Nach dem finalen Punktspiel am Sonntag gegen den FC Peterswald-Löffelscheid geht‘s am Freitag, 3. Juni, 18.30 Uhr, in Altrich gegen C-Ligist SV Lüxem II um den Kreispokal, und auch das Endspiel um die Kreismeisterschaft steht noch an. „Wenn man so weit kommt, wollen wir auch diese Titel noch holen“, sagte Spielertrainer Kettern und stürzte sich in die Jubelmenge. Ein paar Minuten nach dem Spielende hatte sich der leichte Ärger über den verspielten Sieg bei seinem Team und ihm gelegt – und die Party konnte starten ...

SG Baldenau Bischofsdhron – SG Haag/Dhrontal/Merscheid/Horath⇥ 2:2 (0:1)

Bischofsdhron: Mathias Thees - Kevin Reichert (75. Tim Weirich), Marius Zerwes, Leon Eck, Jan-Lucas Lieser (58. Kevin Schabbach), Lukas Grim (75. Lennrad Zorn), Lukas Zorn (58. Lukas Schuh), Tobias Kimmling, Joshua Vochtel, Manuel Eck, Florian Zimmer

Haag: Marius Becker - Ruben Jost (62. David Uhl), Daniel Alff (71. Sven Thömmes), Dennis Schemer, Tim Schneider, Nick Hoff (67. Nuno Renato Medina Livramento da Cruz), Cedrik Licht, Niko Schemer, Christoph Kettern, Jan Thömmes (81. Nils Dohr), Jan-Luca Martini

Schiedsrichter: Nasuf Latifi (Lieser) - Zuschauer: 200

Tore: 0:1 Cedrik Licht (39.), 0:2 Tim Schneider (77.), 1:2 Tobias Kimmling (85.), 2:2 Kevin Schabbach (90.+2)

Aufrufe: 023.5.2022, 15:22 Uhr
Andreas ArensAutor