2024-04-30T13:48:59.170Z

Der Spieltag
Ein zähes Ringen war das 0:0 im Spitzenspiel zwischen dem SV Cosmos Aystetten (von links Dominik Isufi und David Djajic) und dem TSV Bobingen (dazwischen Michael Zedelmeier).
Ein zähes Ringen war das 0:0 im Spitzenspiel zwischen dem SV Cosmos Aystetten (von links Dominik Isufi und David Djajic) und dem TSV Bobingen (dazwischen Michael Zedelmeier). – Foto: Oliver Reiser

Spitzenspiel war eine Mogelpackung

Cosmos Aystetten und der TSV Bobingen trennen sich mit einer torlosen Nullnummer +++ Ziemetshausen ist wieder voll im Geschäft um den Klassenerhalt +++ Titelaspirant Egg geht in Königsbrunn mit 1:5 unter

Wenn der Tabellendritte den Klassenprimus empfängt, spricht man von einem Spitzenspiel. Dass sich hinter dieser Bezeichnung nicht immer ein Spitzenspiel verbirgt, war beim Aufeinandertreffen zwischen dem SV Cosmos Aystetten und dem TSV Bobingen der Fall. Nach 93 Minuten auf überschaubarem Niveau trennte sich die beiden Kontrahenten mit einer torlosen Nullnummer. Aufatmen beim Kissinger SC: Sie haben das Siegen nicht verlernt, wenngleich sie lange Zeit auf einen dreifachen Punktgewinn warten mussten. Nach dem 5:2-Erfolg beim TV Bad Grönenbach steigt die Hoffnung auf eine erfolgreiches Bestehen im Kampf um den Klassenerhalt. Der TSV Ziemetshausen rangiert nach dem 1:0-Sieg gegen die SpVgg Kaufbeuren zwar weiterhin auf dem Relegationsplatz, der Abstand zum rettenden Ufer beträgt aber nur noch einen Punkt.

Der Spitzenreiter legte aggressiv los, die mit neun Auswechselspielern besetzte Bank feierte jeden Ballgewinn und jeden Zweikampf und sorgte damit für mehr Stimmung als die restlichen knapp 400 Zuschauer. Florian Gebert und Christian Frickinger hatten die ersten Möglichkeiten. Nach einer knappen halben Stunde konnte sich Aystetten auch einmal in Richtung des Gästestrafraums aufmachen. Ein Kopfball von Filip Marijanovic (25.) oder ein Dribbling von Dominik Isufi (27.) – für wirklich Gefahr sorgte das für die vom überragenden Hüseyn Tomakin organisierte Abwehr-Fünferkette allerdings nicht. Zur Pause musste auf Aystetter Seite nach Raphael Marksteiner auch noch Pascal Mader verletzt ausscheiden. Für eine Torefestival sprach das nicht. Bobingen hatte sein Aggressions-Akku wieder aufgeladen und verstärkte seine Bemühungen um den Führungstreffer. Florian Gebert blieb jedoch Alleinunterhalter. Zweimal forderten die Gäste einen Elfmeter, doch der gute Schiedsrichter Maximilian Wagner hatte die Situationen wohl richtig eingeordnet. Die besten Aystetter Gelegenheiten hatte Stefan Simonovic. Einmal klärte Bobingens Torhüter Laurin Sommer mit dem Kopf außerhalb des Strafraums (64.), einmal lupfte der Cosmos-Angreifer ihm den Ball in die Arme (85.). Einen Kopfball von Dominik Isufi konnte Sommer ebenfalls entschärfen (88.). Weder den Gastgebern noch den Bobinger „Nachspielzeit-Mentalitätsmonster“, die zuletzt in den letzten Sekunden zugeschlagen hatten, gelang der „Lucky Punch“, mit dem Aystetten die Tabellenspitze hätte übernehmen können, weil man in diesem Fall gegenüber dem punktgleichen TSV Bobingen den besseren direkten Vergleich gehabt hätte. So endete das kampfbetonte aber trotzdem faire Spiel mit einem 0:0, über das sich niemand so wirklich freuen wollte, denn die Spieler beider Teams lagen nach dem Schlusspfiff am Boden. (oli) Lokalsport Labo
Schiedsrichter: Maximilian Wagner (Kempten) - Zuschauer: 400

Auf flinken Beinen und zielstrebig unterwegs waren die Ziemetshauser Fußballer im Bezirksliga-Heimspiel gegen Kaufbeuren. Hier flankt Justin Reitz den Ball in die Mitte; Jan Klise und 11 Matteo Di Maggio können nur hinterher schauen.
Auf flinken Beinen und zielstrebig unterwegs waren die Ziemetshauser Fußballer im Bezirksliga-Heimspiel gegen Kaufbeuren. Hier flankt Justin Reitz den Ball in die Mitte; Jan Klise und 11 Matteo Di Maggio können nur hinterher schauen. – Foto: Ernst Mayer

