2024-04-25T14:35:39.956Z

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Stefan Schimmer (m.) jubelt über seinen Ausgleichstreffer. Im Hintergrund zeigen sich die 1860-Profis geschockt.
Stefan Schimmer (m.) jubelt über seinen Ausgleichstreffer. Im Hintergrund zeigen sich die 1860-Profis geschockt. – Foto: Frank Hoermann/SVEN SIMON

Serie S-Bahn-Derby: SpVgg-Coach mit Spitze gegen 1860 München – „Bomber von Haching“ trifft spät

Unentschieden im ersten Drittliga-Derby

Bisher gab es sechs 3. Liga-Partien zwischen dem TSV 1860 München und der SpVgg Unterhaching. Anlässlich des anstehenden S-Bahn-Derbys blicken wir zurück.

Unterhaching – Gut fünf Jahre ist es her, dass sich der TSV 1860 München und die SpVgg Unterhaching zum ersten Mal in der Drittliga-Historie im S-Bahn-Derby gegenüberstanden. Schon vor der Partie am 26. September 2018 stachelten sich die beiden Vereine mit verbalen Attacken gegenseitig an. Vor der Partie schoss Haching-Coach Claus Schromm in Richtung seines ehemaligen Arbeitgebers: „Ich bin als Fan dorthin gegangen und als Nicht-Löwen-Fan von dannen gezogen.“

Im Derby zwischen Unterhaching und 1860 München: Sportpark ist nach langer Zeit wieder ausverkauft

Die hitzige Stimmung übertrug sich auch in den Hachinger Sportpark. Spätestens als die Löwen-Anhänger nach 20 Spielminuten ihren Stimmungsboykott eingestellt hatten, machte sich die volle Auslastung des Stadions bemerkbar. Zum ersten Mal nach zwölf Jahren war der Sportpark restlos ausverkauft. „Das war heute ganz was Anderes. Hut ab vor Haching“, zeigte sich SpVgg-Angreifer Stefan Schimmer nach der Partie von der Kulisse beeindruckt. Auch sein Trainer Schromm schwärmte: „Das war schon imposant und schön. Das ist Fußball, dafür gehen wir täglich zur Arbeit.“

Im ersten Durchgang des Derbys sorgten die Fans auf den Tribünen dann für die größten Highlights. Auf dem Rasen waren Torgelegenheiten rar gesät. Meister-Löwe Peter Grosser fasste die ersten 45 Minuten in einem Satz zusammen: „Das Spiel ist sehr von Sicherheit geprägt, keiner will das erste Gegentor kassieren.“ 1860 kontrollierte mit seinem neuen Dreierketten-System zwar das Spielgeschehen, kam jedoch kaum gefährlich in die Nähe des Hachinger Strafraums.

SpVgg Unterhaching kommt gegen 1860 München nach mehereren Rückschlägen zurück

Der zweite Durchgang konnte die zahlreichen Zuschauer entschädigen. Die SpVgg kam deutlich verbessert aus der Kabine, musste aber einen frühen Rückschlag verdauen. Rund zehn Minuten nach Wiederanpfiff brachte Adriano Grimaldi die Gäste nach schöner Vorarbeit von Quirin Moll in Führung. Die Hausherren zeigten sich jedoch vom Rückstand nur kurz geschockt und kamen nun häufiger zu Offensivaktionen.

In der Schlussphase überschlugen sich die Ereignisse. Zunächst hatte Haching-Kapitän Josef Welzmüller die Riesenchance auf den Ausgleich, scheiterte mit seinem Foulelfmeter am stark parierenden Marco Hiller. Kurz darauf der nächste Schockmoment für die SpVgg: Welzmüller verletzte sich ohne Fremdeinwirkung schwer und musste vom Platz getragen werden. Doch die Gastgeber rappelten sich noch einmal auf: Kurz nach Anbruch der Nachspielzeit erzielte der eingewechselte Stefan Schimmer aus dem Gewühl heraus den viel umjubelten Ausgleichstreffer.

„Das Tor war die pure Erlösung“, freute sich Schimmer nach dem Schlusspfiff. Der gebürtige Wertinger befand sich in einer schwierigen Phase, kam zum Saisonstart nicht am gesetzten Stephan Hain vorbei. An diesem Abend wurde Schimmer, der wegen seiner Ähnlichkeit zum legendären Gerd Müller als „Bomber von Haching“ betitelt wurde, zum „Helden von Haching“. Inzwischen spielt der 29-Jährige regelmäßig für den 1. FC Heidenheim in der Bundesliga.

Während die eine Seite nach dem späten Punktgewinn feierte, zeigte sich die andere frustriert. „Du musst einfach das Tor zum 2:0 machen“, haderte der damalige 1860-Coach Daniel Bierofka. Aber auch das zwischenzeitliche 1:0 hätte für den Sieg ausreichen müssen. „Wir müssen mal ein dreckiges 1:0 zu Ende spielen“, meinte Löwen-Kapitän Felix Weber. Trotz 1:1-Endstand hatte das erste S-Bahn-Derby in der 3. Liga eine vermeintliche Sieger- und Verlierermannschaft. (Dominik Veitenhansl)

Aufrufe: 016.11.2023, 16:19 Uhr
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