SV Gonsenheim: Gekommen, um zu stressen

„Allein in den letzten zehn Minuten hatten wir drei Hundertprozentige“, fasst Trainer Anouar Ddaou zusammen. Schon in der Startphase tauchte Kaito Shimoda frei vor dem Keeper auf, schloss aber aus sieben Metern zu zentral ab. Wie wertvoll ein früher Treffer gewesen wäre, zeigte sich von Minute zu Minute mehr. „Es war ein sehr hart geführtes, aggressives Spiel seitens Mülheim-Kärlich“, sagt Ddaou, „sie kamen mit dem Messer zwischen den Zähnen angereist, haben alles attackiert, auch die Trainer haben von außen ständig auf das Spiel eingewirkt, Karten gefordert und reklamiert. So einen Gegner hatten wir diese Saison noch nicht.“

Wie der SVG in früheren Jahren

So ein bisschen erinnerte das Vorgehen des Viertletzten Ddaou an frühere Jahre, als die Wildpark-Elf sich den Ruf eines äußerst unangenehmen Gegners erworben hatte. „Wir waren von der Wucht des Gegners überrascht“, gibt der 42-Jährige zu. Ende der ersten Halbzeit gelang es dem SVG, effektiver dagegenzuhalten, mehr Kontrolle zu erlangen, und hinten brannte bis auf zwei Konter kaum was an. Doch richtig zwingend wurden die Platzherren erst in der Schlussphase wieder. Zunächst hatten die Gonsenheimer es noch über Umschaltangriffe versucht, die aber verpufften.

Dann schwanden bei den Gästen die Kräfte. Doch Khaled Abou Daya verpasste allein auf das Tor zulaufend den Querpass und scheiterte mit seinem Schuss. Wie auch in schneller Folge noch einmal Abou Daya, Abdellatif El Mahaoui und Hady Kallo jeweils im Strafraum. „Wir haben Fußball gearbeitet. Was Einsatz und Engagement in der zweiten Halbzeit angeht, kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen“, betont Ddaou, „in so einem Spiel bekommt man nicht viele Chancen, da müssen wir effektiver sein.“

Neuzugang Yildiz beginnt als Joker

Kapitän Damir Bektasevic fehlte mit dickem Knöchel und Stamm-Verteidiger Ufuk Kömesögütlü mit Trainingsrückstand. Neuzugang Mehmet Yildiz kam nach zwei berufsbedingt verpassten Testspielen von der Bank.

SV Gonsenheim: Simon – Rennstich, Jindra, Fröls, Zeghli – Rodwald, Yilma – Aimene (46. Abou Daya), Meslem (60. Yildiz), Shimoda (75. Kallo) – Ischdonat (80. El Mahaoui).