2024-05-08T14:46:11.570Z

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Benjamin Girth traf zum zwischenzeitlichen 2:0 für den MSV Duisburg.
Benjamin Girth traf zum zwischenzeitlichen 2:0 für den MSV Duisburg. – Foto: Pressefoto Eibner

Abstieg vorerst abgewendet: MSV Duisburg schlägt Sandhausen klar

3. Liga: Der MSV Duisburg zeigt eine der besten Saisonleistungen und gewinnt gegen den SV Sandhausen mit 3:1.

Dem wohl sicheren Abstieg ins Auge blickend wurde das Team des MSV Duisburg von den eigenen Anhängern gleich mit der Botschaft empfangen, die den Saisonverlauf wohl gut zusammenfasste. „Ihr seid ‘ne Schande für Duisburg!“ prangte in großen Lettern vor der Nordkurve. Im wohl vorletzten Heimspiel in der 3. Liga trafen die Meidericher auf den SV Sandhausen. Nach starker Vorstellung stand es nach 90 Minuten 3:1 für die Hausherren, die damit den Abstieg vorerst abwenden konnten.

Derweil wurden die ersten Weichen bereits auf Neuanfang in der Regionalliga West gestellt. Unter der Woche trennten sich die Zebras vom erfolgslosen Trainer Boris Schommers. NLZ-Leiter Uwe Schubert und MSV-Legende Branimir Bajic übernahmen auf der Trainerbank bis zum Ende der Saison. Auch zwischen den Pfosten erfolgte der logische Wechsel hin zu Max Braune, der in der Vierten Liga die neue Nummer eins sein dürfte. Ansonsten gab es in der Startaufstellung keine großen Überraschungen. Vor dem Spiel hatte Schubert die Prämisse ausgeben, sich mit Kampf und Leidenschaft aus der Liga zu verabschieden.

Zu sehen war davon auf dem Platz aber nichts. Die Mannschaft wirkte verunsichert und ideenlos, sodass die Anfangsphase klar an die Gäste aus Sandhausen ging. Den entscheidenden Pass konnte jedoch kein Akteur der von Jens Keller trainierten Mannschaft an den Mann bringen. Mit fortlaufender Spieldauer bekamen die Hausherren mehr Ballbesitz, ohne aber zu gefährlichen Torchancen zu kommen. Stattdessen gab es Strafstoß für den SVS. Gleich vier Verteidiger schafften es wiederholt nicht, den Ball aus der Gefahrenzone zu dreschen und wussten sich letztlich gegen Ex-Zebra Yassin Ben Balla nur durch ein Foul zu helfen. Alexander Mühling trat an, schoss aber nur halbherzig, sodass Braune parieren konnte. Auch den Nachschoss vermochte Mühling nicht im leeren Tor unterzubringen – ein Spiegelbild des bisherigen Spielverlaufes (21.). Auch auf der anderen Seite gab es kurz darauf einen Strafstoß. Nach Flanke von Ahmet Engin klärte Edvinas Girdvainis mit der Hand im eigenen Strafraum. Alexander Esswein verwandelte sicher (29.). „Der MSV ist wieder da“, tönte es voller Ironie von den Rängen.

MSV zeigt starke Vorstellung

Die Führung gab den Meiderichern etwas mehr Sicherheit und sie wurden mutiger. Nur drei Minuten später folgte das 2:0 durch Benjamin Girth. Der zog aus der Distanz ab und platzierte den Ball so am Innenpfosten, dass er in die Maschen trudelte. Kurz vor dem Halbzeitpfiff rettete Braune mit einer Glanzparade den Zwei-Tore-Vorsprung der Duisburger, indem er den Arm in letzter Sekunde noch in die Luft riss und den starken Angriff der Sandhäuser beendete. Mit einer absolut überraschenden, hintenraus aber durchaus verdienten, 2:0-Führung für den MSV Duisburg ging es in die Halbzeitpause.

Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich zunehmend eine gute Drittliga-Partie, in der beide Seiten zu guten Torchancen kamen. Besonders Braune im Kasten der Zebras konnte mit einigen Glanzparaden auf sich aufmerksam machen und das in ihn gesetzte Vertrauen bestätigen. In den letzten 30 Minuten stand dann auch die möglicherweise neue Sturmhoffnung der Meidericher für die Regionalliga auf dem Feld. U19-Torjäger Kaan Inanoglu kam zu seinem dritten Drittliga-Einsatz. Große Akzente konnte er zwar nicht setzen, doch sein Talent blitze immer wieder mal auf.

Gut 20 Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit konnte Sandhausen auf 1:2 verkürzen. Der eingewechselte Tim Luis Maciejewski zog aus der zweiten Reihe ab und sein Flachschuss fand den Weg durch den Strafraum. Braune streckte sich vergeblich und musste den Ball hinter sich einschlagen lassen (73.). Hatte sich der MSV von einem solchen Rückschlag in der Vergangenheit oft aus dem Konzept bringen lassen, so war dies nun nicht der Fall. Stattdessen ging es weiter nach vorn und das mit Erfolg. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld stieg Joshua Bitter im Fünfmeterraum hoch, kam mit der Stirn an das Spielgerät und drückte selbiges zum 3:1 über die Linie (82.). Die letzten Minuten spielte der MSV das Ding sicher nach Hause. Rechnerisch ist der Abstieg damit an diesem Wochenende nicht mehr möglich, doch für den Klassenerhalt bräuchte es ein extrem großes Fußball-Wunder.

So spielten die Mannschaften

MSV Duisburg – SV Sandhausen 3:1
MSV Duisburg: Maximilian Braune, Tobias Fleckstein, Marvin Knoll, Joshua Bitter, Jonas Michelbrink (67. Niclas Stierlin), Santiago Castaneda, Thomas Pledl (77. Alaa Bakir), Niklas Kölle, Benjamin Girth (61. Kaan Inanoglu), Alexander Esswein (77. Tim Köther), Ahmet Engin (77. Rolf Feltscher) - Trainer: Branimir Bajic - Trainer: Uwe Schubert
SV Sandhausen: Daniel Klein, Luca Zander (83. Dennis Diekmeier), Tim Knipping, Felix Göttlicher, Jonas Weik, Edvinas Girdvainis (46. David Otto), Alexander Mühling, Yassin Ben Balla (46. Tim Luis Maciejewski), Patrick Greil, Abu-Bekir Ömer El-Zein (46. Joe-Joe Richardson), Markus Pink (61. Richard Meier) - Trainer: Jens Keller
Schiedsrichter: Alexander Sather (Grimma) - Zuschauer: 10789
Tore: 1:0 Alexander Esswein (29. Handelfmeter), 2:0 Benjamin Girth (32.), 2:1 Tim Luis Maciejewski (73.), 3:1 Joshua Bitter (82.)
Besondere Vorkommnisse: Alexander Mühling (SV Sandhausen) scheitert mit Foulelfmeter an Torwart Maximilian Braune (21.).

Aufrufe: 027.4.2024, 15:51 Uhr
Marcel EichholzAutor