„Aufstieg wäre logische Konsequenz“​

Im Ringen um den Titel in der Kreisliga A8 stehen sich am Sonntag ab 14.30 Uhr Tabellenführer SG Haag/Dhrontal/Horath/Merscheid (49 Punkte) und Verfolger SV Wittlich (44) auf dem Weiperather Rasenplatz gegenüber. Nach der zweiten Niederlage in Folge (1:4 gegen den SV Niederemmel) stehen die Säubrenner schon unter Druck. Eine weitere Pleite würde den ersten Platz in weite Ferne rücken lassen. Der TV sprach im Vorfeld des Gipfels mit den Co-Trainern Christoph Kettern (Niederemmel) und Burak Sözen (Wittlich).

Wie bewerten Sie den Auftritt Ihrer Mannschaft am vergangenen Spieltag?

KETTERN Die ersten 20 Minuten haben wir bei der FV Hunsrückhöhe Morbach II komplett verschlafen und lagen mit 0:2 zurück. Doch wir haben uns berappelt, das Heft in die Hand genommen, in der 80. Minute den Anschluss gemacht und uns für die tolle Moral in der 90. Minute mit dem 2:2-Ausgleich belohnt.

SÖZEN Wir waren gegen Niederemmel gedanklich wohl schon beim Haag-Spiel und haben die Köpfe nicht freibekommen. Weil wir die Zweikämpfe nicht angenommen und zu wenig Tempo entwickelt haben, ist das 1:4 verdient.

Welche Erwartungen knüpfen Sie an das Spitzenspiel am Sonntag?

KETTERN Ich erwarte ein Spiel auf Augenhöhe und viele Zuschauer. Wir sind noch ungeschlagen und werden alles tun, damit das auch nach den 90 Minuten so bleibt. Es wird viel über die Physis gehen, gepaart mit fußballerischen Elementen. Da wir im Pokal schon raus sind, ist es für uns das wichtigste Spiel der Rückrunde.

SÖZEN Ich gehe von einem kampfbetonten Spiel aus, das auch taktisch geprägt sein wird. Beide haben viel Respekt voreinander, doch aufgrund unserer Niederlage gegen Niederemmel sind wir zum Siegen verdammt.

Welche Stärken muss Ihre Mannschaft einbringen, um als Sieger vom Platz zu gehen?

KETTERN Wenn wir defensiv wie offensiv auf höchstem Level agieren, sind wir schwer zu schlagen. Wir müssen Wittlich in deren Hälfte binden, ihre Abwehr beschäftigen und Spielideen finden, um schnell umzuschalten und Tiefe zu gewinnen.

SÖZEN Wir müssen kompakt stehen, kämpfen und die Räume schnell zulaufen. Wenn wir alles abrufen und nach vorn Lösungen finden, können wir gewinnen. Das Spiel wird in der Abwehr entschieden.

Was schätzen Sie am Gegner und an Ihrem Pendant?

KETTERN Wittlichs Spielertrainer Fatih Sözen ist mit seinem Alter (41) ein abgezockter Hund. Ich freue mich auf mein privates Duell mit ihm. Wittlich ist körperlich sehr stark. Sie schalten aus einer gesicherten Defensive schnell um, suchen Fatih, Niklas Servatius und Burak Sözen. Die Zahlen sprechen für ihn, Burak hat lange höherklassig und im Ausland gespielt, ihm gebührt höchster Respekt.

SÖZEN Haag hat eine sehr gute und eingespielte Mannschaft, die seit Jahren zusammenspielt und sich sukzessive verstärkt hat. Sie sind sehr erfahren, haben aber auch Talente im Team, die spielerisch einiges zu bieten haben. Großer Respekt vor ‚Ketti‘, der ein sehr routinierter und harter Spieler ist.

Was passiert, wenn der Aufstieg in die Bezirksliga gelingen sollte?

KETTERN Vor fünf Jahren habe ich mit Marc Lemmermeyer in Haag angefangen. Wir sind dann in die A-Klasse aufgestiegen und Pokalsieger geworden. Im Vorjahr wurden wir gleich Vizemeister. Diese Saison waren wir von Anfang an ganz oben dabei. Ein Aufstieg wäre die logische Konsequenz. Wir wollen insgesamt vier Neuzugänge verpflichten.

SÖZEN Wir müssen die Mannschaft zusammenhalten und uns in der Breite verstärken. Wir sind aktuell an zwei, drei Spielern dran. Der Fokus liegt primär auf der Liga, erst dann richten wir den Blick auf das Pokalfinale am 7. Juni. Der Aufstieg kann ja auch noch als Zweiter über die Quotientenregelung erfolgen.

Wie gestaltet sich die personelle Lage?

KETTERN Zum Glück sind wir ohne Verletzungen aus dem Morbach-Spiel gekommen, sodass uns der komplette Kader zur Verfügung steht.

SÖZEN Mit Florent Shala, Abdu Amhale und mir müssen drei Spieler verletzungsbedingt passen. Wegen der Gelb-Roten Karte gegen Niederemmel ist Serdar Kahyaoglu gesperrt. Elias Land kommt nach seiner Sperre wieder ins Team zurück.

Wie sieht Ihre persönliche Zukunft aus?

KETTERN Weil ich im Herbst heirate und mein Haus noch umbauen will, höre ich nach der Saison aus privaten Gründen auf. Für ein Jahr werde ich mich dann komplett zurückziehen. Marc Lemmermeyer macht als Trainer weiter und meine Rolle als Co-Trainer übernehmen die Spieler Marius Marx und Danny Schömer.

SÖZEN Mein Bruder Fatih und ich hängen in der gleichen Konstellation wie bisher noch eine Saison dran.

Interview: Lutz Schinköth