Sportfreunde Broekhuysen: Mit den Talenten ins nächste Abenteuer

„Ich habe mich noch nicht festgelegt, ob ich meine aktive Laufbahn fortsetze. Im Juni werde ich immerhin schon 38 und warte erst einmal ab, ob ich meiner Mannschaft in der nächsten Saison noch auf dem Platz helfen kann“, sagt Clarke.

Momentan spricht allerdings einiges dafür, dass die Sportfreunde auf die Hilfe des Edeltechnikers, im Hauptberuf Sport- und Mathematiklehrer am Kevelaerer Kardinal-von-Galen-Gymnasium, in naher Zukunft nicht verzichten können. Denn gerade im Defensivbereich steht der Mannschaft, die fünf Spiele vor Saisonende glänzende Chancen auf den Landesliga-Klassenerhalt besitzt, ein erheblicher Aderlass ins Haus. Kapitän Christoph Elspaß nimmt die Herausforderung Oberliga in Angriff. Beim SV Sonsbeck möchte der 28-Jährige in Zukunft an der Seite seines Bruders Philipp die Innenverteidigung bilden. Eigengewächs Justin Theelen, der in der Regel auf der rechten Außenbahn zum Einsatz kommt, wechselt zum aktuellen Bezirksliga-Spitzenreiter Viktoria Goch. Und der Niederländer Coen Aarts, im defensiven Mittelfeld eine feste Größe,konzentriert sich ab Sommer auf seine eigentliche Fußball-Karriere. Der 26-Jährige ist beim niederländischen Profi-Club VV Venlo als Jugendkoordinator beschäftigt, trainiert dort die U 12-Junioren und erhält jetzt die Gelegenheit, die Trainer-A-Lizenz zu erwerben.

Keine Überraschungen für den Coach

„Einige Dinge sind zwar relativ kurzfristig passiert, kommen für uns aber gar nicht so überraschend. Christoph möchte noch einmal mit seinem Bruder zusammenspielen. Justin ist ein guter Bekannter des Gocher Trainers Daniel Beine. Und Coen darf sich solch eine Chance natürlich nicht entgehen lassen“, zeigt Sportfreunde-Teammanager Heinz Trienekens Verständnis.

Der seit vielen Jahren beispielhaft geführte Dorfverein bleibt seiner Linie treu und verfällt angesichts der namhaften Abgänge nicht in Panik. „Wenn ich sehe, wie viel Geld teilweise im Amateurfußball fließt, können wir nicht ansatzweise mithalten. Und das wollen wir auch gar nicht. Unser Verein ist gesund, das soll auch so bleiben“, betont Trienekens.

Eigengewächse bekommen Chance

Deshalb haben sich die Sportfreunde zunächst einmal in den eigenen Reihen umgeschaut und sind in der A-Jugend auf vier interessante Talente gestoßen, die in der kommenden Saison in den Kader der ersten Mannschaft aufrücken sollen. Der 17-jährige Maurice Horster schießt in der Leistungsklasse Tore wie am Fließband. Nick Ernst, Sohn des früheren Jugendnationalspielers und Zweitliga-Profis Ronny Ernst, wurde vor einigen Jahren von den Scouts von RW Oberhausen entdeckt und spielte dort vor drei Jahren in der U 15-Regionalliga West. Der Traum von einer Profikarriere hat sich zwar zerschlagen, doch bei den Sportfreunden zählt der junge Mann zu den Hoffnungsträgern. Ebenso wie Angreifer Tobias Maaßen und Mittelfeldspieler Hendrik Hünnekens, die bereits in der laufenden Saison ihre ersten Kurzeinsätze in der Landesliga absolviert haben.

Vom designierten Bezirksliga-Absteiger FC Aldekerk kehrt Youngster Gian Luca Vins zurück, der für das Schlusslicht in 16 Einsätzen beachtliche acht Treffer erzielt hat. Außerdem soll Max van Treeck, der aktuell noch beim benachbarten A-Ligisten SC Auwel-Holt zum Stammpersonal zählt, die Defensive verstärken. „Selbstverständlich halten wir auch noch nach dem einen oder anderen erfahrenen Spieler Ausschau. Aber wir werden in keinem Fall über unsere Verhältnisse leben“, so Trienekens.

Zunächst einmal wollen die Sportfreunde Broekhuysen im Saisonendspurt dafür sorgen, dass das sportliche „Abenteuer Landesliga“ in die nächste Runde gehen kann. Fünf Spieltage vor Schluss hat der starke Aufsteiger als Tabellensiebter drei Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Schon in den nächsten beiden Spielen sollen die Weichen endgültig in Richtung Klassenerhalt gestellt werden. Am Sonntag geht’s zum TSV Wachtendonk-Wankum, der mit den Planungen für die Zukunft in der Bezirksliga begonnen hat. Eine Woche später folgt das Heimspiel gegen den Vorletzten VfB Bottrop, für den der Zug auch schon abgefahren sein dürfte. „Wir wollen aus diesen Spielen die maximale Ausbeute. Aber meine Mannschaft weiß genau, dass sie nichts geschenkt bekommt“, so Clarke.