Vor 150 Zuschauenden hatten die Gastgeber in der 10. Minute eine erste Großchance. Nach einem schnellen Angriff über Nikolai Miller und Justin Reitz kam der Ball zu Norbert Maier, doch der TSV-Stürmer schoss völlig freistehend knapp am Kasten vorbei. Die Gäste versuchten immer wieder, mit spielerischen Mitteln in die Nähe des Ziemetshauser Tores zu kommen. In der 21. Minute gelang das erstmals. Doch Ahmet Alkan schoss aus 16 Metern vorbei. Nach einem Abspielfehler von Gästekeeper Fabio Zeche kam der Ball zu Nicolai Miller, doch Zeche konnte den Schuss des Ziemetshauser Mittelfeldmannes abwehren (25.). Dann fingen die Platzherren einen Einwurf der Kaufbeurer ab, der Ball kam zu Nikolai Miller, der sah kurz auf und schlenzte den Ball aus 25 Metern ins lange Eck (33.). Torwart Zeche stand etwas zu weit vor seinem Kasten und hatte keine Abwehrchance. Durch war die Sache damit selbstverständlich nicht. Mit einem Schuss aus 20 Metern prüfte Alakan Güner TSV-Keeper Andreas Mayer. Doch der Schlussmann war auf dem Posten. Aber auch Ziemetshausen besaß Möglichkeiten. Zwei Minuten vor der Pause kam der aufgerückte Innenverteidiger Tobias Hillenbrand nach einem Eckball frei zum Kopfball. Mit einer Glanztat rettete Zeche sein Team vor einem höheren Rückstand. Bei dieser Aktion verletzte sich der Goalie, konnte aber nach einer kurzen Behandlungspause weitermachen. Eine Viertelstunde vor Schluss schickte der nicht immer souveräne Schiedsrichter Marvin Peter Bihler Kaufbeurens Atakan Güner für zehn Minuten vom Platz. Der hatte im Mittelfeld Foul gespielt. Doch auch mit einem Mann mehr konnten sich die Platzherren keine Großchancen mehr erspielen. Stattdessen wurde es noch mal ganz eng. Nach einem Freistoß aus dem Mittelfeld brachte die Abwehr den Ball nicht weite genug aus der Gefahrenzone, das Spielgerät kam zu Bora Imamugullari, doch der jagte den Ball drüber (89.). Coach Müller lobte seine Kicker: „Die Leidenschaft, die meine Mannschaft gezeigt hat, war einfach genial. Wir haben verdient gewonnen.“ (Anhofer) Lokalsport GZ
Schiedsrichter: Marvin Bihler (Neuburg a.d. Donau) - Zuschauer: 150
Tor: 1:0 Nicolai Miller (34.)

Die Gäste erwischten einen Auftakt nach Maß. Gleich bei der ersten Offensivaktion stibitzte Gästestürmer Alexander Link den Ball und schob zum 1:0 ein. Sebastian Perner traf dann zum Ausgleich für die „Niso-Boys“ (18.), ehe Güven Karadeniz durch eine schöne Volleyabnahme den 2:1-Pausenstand erzielte (31.). In der zweiten Halbzeit kam von den Gästen aber offensiv nicht mehr viel. Die SG war nun am Drücker und drehte durch einen Doppelschlag ihrer Spielertrainer Simon Frasch (73.) und Felix Thum (74.) die Partie. Heimertingen zeigte allerdings Moral und entführte dank des späten Ausgleichs von Benedikt Beißer (89.) doch noch einen Punkt aus Niedersonthofen.
Schiedsrichter: Maximilian Wirkner (Mertingen) - Zuschauer: 100
Tore: 0:1 Alexander Link (1.), 1:1 Sebastian Perner (18.), 1:2 Güven Karadeniz (31.), 2:2 Simon Frasch (73.), 3:2 Felix Thum (74.), 3:3 Benedikt Beißer (89.)

Das klare Resultat sollte sich positiv auf die Stimmung im Team vor dem Endspurt der Saison auswirken. Düster stellt sich dagegen die Lage beim Verlierer dar. Bad Grönenbach steht seit geraumer Zeit als Absteiger fest und lockte nur noch 52 Zuschauer zu diesem Duell an. Wer bis zum Ende ausharrte, der bekam auch noch den 100. Gegentreffer in dieser Runde mit, er ging auf das Konto von Alexander Ostenrieder. Julian Schmid und Lukas Siebert hatten die Gäste schnell in Führung gebracht. Die weiteren KSC-Treffer gingen auf das Konto von Fabian Strehle und Julian Prisciano. Die Kissinger hatten sich in der Hinrunde (4:0) ähnlich klar gegen die Allgäuer durchgesetzt. Nun gilt es für sie, in den restlichen drei Partien noch fünf Punkte gutzumachen. Dann könnten sie über die Relegation den Platz in der Bezirksliga Süd behaupten. (jeb) Lokalsport FA
Schiedsrichter: Lena Holland (Augsburg) - Zuschauer: 52
Tore: 0:1 Julian Schmid (2.), 0:2 Lukas Siebert (6.), 1:2 Marcel Lutz (11.), 1:3 Fabian Strehle (13.), 1:4 Julian Prisciano (66.), 1:5 Alexander Ostenrieder (68.), 2:5 Marco Rauh (75.)

