2024-04-29T14:34:45.518Z

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Roland Ungericht (links): Ob sich sein Amtskollege Edgar Pakai mit seiner Erklärung zufriedengeben wird?
Roland Ungericht (links): Ob sich sein Amtskollege Edgar Pakai mit seiner Erklärung zufriedengeben wird? – Foto: Gauß

Stellungnahme von Roland Ungericht

Der Vorsitzende des Bezirks Böblingen/Calw wehrt sich gegen die Vorwürfe seines Amtskollegen Edgar Pakai aus dem Bezirk Nördlicher Schwarzwald

Für reichlich Wirbel sorgte Samstag vor einer Woche Edgar Pakai als Bezirksvorsitzender des Nördlichen Schwarzwaldes, als er in einer mit den Mitgliedern seines Bezirksvorstandes verfassten Erklärung - die auch an alle Vereine im Bereich Calw des Bezirks Böblingen/Calw ging - dem Bezirkschef Roland Ungericht attestierte, für "Störfeuer" im Vereinigungsprozess der beiden Bezirke gesorgt zu haben. Und er hielt ihn für den Posten des Bezirksvorsitzenden für den neuen Bezirk Nordschwarzwald nicht mehr für geeignet. Jetzt hat sich am heutigen Sonntag Roland Ungericht gegen die Vorwürfe gewehrt und seinerseits eine Stellungnahme verfasst.

Edgar Pakai wurde mit den Worten zitiert: "Uns war und ist es immer noch wichtig, äußerste Transparenz zu zeigen und zum Wohle der Vereine die besten Lösungen zu suchen. Ich befürchte, dass wir dieser Anforderung mit einem Vorsitzenden Roland Ungericht nicht uneingeschränkt gerecht geworden wären."

Mehr Kampfansage geht nicht.

Nachfolgend die Stellungnahme von Roland Ungericht:

"Stellungnahme zur Erklärung des Bezirksvorstandes Nördlicher Schwarzwald vom 8. Juli 2023

Liebe Fußballvereine aus dem Bezirk Nördlicher Schwarzwald und dem Kreis Calw, liebe Mitarbeiter der beiden Bezirke,

am Samstag, 8. Juli 2023, wurde vom Bezirk Nördlicher Schwarzwald ein Schreiben an Sie/Euch verfasst, dass der benachbarte Bezirk, mit dem sich die Calwer Vereine im Jahr 2024 zu einem gemeinsamen Bezirk „Nordschwarzwald“ zusammenschließen wollen, für die Wahl zum neuen Bezirksvorsitzenden Nordschwarzwald einen eigenen Kandidaten aufstellen will.

In der Darstellung des Bezirks NSW ist von Störfeuern die Rede. Um was für Störfeuer es sich handelt, ist mir bis heute noch unklar. Vermutlich wird mir vorgeworfen, dass ich mich für die wechselwilligen Vereine aus dem Kreis Böblingen eingesetzt habe. Aber ist es denn falsch, wenn man sich für die Wünsche der Vereine in seinem bisherigen Bezirk einsetzt? Diese Haltung würde ich selbstverständlich auch an den Tag legen, wenn es darum geht, sich für Vereine aus dem Bereich Nördlicher Schwarzwald einzusetzen.

Zudem möchte ich nochmal ins Gedächtnis rufen, dass der Bezirk Nördlicher Schwarzwald vor rund 15 Jahren alleine 28 A-Jugendmannschaften im Spielbetrieb gemeldet hatte. Zum Ende der abgelaufenen Runde 22/23 waren im Nördlichen Schwarzwald plus den Calwer Teams noch 26 Mannschaften im Spielbetrieb. Dies war unter anderem auch meine Motivation, sich für die wechselwilligen Vereine einzusetzen. Denn ich befürchte, dass die Fluktuation von Mannschaften heute noch schneller geht als wie vor 15 Jahren.

Es ist richtig, dass bisher sehr viel Arbeit von Mitarbeitern des Bezirks Nördlicher Schwarzwald geleistet wurde und in manchen Sachbereichen die Präsenz unserer Funktionäre aus Böblingen/Calw nicht immer möglich war. Insbesondere möchte ich die Arbeit von Bezirksspielleiter Martin Stede und seinen unterstützenden Kollegen hervorheben. Unter anderem das von ihm ausgearbeitete Spielsystem – mit der Reduzierung von drei auf zwei A-Liga-Staffeln war sicher jede Menge Arbeit, wofür ich mich an dieser Stelle sehr herzlich bedanken möchte.

Die Strukturreform, hat den Bezirk Böblingen/Calw und vor allem seine Bezirksfunktionäre mehr beschäftigt, als es absehbar war. Wir mussten viel Zeit für den Zusammenschluss der Böblinger Vereine mit dem Bezirk Stuttgart investieren – wohlgemerkt in vielen Hintergrundtreffen, die gar nicht an die Öffentlichkeit gelangten. Zudem wurden die „täglichen“ Aufgaben um unseren Bezirk am Laufen zu halten nicht weniger. Umso mehr schätze ich deshalb den Einsatz vom Team Nördlicher Schwarzwald und bedanke mich bei allen aufs herzlichste für das bisher geleistete.

Zu meiner Person als Kandidat für den Bezirksvorsitz des neuen Bezirks möchte ich folgendes in Erinnerung bringen:

Aufgrund der Strukturreform hat der Vorstand des WFV beschlossen, dass Ämter in den Gremien doppelt besetzt werden können. Ich habe keinerlei Probleme mit einem Gegenkandidaten, und ich hätte mir gewünscht, dass wir beide zur Wahl antreten und der Gewinner der Wahl, ist der 1. Vorsitzende und der andere dessen Stellvertreter, dies wäre aus meiner Sicht für die kommenden 3 Jahre eine gute Lösung gewesen, um die beiden Gebiete zusammen zu führen. In diesen drei Jahren hätte sich dann auch gezeigt, wie die Zusammenarbeit funktioniert und ob die Vereine mit der Aufteilung einverstanden sind. Leider war dies im Bezirk Nördlicher Schwarzwald nie ein Thema und, wenn ich die Pressemitteilung richtig interpretiere, auch nie gewollt.

Daher bitte ich alle Beteiligten darum, ihre bisher an den Tag gelegte Handlungsweise zu überdenken. Wir sind alle im Ehrenamt unterwegs, die einen schon pensioniert, die anderen noch voll im Berufsleben stehend.

Lasst uns einen offenen Dialog führen – und nicht einen in Schriftform, damit wir eine gute Lösung finden, um die beiden Gebiete zusammen zu führen.

Mit freundlichen Grüßen

Roland Ungericht"

Anmerkung der Redaktion: Der Bezirkstag im neuen Jahr, und damit das Zusammenschmelzen zum Bezirk Nordschwarzwald wird es am Samstag, 22. Juni 2024, in der Daxburghalle in Nagold-Hochdorf geben.

Aufrufe: 016.7.2023, 14:37 Uhr
Andreas Gauß / Gäubote Autor