2024-05-08T14:46:11.570Z

Allgemeines
Ruhe bewahren: Thorsten Effgen gibt ab 1. Juli die Richtung bei Eintracht Kreuznach vor. Zweitrangig für den Trainer ist es, ob in der Verbandsliga oder Landesliga – seine Idee von Entwicklung bleibt diesselbe.	Archiv-Foto: Lukas Schmidt
Ruhe bewahren: Thorsten Effgen gibt ab 1. Juli die Richtung bei Eintracht Kreuznach vor. Zweitrangig für den Trainer ist es, ob in der Verbandsliga oder Landesliga – seine Idee von Entwicklung bleibt diesselbe. Archiv-Foto: Lukas Schmidt

Effgen: "Im Grunde ändert sich nicht viel"

Interview nach dem Abstieg der SGE - Ob Verbandsliga oder Landesliga: Der neue Trainer Thorsten Effgen will die Eintracht entwickeln

BAD KREUZNACH. Gefasst und reflektiert hat Thorsten Effgen den Abstieg von Eintracht Kreuznach aus der Verbandsliga zur Kenntnis genommen. Der frühere Jugend-Coach im DFB, bei Mainz 05 oder zuletzt Schott Mainz übernimmt ab 1. Juli das Amt bei der SGE, Über Live-Ticker hatte der neue Trainer des künftigen Landesligisten am Pfingstsonntag die Geschehnisse in Kandel verfolgt. Am Ende stand der Abstieg seiner neuen Mannschaft. Und für Effgen die Erkenntnis: „Im Grunde ändert sich für mich nicht viel.“

Herr Effgen, die wichtigste Frage für Sie und den Verein in der aktuellen Situation lautet: Ihre Zusage für den Trainerposten gilt auch für die Landesliga?

Mein Wort gilt natürlich Liga-unabhängig. Ich nehme die Aufgabe an – egal, ob in der Verbandsliga oder in der Landesliga. Das gilt übrigens für alle Verträge, ob Trainerteam oder Spieler.

Wie haben Sie die Entwicklung am Pfingstsonntag verfolgt?

Ich habe es über den Ticker beobachtet. So ist eben Fußball, da kann man sich nie ganz sicher sein. Natürlich ist es sehr unglücklich verlaufen. Aber man muss auch sagen, dass der Abstieg nicht erst am vorigen Sonntag passiert ist.

Wie meinen Sie das?

Der Blick auf die Tabelle war natürlich lange Zeit verführerisch. Aber wo Abstiegsrunde draufsteht, ist eben auch Abstiegsrunde drin. Ich denke, dass das für viele dann zumindest ein Lerneffekt sein kann.

War der Abstieg aus Ihrer Sicht überhaupt zu befürchten?

Ich muss gestehen, dass ich mir darüber eigentlich gar keine Gedanken gemacht habe. Wir haben uns auf die Fahne geschrieben, dass wir etwas entwickeln wollen, und das ist dann völlig unabhängig von der Liga. Wir kennen natürlich die Dinge, die wir angehen müssen, und da ist es egal, ob wir in der Verbandsliga oder Landesliga spielen.

An den langfristigen Planungen ändert der Abstieg also nichts...

Fußball und langfristig ist doch eh oft schon ein Widerspruch an sich. Wir werden die Dinge, die ich im Kopf habe, angehen wie geplant. Ob taktisch, technisch oder strukturell. Ich hatte bei den ersten Gesprächen wie auch direkt nach dem Abstieg den Eindruck, dass die Sportliche Leitung um Oliver Holste das genauso sieht. Auf dem Platz ändert sich nur der Vereinsname auf dem Trikot des Gegners.

Was andere, ehemalige Protagonisten der Eintracht zum Abstieg sagen, lest ihr hier.

Viele Trainer bemühen beim Einstieg in Bad Kreuznach gerne den Vergleich mit dem „schlafenden Riesen“ mit dem tollen Umfeld. Sie tun sich dann aber meist schwer, diesen Riesen zu wecken.

Das habe ich so nie gesagt. Klar, es ist eine schöne Sportanlage. Aber wir sehen erst einmal vor allem die Steine, die wir umdrehen müssen.

Was gehört neben den sportlichen Ambitionen dazu?

Respekt tut uns allen wieder gut. Und ich denke, in Sachen Bodenständigkeit haben wir etwas aufzuholen. Da können wir uns noch entwickeln.

Haben Sie Angst, dass die Mannschaft nach dem Abstieg in Teilen auseinanderbrechen könnte?

Ich gehe davon aus, dass alle Spieler zu ihrem Wort stehen und wir den Kader so aufstellen wie geplant. Wir brauchen auch keine zehn Neuzugänge. Mit Frederik Körnig, Silas Köllmer, Felix Basting, Niklas Wollmann und Manuel Wein planen wir in erster Linie mit jungen, frischen Spielern. Einen Joker heben wir uns auf – ein Stürmer oder Allrounder wäre noch gut.

Und als Ziel wird dann der Wiederaufstieg ausgerufen?

Ich bin überhaupt kein Freund von frühen Zielen. Darüber sollten wir vielleicht an Ostern 2023 reden, wenn wir nämlich wissen, wo wir mit wie vielen Punkten in der Tabelle stehen.

Aufrufe: 010.6.2022, 17:00 Uhr
Mario LugeAutor