Schon in der 2. Spielminute ein Blitzstart des TSV, als Alexander Berchtenbreiter mustergültig auf Julian Kastner flankte, der mit einem schönen Kopfball frühzeitig die Führung besorgte. Nur vier Zeigerumdrehungen später hätte Daniel Wiener die Führung ausbauen müssen, als er allein vor Heimkeeper Kress auftauchte, aber dann noch uneigennützig querlegen wollte (6.). Dinkelscherben bestimmte die ersten 20 Minuten klar das Spielgeschehen und hatte sehr gute Torchancen. Mit einem Sieg hätten die Lila-Weißen den Klassenerhalt schon so gut wie in der Tasche gehabt. Aber es sollte anders kommen, denn Thalhofen konnte gleich mit der ersten Möglichkeit zum 1:1 ausgleichen, als Robin Thiel einen Freistoß ins Eck hämmerte (22.). Nur sechs Minuten später sogar die 2:1-Führung der Heimelf durch Luca Csauth per Kopf einköpfte (28.). Dinkelscherben spielte weiterhin adrett nach vorne und als Elias Sirch nur noch per Foul gestoppt werden konnte, verwandelte Albin Memaj den fälligen Strafstoß kompromisslos zum 2:2 (36.). Kurz vor dem Pausenpfiff dann eine etwas kuriose Szene, als der bereits mit gelb belastete Elias Sirch bei einem weiteren Foulspiel zunächst von Schiedsrichter Schramm eine Zeitstrafe bekam und bereits das Spielfeld verlassen hat. Doch das Schiedsrichtergespann hab im Nachgang die Zeitstrafe auf und Sirch war mit der Ampelkarte dann dauerhaft raus. Trotz personeller Dezimierung im gesamten zweiten Durchgang spielte der TSV wollten man den einen Punkt auf jeden Fall mitnehmen. Die Punkteteilung wäre an sich auch gerecht gewesen. Doch leider hatte der TSV nicht das Glück des Tüchtigen und handelte sich in der 73. Minute noch einen unglücklichen Foulelfmeter gegen sich ein, den Luca Csauth letztendlich zum 3:2-Sieg verwandelte. Und zum Unglück kam dann für den TSV auch noch Pech dazu, als Simon Motzet kurz vor Ende der Partie an der Mittellinie noch einen FCT-Konter unterband, indem er seinen Gegenspieler festhielt. Da noch zwei weitere TSV-Spieler in der Nähe waren und hätten eingreifen können, waren Gäste doch ziemlich überrascht, dass Schiedsrichter Schramm die knallrote Karte zückte. (mahr) Lokalsport Labo
Schiedsrichter: Leonhard Schramm (Augsburg) - Zuschauer: 150
Tore: 0:1 Julian Kastner (2.), 1:1 Robin Thiel (22.), 2:1 Luca Csauth (28.), 2:2 Albin Memaj (36.), 3:2 Luca Csauth (73. Foulelfmeter)
Gelb-Rot: Elias Sirch (43./TSV Dinkelscherben)
Rot: Simon Motzet (86./TSV Dinkelscherben)

Der FC Oberstdorf setzte Ottobeuren durch konsequentes Pressing von Beginn an unter Druck. Wie in den letzten Spielen zeigte sich wieder das Manko der Oberstdorfer – viele gute Angriffsaktionen wurden nicht mit der letzten Konsequenz abgeschlossen. Besser wurde es in der zweiten Hälfte: Auf Vorlage von Joichiro Shibata traf Christian Lingg zum 1:0 (61.), Daniel Geiger erhöhte per Strafstoß auf 2:0 (78.). Dann kam der große Auftritt von Benedikt Eder: Der Angreifer schnappte sich an der Mittellinie den Ball, ließ drei Ottobeurer Abwehrspieler und den Torwart stehen und schob zum 3:0 ein (84.). Für den FCO war es ein verdienter Erfolg und ein entscheidender Schritt zum Klassenerhalt.
Schiedsrichter: Paulina Koch (Waltenhofen) - Zuschauer: 180
Tore: 1:0 Christian Lingg (61.), 2:0 Daniel Geiger (78. Foulelfmeter), 3:0 Benedikt Eder (84.)

