2024-05-02T16:12:49.858Z

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Sebastian Clarke bleibt den Sportfreunden Broekhuysen erhalten.
Sebastian Clarke bleibt den Sportfreunden Broekhuysen erhalten. – Foto: H SP

Das nächste Kapitel der Erfolgsgeschichte

Der Architekt des Neuaufbaus hat seinen Vertrag verlängert: Trainer Sebastian Clarke geht beim Bezirksligisten SF Broekhuysen in seine neunte Saison. Der 38-Jährige sieht die erfolgreiche Mannschaft am Anfang ihrer Entwicklung.

Mit etwas Abstand sind die Sportfreunde Broekhuysen ganz froh, dass es im Sommer nicht ganz zum Klassenerhalt in der Landesliga gereicht hat. Kurz nach Ostern hatten Abwehrchef Christoph Elspaß (zum Oberligisten SV Sonsbeck), Mittelfeldstratege Coen Aarts (Jugendtrainer bei der VV Venlo) und Verteidiger Justin Theelen (zum Bezirksligisten Viktoria Goch) ihren Abschied angekündigt. Wenig später folgten auch noch Torjäger Igor Puschenkow (ebenfalls zu Viktoria Goch) und Dauerläufer Marcel Thyssen, der sich nach seinem Kurzzeit-Comeback voll und ganz auf den Durchmarsch mit dem Kevelaerer SV in die Volleyball-Regionalliga konzentriert.

„Der Umbruch wäre so oder so gekommen. Es ist gut, dass wir ihn in der Bezirksliga in Angriff nehmen konnten“, sagt Trainer Sebastian Clarke. Der 38-Jährige hat seine Sache als Architekt des Neuaufbaus so gut gemacht, dass sich die Verantwortlichen des Dorfvereins seine Dienste frühzeitig für eine weitere Saison gesichert haben. „Die Entwicklung der neuformierten Mannschaft hat unsere Erwartungen übertroffen. Deshalb freuen wir uns sehr, dass Sebastian Clarke und sein Assistent Philipp Venten ihre erfolgreiche Arbeit bei uns fortsetzen“, so Teammanager Heinz Trienekens.

In der Tat haben die Sportfreunde in der Hinrunde viele Skeptiker eines Besseren belehrt. Eigengewächse wie der 18-jährige Torjäger Maurice Horster, der nach 17 Einsätzen bereits elf Treffer und drei Torvorlagen vorweisen kann, Verteidiger Nils Lachmann, die Mittelfeldspieler Hendrik Hünnekens, Tobias Maaßen (alle 19 Jahre jung) und Angreifer Nils Hannaleck (20) haben erstaunlich schnell den Sprung in den Seniorenbereich geschafft. Der „goldene Jahrgang“ der Sportfreunde, der in der vergangenen Saison noch die Leistungsklasse der A-Junioren aufgemischt hatte, hat großen Anteil daran, dass sich die Mannschaft mit 34 Punkten auf dem Konto als Tabellendritter in die Winterpause verabschiedet hat.

Umbruch gelingt

Und es hätte sogar noch mehr sein können. Im Dezember leistete sich die Mannschaft die Ausrutscher gegen den Kevelaerer SV (0:1) und den Uedemer SV (1:3) – ansonsten hieße der Spitzenreiter jetzt Sportfreunde Broekhuysen. „Es ist ein gutes Zeichen, dass sich die Jungs darüber geärgert haben. Aber solche Rückschläge sind irgendwo auch völlig normal, wenn man auf junge Spieler setzt. Zumal die Hinrunde viel Kraft gekostet hat“, sagt Clarke, der im kommenden Sommer bereits in seine neunte Saison als Sportfreunde-Trainer geht.

Nach seinem Amtsantritt 2016 hatte er die Mannschaft direkt zurück in die Bezirksliga geführt, in der Saison 2021/22 gelang als vorläufiger Höhepunkt seiner Trainer-Laufbahn der Aufstieg in die Landesliga – der zweite in der Vereinsgeschichte der Sportfreunde. Ein weiteres Abenteuer dieser Art hält der Autor der Erfolgsgeschichte keineswegs für ausgeschlossen. „Unsere junge Mannschaft steht ja gerade erst am Anfang ihrer Entwicklung. Es kann durchaus passieren, dass wir in Zukunft noch einmal ans Tor zur Landesliga klopfen. Allerdings nicht in dieser Saison“, sagt Clarke. Und schiebt den Grund für seine Einschätzung direkt hinterher: „Um Meister zu werden, müssten wir uns in den restlichen 16 Spielen immer am oberen Limit bewegen. Und das ist ein Ding der Unmöglichkeit, zumal einige Konkurrenten ganz anders aufgestellt sind.“

Die Möglichkeiten seiner jungen Mannschaft möchte er allerdings in jedem Fall erweitern. Die Zuschauer werden im neuen Jahr auf der Sportanlage Op den Bökel wahrscheinlich eine etwas andere Spielweise der Sportfreunde erleben. „In der Hinrunde ging’s vor allem um die Arbeit gegen den Ball, um möglichst schnell zur nötigen Stabilität zu gelangen“, sagt der Trainer. Hat funktioniert. 21 Gegentreffer in 18 Spielen – die Bilanz kann sich sehen lassen. Ab sofort soll die Arbeit mit dem Ball im Vordergrund stehen, um in Zukunft wesentlich flexibler auftreten zu können. „Speziell das Spiel gegen Kevelaer hat gezeigt, dass wir noch Probleme damit haben, Lösungen zu finden, sobald sich ein Gegner praktisch ausschließlich auf die Defensive konzentriert. Das soll sich ändern. Das Risiko, das mit dieser Spielweise verbunden ist, gehen wir ein“, so Clarke.

Das Trainer-Duo hat den Anfang gemacht, jetzt ist die Mannschaft an der Reihe. „Wir werden noch im Januar Gespräche mit den Spielern führen. Ich habe ein gutes Gefühl, dass die Jungs bleiben und hier gemeinsam noch einiges bewegen möchten.“

Aufrufe: 04.1.2024, 16:30 Uhr
Volker HimmelbergAutor