Der SVO Germaringen hat es versäumt, sich mit einem Sieg beim direkten Verfolger in Haunstetten Luft im Abstiegskampf zu verschaffen. Bereits in den Anfangsminuten hatte Andreas Mayr die Führung auf dem Fuß, dann hätte die Partie sicher einen etwas anderen Spielverlauf genommen. Nach einer Unaufmerksamkeit kamen die Gastgeber durch Christian Krieger zum spielentscheidenden Treffer (15.). „So was wird in der Bezirksliga eiskalt bestraft“, lautete die nüchterne Erkenntnis von Germaringens Trainer Johannes Martin. Zwar waren die Ostallgäuer nach dem Wechsel weiterhin bemüht, doch bis auf zwei Möglichkeiten von Timo Wörz wollte an diesem Nachmittag in der Offensive nicht mehr viel gelingen.
Schiedsrichter: Daniel Weber (Krumbach) - Zuschauer: 60
Tor: 1:0 Christian Krieger (15.)

Wieder einmal zeigte das „letzte Aufgebot“ des SV Türkgücü Königsbrunn, wozu es mit Leidenschaft und einer geschlossenen Mannschaftsleistung in der Lage ist. Trainer Helmut Riedl hatte sein Team gegen den Tabellenzweiten SV Egg wieder hervorragend eingestellt. Aus einer tief gestaffelten Abwehr wurden blitzgefährliche Konter gefahren. Gleich der erste führte zum Erfolg. Egor Keller lief auf den Gästetorwart Christoph Wassermann zu und überlupfte ihn gekonnt zur frühen Führung. Der SV Egg baute zwar eine starke Dominanz im Mittelfeld auf, aber die Königsbrunner Verteidiger waren in den entscheidenden Momenten immer einen Schritt schneller. Bei den Allgäuern machte sich auch das Fehlen von Torjäger Thorsten Schuhwerk bemerkbar. Die Konter von Türkgücü brachten da mehr Gefahr und als Mert Akkurt vor dem Torwart auftauchte, wusste der sich nur durch ein Foul zu helfen. Cemal Nam verwandelte den fälligen Elfmeter zum 2:0. Bis zur Pause gab es noch zwei hochkarätige Chancen für Mert Akkurt und Erkan Sevinchan, aber es blieb beim 2:0. Gleich nach Wiederanpfiff schlug aber der Ex-Landesligist zurück. Einen scharfen Freistoß von Sebastian Egger konnte Torwart Nuri Carpan nur nach vorne abwehren und Manuel Schedel drückte den Nachschuss über die Linie. Nun wurde es ein offener Schlagabtausch mit Torchancen auf beiden Seiten. Scharfschütze Sebastian Egger jagte einen Fernschuss an die Latte und danach rettete Nuri Carpan den Vorsprung mit einer Parade, als er einen Flachschuss zur Ecke abwehrte. Doch auch Türkgücü kam zu gefährlichen Strafraumaktionen durch die Antreiber Kaan Dogan, Cemal Nam, Mert Akkurt und Haris Keranovic. Eine Freistoßflanke auf Egor Keller brachte dann die Vorentscheidung in der 74. Minute. Wieder bremste Torwart Wassermann den Königsbrunner Stoßstürmer unsanft und Schiedsrichter Florian Schatz zeigte erneut auf den Punkt. Cemal Nam trat auch den zweiten Strafstoß und ließ dem Keeper abermals keine Chance. Der SV Egg versuchte nun den 1:3-Rückstand mit der Brechstange aufzuholen, doch Daniel Rauh fing sich in der 78. Minute nach wiederholtem Foul an Kaan Dogan eine Zeitstrafe ein. Das Kräfteverhältnis wurde aber bald egalisiert, weil Mert Akkurt Gelb-Rot sah, als er bei einem Freistoß nicht auf den Pfiff des Schiedsrichters wartete. In der Schlussphase wurde die aufgerückte Abwehr des SV Egg durch zwei Flanken auf Egor Keller überlistet. Einmal flankte Kaan Dogan und Keller setzte einen Kopfballaufsetzer unerreichbar für den Torwart in die lange Ecke. Kurz danach versenkte Keller eine Flanke von Erdem Özkan volley mit dem Fuß zum 5:1-Endstand. Lokalsport SZ
Schiedsrichter: Florian Schatz (Kaufbeuren) - Zuschauer: 50
Tore: 1:0 Egor Keller (8.), 2:0 Cemal Nam (25. Foulelfmeter), 2:1 Manuel Schedel (47.), 3:1 Cemal Nam (74. Foulelfmeter), 4:1 Egor Keller (85.), 5:1 Egor Keller (86.)
Gelb-Rot: Mert Akkurt (82./SV Türkgücü Königsbrunn)

Aufrufe: 07.5.2023, 21:42 Uhr
Bernhard MeitnerAutor